Pressemitteilung

Hilfe für 48 Millionen Kinder in Not

Genf/Köln

Weltweit brauchen in den Krisengebieten der Erde 48 Millionen Kinder dringend lebensrettende Hilfe. UNICEF benötigt hierfür im Jahr 2017 rund 3,3 Milliarden US-Dollar – so das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen in seinem heute in Genf veröffentlichten jährlichen Nothilfeaufruf.

„Immer mehr Kinder fliehen vor Kriegen und Naturkatastrophen und sind durch Krankheiten, Gewalt und Ausbeutung in großer Gefahr. Die stillen Tragödien durch Mangelernährung und Hunger werden vielfach übersehen. Wir müssen rechtzeitig helfen, bevor es für viele Kinder schon zu spät ist“, sagt Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.

Ein Mädchen sitzt in einer Lehmhütte in Lahj - einer Provinz im Süden des Jemen.

Ein Mädchen sitzt in einer Lehmhütte in Lahj - einer Provinz im Süden des Jemen. Sie muss jeden Tag weit laufen, um Wasser für sich und ihre Familie zu besorgen.

© UNICEF/UN018342/Askool

7,5 Millionen Kinder in 48 Ländern lebensbedrohlich mangelernährt

Insgesamt leistet UNICEF dieses Jahr Nothilfe in 48 Ländern, darunter Syrien und seine Nachbarländer, Jemen, Irak, Südsudan und Nigeria. Aber auch in anderen, weniger beachteten Krisenregionen wie Afghanistan, Somalia oder der Zentralafrikanischen Republik brauchen Kinder dringend humanitäre Hilfe. Besonders besorgt ist UNICEF über die Lage von schätzungsweise 7,5 Millionen Kindern und Jugendlichen, die in diesen Ländern 2017 an schwerer akuter Mangelernährung leiden werden. Jeweils rund eine halbe Million Kinder sind allein im Jemen und im Nordosten Nigerias von lebensgefährlicher Mangelernährung bedroht.

Der gerade einmal elf Monate alte Sohn von Jide ist schwer mangelernährt. In einem UNICEF Zentrum wird der Kleine versorgt.

Der gerade einmal elf Monate alte Sohn von Jide ist schwer mangelernährt - das zeigt der rote Bereich seiner Armbinde. In einem UNICEF Zentrum in Borno wird der Kleine nun behandelt.

© UNICEF/UN028423/Esiebo

„Mangelernährung ist eine stille Gefahr für Millionen von Kindern“, sagte der Leiter der weltweiten UNICEF-Nothilfeprogramme, Manuel Fontaine, in Genf. „Der Schaden, den sie anrichtet, kann für die körperliche und geistige Entwicklung der Kinder irreversibel sein. In ihrer schlimmsten Form kann Mangelernährung zum Tod führen.“

Der größte Bedarf ist die Nothilfe für Kinder und Familien im Bürgerkriegsland Syrien sowie für die Flüchtlinge in den Nachbarländern wie Jordanien und Libanon. UNICEF benötigt hierfür allein 1,4 Milliarden US-Dollar, um die Kinder angemessen zu versorgen und sie in die Schule zu bringen.

Kinder sitzen auf dem Boden im Kreis zusammen und lernen gemeinsam.

UNICEF rechnet mit Kosten in Höhe von 1,4 Milliarden US-Dollar, um die syrischen Kinder 2017 angemessen zu versorgen und sie in die Schule zu bringen.

© UNICEF/UN041536/anonymous

Schwerpunkte der UNICEF-Nothilfe 2017

Der UNICEF-Nothilfeaufruf 2017 soll insgesamt 81 Millionen Menschen erreichen – das sind etwa so viele wie alle Bürger der Bundesrepublik. Insgesamt will UNICEF

  • 19 Millionen Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgen,
  • 9.2 Millionen Kinder mit Bildungsprogrammen erreichen,
  • 8,3 Millionen Kinder gegen Masern impfen,
  • psychosoziale Hilfe für über zwei Millionen Mädchen und Jungen organisieren,
  • 3,1 Millionen schwer akut mangelernährte Kinder behandeln.
Drei Geschwister tragen in einem Flüchtlingslager im Irak Hilfspakete von UNICEF, die sie gerade erhalten haben.

Zwei Brüder tragen in einem Flüchtlingslager im Irak Hilfspakete mit Winterkleidung von UNICEF, die sie gerade erhalten haben.

© UNICEF/UN047130/Hayder

Wirksame Hilfe für Millionen Kinder

Die deutsche Bundesregierung war 2016 nach den Vereinigten Staaten von Amerika der zweitgrößte Geber für die Programme von UNICEF in Krisengebieten. Auch private Spenden aus Deutschland zählen zu den wichtigsten Stützen der Arbeit.

Im vergangenen Jahr erreichten Nothilfeprogramme von UNICEF Millionen von Kindern (Zahlen für den Zeitraum Januar bis Oktober):

  • 13,6 Millionen Menschen erhielten Zugang zu sauberem Trinkwasser.
  • 9,4 Millionen Kinder wurden gegen Masern geimpft.
  • 2,2 Millionen schwer mangelernährte Kinder erhielten lebensrettende Hilfe.
  • 2,3 Millionen Kinder wurden mit psychosozialen Betreuungsangeboten erreicht.
  • 6,4 Millionen Kinder erhielten Zugang zu Bildung.

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