Statement

Flüchtlingskinder in Europa - Stellungnahme von 78 internationalen Organisationen

Köln

78 internationale Organisationen rufen anlässlich des heute in Brüssel stattfindenden „Europäischen Forums Kinderrechte“ zu besserem Schutz von Kindern in Flucht- und Migrationssituationen auf. Mindestens ein Drittel der in Griechenland über das Meer angekommenen Flüchtlinge war 2016 unter 18 Jahre alt. Gleichzeitig hat sich der Anteil der unbegleiteten minderjährigen in Italien ankommenden Flüchtlinge verdoppelt im Vergleich zum Vorjahr.

„Jedes einzelne Kind, das nach Europa flieht, hat das Recht auf Schutz vor Gewalt und auf Zugang zu Bildung. Viele von ihnen werden hier aufwachsen und unsere gemeinsame Zukunft mitgestalten. Wir müssen in Europa gemeinsam viel stärker in diese neue Generation investieren“, so Dr. Sebastian Sedlmayr, Leiter der Abteilung Kinderrechte und Bildung bei UNICEF Deutschland aus Brüssel.

In einem gemeinsamen Statement schlagen die Organisationen sieben prioritäre Handlungsfelder vor:

  1. Die EU soll einen Aktionsplan verabschieden, zum besseren Schutz von Kindern im Flucht- und Migrationskontext.
  2. Die Reform des gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) soll dafür genutzt werden, die Situation von Flüchtlingskindern zu verbessern, insbesondere von denen, die um Asyl suchen.
  3. Kinder sollen in der Migrations- und Asylpolitik in jeder Entscheidung priorisiert werden.
  4. Für eine Stärkung von Kinderschutzsystemen (in der EU und in den Mitgliedsstaaten) müssen auch finanzielle Ressourcen bereitgestellt werden.
  5. Die Rechte von Flüchtlingskindern müssen ressortübergreifend beachtet werden.
  6. Der Schutz von Kindern muss auch über Landesgrenzen hinweg funktionieren.
  7. Die Datenlage zu Kindern im Migrations- und Fluchtkontext muss verbessert werden.

Das vollständige Statement (auf Englisch) finden Sie hier zum Download.