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Pressemitteilung

Syrien: Weltweiter Aufruf von Hilfsorganisationen

New York, Köln

Fünf Jahre Krieg in Syrien

Über 120 humanitäre Organisationen und UN-Organisationen fordern: “End the #SyriaCrisis“.

Der heute weltweit veröffentlichte Appell skizziert eine Reihe praktischer Maßnahmen, um der Zivilbevölkerung in Syrien sofort zu helfen. Auch UNICEF Deutschland hat den Aufruf unterzeichnet. Jeder kann ihn unterstützen, indem er ein 60-sekündiges Video teilt. Das Video zeigt die Auswirkungen des syrischen Bürgerkriegs in den vergangenen 60 Monaten.

Ein Aufruf, das Leiden in Syrien zu beenden

"Vor drei Jahren haben die Leiter von UN-Organisationen einen dringenden Aufruf an diejenigen gestartet, die den Konflikt in Syrien beenden können. Sie forderten alle erdenklichen Anstrengungen, um den Konflikt zu stoppen. Sie sagten "Genug" zu all dem Leiden und Blutvergießen.

Das ist drei Jahre her.

Jetzt bricht bald das sechste Jahr dieses brutalen Krieges an. Das Blutvergießen geht weiter. Das Leiden wird immer noch schlimmer.

Als Leiter humanitärer Nichtregierungs- und UN-Organisationen wenden wir uns heute nicht nur an Regierungen, sondern bitten Sie alle – Bürger auf der ganzen Welt – um ihre Stimme, um ein Ende des Gemetzels zu fordern. Um alle Parteien darauf zu drängen, einen Waffenstillstand zu vereinbaren und eine Übereinkunft über einen Weg zum Frieden zu treffen.

Dringender als je zuvor braucht die Welt eine gemeinsame öffentliche Stimme, um diese Schande zu stoppen. Denn dieser Konflikt und seine Konsequenzen berühren uns alle.

Er berührt die Menschen in Syrien, die ihre nächsten Angehörigen und ihre Lebensgrundlage verloren haben, die aus ihren Häusern vertrieben wurden, die unter der Belagerung verzweifeln. Schätzungsweise 13,5 Millionen Menschen in Syrien brauchen heute humanitäre Hilfe. Das ist mehr als eine statistische Zahl. Es sind 13,5 Millionen einzelne Schicksale, Menschen deren Leben und Zukunft in akuter Gefahr ist.

Es berührt die Familien, die keine Alternative sahen als sich auf den gefährlichen Weg in fremde Länder zu begeben, um dort Zuflucht zu suchen. Über 4,6 Millionen Menschen sind in die Nachbarländer und noch weiter geflohen.

Es berührt eine Generation von Kindern und Jugendlichen, die nicht zur Schule gehen können, die von dem, was sie erlebt haben, traumatisiert sind, die ihre Zukunft immer mehr ausschließlich von Gewalt bestimmt sehen.

Es berührt weit über Syrien hinaus all die Menschen, die erlebt haben, wie die Gewalt immer näher kam, in ihre Straßen, Büros, Restaurants.

Und es berührt all diejenigen auf der Welt, die die wirtschaftlichen Folgen dieses Konflikts - direkt oder weniger sichtbar - spüren.

Diejenigen, die das Leiden stoppen können, müssen jetzt handeln. Bis es eine diplomatische Lösung gibt müssen jetzt folgende Maßnahmen getroffen werden:


  • Ungehinderter und nachhaltiger Zugang für humanitäre Organisationen, um umgehende Erleichterungen für alle Hilfebedürftigen innerhalb Syriens zu ermöglichen.
  • Humanitäre Kampfpausen und überwachte Waffenstillstände, um Zivilisten mit Nahrungsmitteln und anderen dringend benötigte, Hilfen zu versorgen, um Impfaktionen und Gesundheitskampagnen durchzuführen und Kindern zu ermöglichen, wieder zur Schule zu gehen.
  • Ein Ende der Angriffe auf die zivile Infrastruktur, so dass Schulen, Krankenhäuser und die Wasserversorgung sicher sind.
  • Bewegungsfreiheit für alle Zivilisten und die sofortige Beendigung aller Belagerungen durch alle Parteien.


All das sind praktische Maßnahmen, Es gibt keine praktischen Gründe, sie nicht umzusetzen, wenn der Wille dazu da ist.

Im Nahmen unserer gemeinsamen Menschlichkeit... Für die Millionen Unschuldigen, die so viel gelitten haben... Und für die Millionen, deren Leben und deren Zukunft jetzt auf der Kippe stehen, rufen wir jetzt zum Handeln auf. Jetzt."


Zu den Unterzeichnern gehört auch das Deutsche Komitee für UNICEF.