
Spenden für Äthiopien: Dürre und drohende Hungersnot
Region Tigray: Mangelernährte Kinder brauchen dringend Hilfe
In einem Gesundheitszentrum in der äthiopischen Region Tigray wird die eineinhalbjährige Meseret (Foto oben) von einem Gesundheitshelfer untersucht und gemessen. Sie leidet an Durchfall, der für mangelernährte Kinder schnell lebensgefährlich werden kann.
Die Hungerkrise im Norden Äthiopiens verschärft sich seit Monaten immer weiter: Nach neuesten UN-Schätzungen stehen alleine in der umkämpften Region Tigray über 400.000 Menschen am Rande einer Hungersnot (Stand: Januar 2022).
13 Prozent aller Kinder unter fünf Jahre sind in Tigray unterernährt – genauso wie die Hälfte aller schwangeren und stillenden Frauen. Das hat schwerwiegende Folgen: Nicht selten sterben Frauen bei der Geburt oder bringen ihre Kinder viel zu klein und schwach auf die Welt. Die körperliche und seelische Entwicklung der Kinder leidet häufig langfristige Schäden, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können.
Über 15 Millionen Kinder insgesamt benötigen in Äthiopien humanitäre Hilfe.
Die Kinder in der Region Tigray sind in einer katastrophalen Ernährungssituation. Sie brauchen Lebensmittel und andere lebenswichtige Hilfsgüter. Wenn wir ihnen jetzt nicht schnell helfen, könnten Zehntausende verhungern.

UNICEF unterstützt die Ernährung von Kindern im Norden Äthiopiens, um Mangelernährung entgegenzuwirken – zum Beispiel mit nährstoffreichen Spezialkeksen.
stehen in Tigray am Rande einer Hungerkatastrophe
sind innerhalb von Äthiopien auf der Flucht
sind in den Dürregebieten auf Hilfe angewiesen
Situation in der Region Tigray spitzt sich zu
Seit November 2020 ist der Konflikt in der umkämpften Region Tigray eskaliert und hat sich auf die angrenzenden Staaten Amhara und Afar ausgeweitet. Seitdem hat sich die Lage für Millionen Menschen immer mehr zugespitzt. Über 80 Prozent der Menschen in Tigray leiden an Hunger. Familien wissen nicht mehr, wie sie ihren Kindern eine nährstoffreiche Mahlzeit ermöglichen können und Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht.

Tausende äthiopische Familien sind vor der Gewalt in ihrer Heimat geflüchtet.
Sie haben ihr Zuhause zurückgelassen, können sich nicht mehr um die Landwirtschaft und die Ernten in ihrer Heimat kümmern. Dadurch hat sich die Nahrungsmittelkrise im Land noch weiter verstärkt. Hinzukommende Dürren verschärfen die Ernährungsunsicherheit in Äthiopien.
Anhaltende Dürre treibt Menschen an den Abgrund
Auch im Süden und Osten des Landes ist die Situation der Menschen katastrophal: Die anhaltende Dürre trifft dort Kinder und ihre Eltern hart. Drei Jahre hintereinander ist der Regen ausgeblieben. Eine vierte ausbleibende Regenzeit in 2022 wäre ein neuer Negativrekord für das Land. Schon jetzt sind Brunnen vertrocknet, Kadaver von Vieh säumen den staubigen Boden des Flachlandes.

Ihre Ziegen, Schafe und Kamele sind eine wichtige Lebensgrundlage für Hafsa und ihre Familie. Doch einige Tiere hat sie aufgrund der Dürre bereits verloren. Jetzt bangt Hafsa, ob sie ihre jungen Kamele retten kann. Denn Wasser wird streng rationiert, und für Futter hat die Familie nicht genug Geld.
"Die Auswirkungen dieser Dürre sind absolut verheerend", sagt Gianfranco Rotigliano, UNICEF-Länderdirektor in Äthiopien. "Kinder und ihre Familien wissen nicht, wie sie überleben sollen. Die Dürre hat ihnen alles genommen: das Vieh, die Ernten, ihren Lebensunterhalt." Die Prognosen sind düster: Im Laufe der nächsten Monate werden voraussichtlich mehrere Millionen Menschen in den Dürregebieten Hilfe benötigen. Bereits jetzt fliehen Familien vor der Dürre und dem Hunger in andere Gebiete des Landes. Auch die Wirtschaft des Landes liegt aufgrund des Konflikts, der Dürre, einer großen Heuschreckenplage und der Covid-19 Pandemie am Boden.
Mangelernährung bedeutet Lebensgefahr
Immer mehr Kleinkinder und Babys in Äthiopien leiden Hunger. Unsere Expert*innen schätzen, dass in diesem Jahr mehr als eine Million Kinder unter fünf Jahren so schwer mangelernährt sein könnten, dass ihr Leben in Gefahr ist. Der Mangel an sauberem Wasser verschlimmert die Situation. Kinder trinken schmutziges Wasser und bekommen schweren Durchfall. Durchfall ist eine der Haupttodesursachen für Kinder unter fünf Jahren.
Die mangelernährten Kinder und auch schwangere und stillende Frauen brauchen dringend unsere Hilfe. UNICEF-Helfer*innen sind vor Ort und versorgen die Kinder mit Spezialnahrung, Wasser und Medikamenten. Wir müssen jetzt gemeinsam handeln, um den Mädchen und Jungen in Äthiopien zu helfen.
Hungerhilfe in Äthiopien: So setzen wir Ihre Spende ein
Wir untersuchen Kinder auf ihren Ernährungszustand hin und behandeln mangelernährte Kinder mit therapeutischer Nahrung.
In großen Tanks liefern wir das dringend benötigte saubere Trinkwasser in die Region und versorgen so Hunderttausende Familien in Äthiopien und den Nachbarländern.
Wir beschaffen Medikamente für die Kinder und kümmern uns darum, dass die Mädchen und Jungen die wichtigsten Impfungen erhalten.
Unsere mobilen Gesundheitsteams erreichen auch Kinder in entlegenen Gebieten, damit auch sie eine medizinische Grundversorgung bekommen.

Danke, dass Sie den Kindern mit Ihrer Spende in der aktuellen Hungerkrise helfen!
Situation in Äthiopien
- Äthiopien ist eins der ärmsten Länder der Welt.
- Noch dazu ist es eins der trockensten.
- Immer wieder kommt es zu anhaltenden Dürreperioden und Missernten. Der Klimawandel verschärft die Naturkatastrophen.
- In 2020 gab es eine Heuschrecken-Plage in Ostafrika, durch die Ernten noch schlechter ausfielen und viele Familien ihre Lebensgrundlage verloren.
- Die Ernährungsunsicherheit in Äthiopien ist hoch: Millionen Kinder im Land haben nicht genug zu essen, vielen droht der Hungertod.
- In besonders trockenen Regionen hat nur eine Minderheit Zugang zu sauberem Trinkwasser.
- Die Zivilbevölkerung leidet unter dem Konflikt in der Provinz Tigray: Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht.
- Hinzu kommt die weltweite Corona-Pandemie, die das Gesundheitssystem zusätzlich belastet.
- Die Bevölkerung Äthiopiens wächst schnell und liegt mittlerweile bei weit über 110 Millionen Einwohner*innen.