Pressemitteilung

Berliner Philharmoniker überreichen „Buch der Solidarität“

Köln

Konzerte für Japans Kinder im Katastrophengebiet

Acht Monate nach dem Erdbeben und Tsunami in Japan besuchten die Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Chefdirigent Sir Simon Rattle Japan im Rahmen einer Asien-Tournee und gaben drei Konzerte in der Suntory Hall in Tokio. Davon widmeten sie ein Konzert den Kindern in Japan. Als internationale UNICEF-Botschafter überreichten sie in diesem Konzert japanischen Kindern das „Buch der Solidarität“. Deutsche Schülerinnen und Schüler hatten in dem mehrbändigen Buch in bunten Bildern, mutmachenden Botschaften und persönlichen Briefen ihr Mitgefühl angesichts der beispiellosen Katastrophe in Japan ausgedrückt. Ein Ensemble des weltberühmten Orchesters reiste auch in das Katastrophengebiet. Begleitet wurden sie dabei von der stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden von UNICEF Deutschland, Maria von Welser. In Deutschland haben die Berliner Philharmoniker die UNICEF-Nothilfe mit mehreren Benefizkonzerten unterstützt und 131.000 Euro an Spenden für die Kinder in Japan gesammelt.

„Seit vielen Jahren pflegen wir enge Freundschaften zu unseren Freunden und Kollegen in Japan“, so Sir Simon Rattle. „Die Katastrophe hat uns alle sehr getroffen. Mit unseren Konzerten möchten wir dem Land und den Menschen in Japan ein Stück Lebensfreude zurückgeben.“ Während eines Benefizkonzerts für Japan hatten der 1. Konzertmeister der Berliner Philharmoniker Daishin Kashimoto und der japanische Generalkonsul Kiyoshi Koinuma die Bücher von deutschen Kindern entgegen genommen und versprochen, sie den Kindern in Japan zu überreichen.

Während ihres Aufenthalts in Japan besuchte ein Ensemble der Berliner Philharmoniker auch eine Schule in Sendai und spielte dort ein Konzert für die Menschen vor Ort. Die Stadt an der Ostküste Japans wurde vom Erdbeben schwer beschädigt. Nach der Katastrophe beherbergte die Schule rund 2500 Flüchtlinge. Die Musiker sprachen vor Ort mit Familien aus dem Katastrophengebiet und informierten sich über die aktuelle Situation der Kinder im Land und die UNICEF-Hilfe.

„Tausende Bürger in Deutschland haben die Kinder in Japan mit ihrer großzügigen Spende unterstützt – dafür ein herzliches Dankeschön!“, sagte die stellvertretende Vorstandsvorsitzende von UNICEF Deutschland, Maria von Welser, in Japan. „Auch die Kinder in Deutschland haben ein wichtiges Zeichen der Solidarität gesetzt. Das Buch der Solidarität soll den japanischen Mädchen und Jungen wieder Hoffnung geben. Viele von ihnen haben Schreckliches erlebt.“

In den Monaten nach der Katastrophe in Japan hat UNICEF sauberes Trinkwasser, Kleidung und Hygieneartikel im Krisengebiet verteilt. Schulen wurden mit Computern, Stühlen, Tischen und transportierfähigen Toiletten ausgestattet. So konnte in vielen Regionen der Unterricht schnellstmöglich fortgesetzt werden. Bis heute unterstützt UNICEF lokale Behörden bei der Gesundheitsversorgung von Müttern und Kindern sowie die psychologische Betreuung von Kindern und Jugendlichen. Die Nothilfe-Situation war außergewöhnlich: Das japanische UNICEF-Komitee musste im eigenen Land Hilfe leisten, ohne dabei die Kinder in den ärmsten Ländern der Welt zu vergessen.