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Drohende Hungersnot in Gaza: Kinder sterben an Mangelernährung

Im Dezember 2023 warnten die Vereinten Nationen erstmals vor einer lebensbedrohlichen Versorgungskrise im Gazastreifen. Hier halten wir Sie über die Entwicklung auf dem Laufenden.

Amman/Berlin

++++ Update 18. April 2024, 16:30++++

Kinder zahlen den höchsten Preis

Im Anschluss an ihren zweitägigen Besuch in Israel und Palästina appellierte UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell an alle Konfliktparteien, alle israelischen Geiseln freizulassen, einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen umzusetzen, den ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfsorganisationen zu ermöglichen und jede weitere Gewalt gegen Kinder zu unterlassen.

„Kinder fangen keine Kriege an und können sie auch nicht beenden“, sagte Russell. „Jedoch zahlen sie den höchsten Preis.“

„Wir lieben sie so sehr“

Russell berichtete von ihren Begegnungen mit Angehörigen der Geiseln, die weiter in Gaza festgehalten werden.

„Ein Angehöriger der beiden israelischen Kinder, die in Gaza weiter als Geiseln gehalten werden, der vierjährige Ariel und sein einjähriger Bruder Kfir, sagte mir, er wolle sie einfach zurückhaben, zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Vater. ‚Wir lieben sie so sehr’, sagte er.“

Im Al-Makassed-Krankenhaus in Ostjerusalem traf sie die kleinen Drillinge Noor, Najwa und Nejma. „Die Ärzte erzählten mir, dass ihre Mutter vor acht Monaten aus dem Gazastreifen zur Entbindung ins Krankenhaus kam und die Babys so klein waren, dass sie einen Inkubator und gezielte medizinische Versorgung brauchten, um zu überleben. Ihre Mutter musste nach Gaza zurückkehren, aber dann brach der Krieg aus, und sie konnte nicht mehr zu ihnen zurück. Sie befürchtet, dass sie sterben könnte, bevor sie ihre Kinder wiedersieht.“

Das vollständige Statement steht hier zur Verfügung.

Spenden für Gaza

UNICEF leistet humanitäre Hilfe in Gaza. Unterstützen Sie den Einsatz für Kinder mit Ihrer Spende für Gaza.


++++ Update 15. April 2024, 16:00++++

Akute Mangelernährung im Norden Gazas: „Sie sind nur noch Haut und Knochen“

Nach ihrem zweiwöchigen Besuch im Gazastreifen berichtet UNICEF-Sprecherin Tess Ingram über das verheerende Ausmaß von Hunger im Gazastreifen. Überall im Gazastreifen begegnete sie akut mangelernährten Kindern.

Hunger in Gaza

Der elfjährige Muhammad, seine Geschwister und seine krebskranke Mutter Samar teilen sich eine Schüssel Bohnen in Rafah im südlichen Gazastreifen.

© UNICEF/UNI539226/ZAGOUT

Dem Tagesspiegel sagte sie: „Man sieht es den Kindern sofort an, sie sind lethargisch, haben Schmerzen. Sie sind nur noch Haut und Knochen. Das Schlimme ist, dass die lebensrettende Hilfe nur wenige Kilometer entfernt bereitsteht, aber einfach nicht ankommt.“

Trotzdem der großen Not hätten die Kinder jedoch die Hoffnung nicht aufgegeben:

„Die meisten sagen mir, dass sie wollen, dass der Krieg aufhört. Sie wollen wieder zur Schule gehen oder erzählen mir, was sie werden wollen, wenn sie groß sind. Sie haben also noch Hoffnung. Unsere Aufgabe ist es nun, diese Hoffnung nicht schwinden zu lassen.“

UNICEF liefert lebenswichtige Zusatz- und Spezialnahrung für mangelernährte Kinder und unterstützt die Trinkwasserversorgung. Doch die Bedarfe sind enorm und die Hilfe reicht bei Weitem nicht aus.

» Bild- und Videomaterialien - einschließlich aus Khan Yunis - stehen hier für die Berichterstattung zur Verfügung


++++ Update 12. April 2024, 16:45 ++++

Humanitäre Teams brauchen Schutz, um mangelernährte Kinder zu erreichen

Humanitäre Helfer*innen in Gaza sind weiterhin vielen Gefahren ausgesetzt. Am Dienstag traf scharfe Munition ein UNICEF-Fahrzeug, das auf die Einfahrt in den Norden des Gazastreifens wartete. Das Fahrzeug im Rahmen eines UNICEF-Hilfskonvois war mit wichtigen Hilfsgütern wie Zusatznahrung für schwer mangelernährte Kinder sowie Treibstoff für Trinkwasseranlagen auf dem Weg in den Norden Gazas. Dort droht eine unmittelbare Hungersnot – jedes dritte Kind war im März bereits akut mangelernährt.

UNICEF-Sprecherin berichtet über enorme Schwierigkeiten bei Hilfslieferungen

UNICEF-Teams tun weiterhin alles, um Kinder mit lebensrettender Hilfe zu erreichen. Doch humanitäre Helfer*innen brauchen sicheren, ungehinderten Zugang zu Menschen in Not. Sie müssen gemäß dem humanitären Völkerrecht geschützt werden.


++++ Update 10. April 2024, 15:30 ++++

Ohne Bildung keine Zukunft

Seit dem 7. Oktober 2023 sind alle Schulen in Gaza geschlossen - ** rund 625.000 Kinder im Gazastreifen sind davon betroffen. Viele Schulgebäude dienen mittlerweile als Notunterkünfte für Familien, die vor Angriffen fliehen. Immer wieder werden Schulen beschädigt oder zerstört. Laut einer aktuellen Analyse wurden 212 direkt von Angriffen getroffen – dies entspricht 37 Prozent aller Schulgebäude im Gazastreifen. Mehr als 220.000 Schulkinder lernten dort vor Ausbruch des Konfliktes. Insgesamt wurden laut Schätzungen 78 Prozent der Schulgebäude beschädigt.

Schulen sind mehr als ein Ort zum Lernen

In Konflikten sind Schulen mehr als ein Ort zum Lernen: Unterricht und ein geregelter Alltag geben Mädchen und Jungen auch emotionalen Halt. Die psychischen Belastungen, die der Krieg und die dramatische humanitäre Situation in Gaza für die Kinder bedeuten, sind enorm. Sie erleben schreckliche Verletzungen, verlieren Familienangehörige und Freunde und stehen unter Schock.

Gefangen in einem Kreislauf aus Hunger, Krankheiten und Angst ist jeder Tag für sie ein Kampf ums Überleben. UNICEF versucht, den Kindern in dieser schwierigen Situation etwas Ablenkung zu ermöglichen. Zwischen Oktober 2023 und März 2024 hat UNICEF rund 164.000 Kinder im Schulalter sowie Lehrer*innen Kinder mit psychosozialer Hilfe und Spiel- und Lernangeboten erreicht.

Die Kinder brauchen einen sofortigen, dauerhaften Waffenstillstand und den ungehinderten Zugang humanitärer Hilfe in den Gazastreifen. Nur so haben sie eine Chance auf eine Kindheit.

Tiefe Spuren in der Psyche

Auch in Israel haben die schrecklichen Angriffe am 7. Oktober unbeschreibliches Leid verursacht und tiefe Spuren in der Psyche der Kinder hinterlassen. Noch immer werden aus Israel verschleppte Kinder in Gaza als Geiseln festgehalten. Sie müssen endlich freigelassen werden.


++++ Update 07. April 2024, 16:20 ++++

Gaza: Die Kinder leiden am meisten

Die Lage der Kinder im Gazastreifen ist katastrophal. Tausende Mädchen und Jungen wurden verletzt oder getötet. Schätzungsweise 1,7 Millionen Menschen im Gazastreifen mussten ihr Zuhause verlassen – die Hälfte von ihnen Kinder. Sie haben keinen ausreichenden Zugang zu Wasser, Nahrungsmitteln und Gesundheitsversorgung. Ihre Häuser wurden zerstört, Familien auseinandergerissen. Menschen leiden Hunger.

Geiseln müssen freigelassen werden

Noch immer werden zahlreiche Geiseln, darunter zwei Kinder – Kfir und Ariel – im Gazastreifen festgehalten. Seit mehr als 180 Tagen erleben sie und ihre Familien unbeschreibliches Leid. Kinder haben Angehörige verloren und vermissen ihre Eltern und Liebsten, die noch immer als Geiseln festgehalten werden. Alle Geiseln müssen unverzüglich freigelassen werden.


++++ Update 05. April 2024, 12:30 ++++

UNICEF-Sprecherin in Gaza: „Die Menschen sind müde und hungrig“

„Die Menschen sind müde und hungrig. Sie sind am Ende ihrer Widerstandskraft“, berichtet unsere Kollegin Tess Ingram aus Gaza.

„Gestern war ich in einem Krankenhaus im mittleren Gazastreifen und bin so vielen Kindern begegnet, die an Mangelernährung leiden, wie dem siebenjährigen Omar. Er war erst vor zwei Tagen aus dem Norden gekommen und seine Großmutter berichtete mir, dass er sich nur von Gras ernährt hatte.“

Hunger in Gaza

UNICEF-Helferin Tess Ingram in Gaza: "Die Menschen leiden unter Hunger und sind müde."

© UNICEF/UNI534903/Ingram

Im Norden des Gazastreifens droht jeden Moment eine Hungersnot. Doch die Herausforderungen für humanitäre Helfer*innen sind enorm. Im März gelangten im Durchschnitt pro Tag lediglich 156 LKWs mit Hilfsgütern den Gazastreifen. Dies reicht bei Weitem nicht aus.

Die Ankündigung weiterer Grenzöffnungen ist ein wichtiges Zeichen. Es braucht ein Zigfaches der aktuellen Hilfslieferungen, um die Not der Menschen zu lindern. Und einen humanitären Waffenstillstand sowie ungehinderten, sicheren Zugang innerhalb des Gazastreifens, um Kinder und Familien mit lebensrettender Hilfe zu erreichen.

Tess Ingram im Interview mit den Tagesthemen


++++ Update 03. April 2024, 17:30 ++++

UNICEF-Sprecherin in Gaza: „Die Menschen in Gaza brauchen eine Pause vom endlosen Trauma“

UNICEF ist erschüttert über den Tod der Helfer*innen der Organisation World Central Kitchen im Gazastreifen. „Die ungeheure Tragödie hat bei allen humanitären Organisationen im Gazastreifen einen Aufschrei ausgelöst. Wir sind verzweifelt und betroffen vom Tod der WCK-Kolleginnen und Kollegen“, sagte UNICEF-Sprecherin Tess Ingram, aktuell im Gazastreifen.

Der Vorfall zeigt erneut, wie gefährlich es in Gaza ist. 174 UN-Mitarbeitende sind seit Oktober ums Leben gekommen. Es gibt keine sicheren Orte mehr für Kinder. Gleichzeitig verschlechtert sich die humanitäre Lage.

„Die Menschen sind erschöpft. Mütter erzählen mir, sie können keine Nahrung für ihre Kinder bekommen. Kinder erzählen mir, dass sie wirklich Angst haben vor den furchtbaren Geräuschen, die vom Himmel kommen,“ sagte Ingram.

„Es braucht einen Waffenstillstand, damit wir unsere Arbeit für Kinder sicher leisten können. Und die Menschen in Gaza brauchen eine Pause von diesem endlosen Trauma.“

++++ Update 01. April 2024, 12:00 ++++

UNICEF kämpft gegen den Hunger in Gaza – Kinder brauchen Zusatznahrung

Rund 600 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern für Kinder und Familien konnte UNICEF seit Oktober 2023 in den Gazastreifen schicken. Dazu gehören therapeutische Zusatznahrung für schwer mangelernährte Kinder, Pulvermilch für Neugeborene und Medikamente zur Versorgung der vielen erkrankten Kinder. Auch Hygieneartikel, Decken, Zelte, Kinderkleidung sowie Ersatzteile zur Reparatur von Wasserleitungen gehörten dazu. Weitere Lkw mit Hilfsgütern stehen an der Grenze zu Gaza bereit und warten auf die Abfertigung.

Die Ernährungslage der Kinder verschlechtert sich täglich, weil nicht ausreichend Lebensmittel Gaza erreichen. Es steht kaum sauberes Trinkwasser zur Verfügung. Viele Kinder sind bereits erkrankt und somit noch stärker bedroht, durch Dehydrierung und Mangelernährung in Lebensgefahr zu kommen. UNICEF schult Gesundheitspersonal vor Ort, um akut mangelernährte Kinder zu behandeln.

UNICEF fordert einen sofortigen humanitären Waffenstillstand und die Öffnung weiterer Grenzübergänge, um die dringend benötigte Nothilfe für Kinder ausweiten zu können.


++++ Update 30. März 2024, 13:45 ++++

„Hungersnot im Norden von Gaza ist völlig vermeidbar“

Kinder warten in Rafah auf die Verteilung von Lebensmitteln. © UNICEF/UNI539224/ZAGOUT
© UNICEF/UNI539224/ZAGOUT

UNICEF-Sprecher James Elder ist weiterhin im Gazastreifen und sagte im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Ich habe Transporte begleitet, die humanitäre Hilfe in den Norden bringen, unter anderem Geburtshilfe-Kits, Impfstoffe, Vitamine und einige Hilfsgüter für schwer unterernährte Kinder. In dem Gebiet droht eine Hungersnot – eine, die völlig menschengemacht ist und völlig vermeidbar wäre. Denn es gibt Grenzübergänge dort, die man öffnen könnte. Es ist sehr frustrierend, Mütter zu sehen, die sich über Kinder beugen, die so dünn sind wie Papier. Und sich dann vor Augen zu halten, dass es zehn oder fünfzehn Minuten entfernt einen Übergang gibt, durch den Hilfe kommen könnte.“

Elder sagte weiter: „Kinder leiden, und sie sterben jetzt, weil sie verhungern.“

++++ Update 28. März 2024, 16:00 ++++

Hilfe gegen Hunger: Über eine halbe Million Menschen in Gaza erhalten Bargeldhilfe

Um die Nothilfe in Gaza zu verstärken, hat UNICEF sein Bargeldhilfe-Programm für bedürftige Familien massiv ausgeweitet. Angesichts der dramatischen Hungersituation brauchen die Menschen dringend Lebensmittel sowie weitere Hilfsgüter.

Inzwischen erhält rund jede vierte Person in Gaza – über eine halbe Million Menschen beziehungsweise 81.000 Familien mit rund 285.000 Kindern – regelmäßig Bargeld als digitales Guthaben, um sich mit dem Nötigsten zu versorgen. Schwangere und stillende Frauen sowie Kinder mit Behinderungen erhalten zusätzliche Unterstützung. Mit dem Geld können die Familien auf den Märkten verfügbare Waren kaufen. Familien berichten UNICEF, dass sie das Geld hauptsächlich für Lebensmittel ausgeben sowie für Medikamente oder Kinderkleidung.


++++ Update 27. März 2024, 11:15 ++++

UNICEF-Sprecher in Gaza: Zehntausende im Norden leiden Hunger

Gaza Hunger

UNICEF-Sprecher James Elder ist zurzeit im Gazastreifen unterwegs und berichtet von der Situation vor Ort. Im Norden Gazas leiden Zehntausende Menschen Hunger.

© Still from UNICEF Video UNI540828

Die Not der Familien in Gaza angesichts von Zerstörung, Hunger und Wassermangel ist laut UNICEF-Sprecher James Elder so groß, wie er es in 20 Jahren bei den Vereinten Nationen und vielen Kriseneinsätzen noch nie erlebt hat. Elder, der sich zur Zeit im Gazastreifen aufhält, berichtet eindringlich von der verzweifelten Lage im Norden, wo nach Einschätzung der Vereinten Nationen eine Hungersnot unmittelbar bevorsteht: „Zehntausende von Menschen drängen sich auf den Straßen und halten sich die Hand vor den Mund – das universelle Zeichen für Hunger.“

Elder berichtete außerdem von Chan Yunis im Süden von Gaza, das völlig zerstört sei. „Nur Chaos und Ruinen, Schutt und Trümmer, die in alle Richtungen verstreut sind. Völlige Vernichtung. Beim Gang durch die Straßen war ich überwältigt von dem Verlust.“ Im benachbarten Rafah drängten sich derweil die Menschen in Zelten, öffentlichen Gebäuden oder auf der Straße, unter ihnen 600.000 Kinder und Jugendliche. Die humanitäre Situation ist katastrophal: Die Familien dort haben nur einen Liter Wasser pro Person und Tag zur Verfügung, durchschnittlich 850 Menschen müssen sich eine Toilette teilen.

„Trotz allem gibt es so viele tapfere, hilfsbereite und unermüdliche Palästinenser*innen, die sich gegenseitig unterstützen“, sagte Elder. „Und die UN-Organisationen und UNICEF machen weiter. Wir von UNICEF setzen uns weiterhin für jedes Kind ein. Wasser, Schutz, Ernährung, Unterkunft – UNICEF ist hier.“


++++ Update 26. März 2024, 12:00 ++++

UNICEF-Exekutivdirektorin: "Das Leben der Kinder steht auf dem Spiel"

UNICEF fordert schnelle Umsetzung der UN-Resolution

Hunger in Gaza

Mohammad (11) und Reham (9) warten vor einer Essensausgabe in Rafah im Gazastreifen (Foto: Ende Februar 2024). Kinder in Gaza leiden unter Hunger und Krankheiten.

© UNICEF/UNI539224/ZAGOUT

UNICEF ruft die Konfliktparteien in Gaza dringend dazu auf, die Resolution des UN-Sicherheitsrats schnell umzusetzen, um das Leid der Kinder und Familien zu lindern. Gestern hat der UN-Sicherheitsrat in einer Resolution eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen, die Freilassung aller Geiseln sowie ungehinderten humanitären Zugang gefordert.

Besserer humanitärer Zugang in Gaza ist lebenswichtig, weil die gesamte Bevölkerung von 2,2 Millionen Menschen dringend mehr Lebensmittel, Wasser und medizinische Hilfe braucht. Insbesondere die Kinder leiden unter Hunger und Krankheiten.

„Im Norden des Gazastreifens steht eine Hungersnot unmittelbar bevor. Kinder sterben an Mangelernährung und Dehydrierung“, schrieb UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell auf der Plattform X. „Hilfsorganisationen MÜSSEN uneingeschränkten und sicheren Zugang haben, um bedürftige Kinder und Familien überall in #Gaza zu erreichen. Das Leben und das Wohlergehen der Kinder stehen auf dem Spiel.“

1.600 Fälle von akuter Mangelernährung bei Kindern unter fünf Jahren

In Notunterkünften und Krankenhäusern werden Kinder zwischen sechs Monaten und fünf Jahren auf Zeichen von Mangelernährung untersucht, um sie frühzeitig behandeln zu können. Von Mitte Januar bis Mitte März wurden bei Screenings über 1.600 Babys und Kleinkinder mit akuter Mangelernährung identifiziert, davon 310 Fälle von schwerer akuter Mangelernährung, die besonders lebensbedrohlich ist. Diese Kinder werden derzeit therapeutisch behandelt.

Im März erreichten 48 Lastwagen mit lebenswichtigen UNICEF-Hilfsgütern den Gaza-Streifen. Insgesamt haben seit Oktober fast 600 Lastwagen UNICEF-Hilfsgüter über Ägypten nach Gaza gebracht. Angesichts der Not ist das jedoch viel zu wenig: Die Kinder in Gaza brauchen dringend mehr humanitäre Hilfe.


++++ Update 23. März 2024, 18:45 ++++

Lebensrettende Inkubatoren für Frühgeborene in Gaza

Mitte März erreichten 50 Inkubatoren für Frühchen die Krankenhäuser Emirati, Al Aqsa und Gaza European im Gazastreifen. Die Inkubatoren für Frühgeborene sind Lebensretter, denn ohne angemessene Gesundheitsversorgung können Frühgeborene nicht überleben. Zuletzt mussten sich vier Frühchen einen Inkubator teilen, wodurch das Risiko von Infektionen steigt.

Das Gesundheitspersonal in den Krankenhäusern versucht mit aller Kraft, die Gesundheitsversorgung aufrechtzuerhalten. Doch fehlende Medikamente, medizinische Ausrüstung und Nahrungsmittel bringen immer mehr Menschen in Gefahr. Hunger, Mangelernährung und Krankheiten sind die Folge.

Laut UNICEF ist jedes dritte Kind in Nord Gaza akut mangelernährt. Eine Hungersnot steht unmittelbar bevor.

Wettlauf mit der Zeit

UNICEF-Teams arbeiten unermüdlich, um lebensrettende Hilfsgüter in den Gazastreifen zu bringen, auch in den schwer zugänglichen Norden. In den vergangenen zwei Wochen erreichten 48 LKWs mit wichtigen Hilfsgütern den Gazastreifen, darunter Materialien zur Instandsetzung von Wasserleitungen, Impfstoffe und Spritzen, Medikamente zur Behandlung von Durchfallerkrankungen, Geburtshilfe-Kits und Decken.

Doch die Hilfe reicht bei weitem nicht aus. Es braucht einen humanitären Waffenstillstand und ungehinderten, sicheren Zugang zu Kindern in Not über den Landweg, um das Überleben von Kindern zu sichern.


++++ Update 22. März 2024, 15:00 ++++

UNICEF-Sprecher in Gaza: „Die Zerstörung ist überwältigend“

„Die Situation für Kinder im Gazastreifen ist katastrophal“, berichtet UNICEF-Sprecher James Elder, der aktuell die UNICEF-Hilfe in Gaza begleitet. „Mütter sind verzweifelt und berichten unter Tränen, dass sie nicht mehr wissen, wie sie ihre Kinder vor Hunger und Bomben schützen können.“

UNICEF-Sprecher berichtet von Zerstörung

Die Zerstörung ist überwältigend“, sagte Elder während eines Besuchs in Chan Yunis, und warnte vor den Folgen einer Offensive auf Rafah für Kinder. „Rafah ist eine Stadt von Kindern – 600.000 Mädchen und Jungen befinden sich dort.“

UNICEF und UN-Partnerorganisationen liefern lebensrettende Hilfe in den Norden Gazas

Gestern lieferten UNICEF und UN-Partnerorganisationen dringend benötigte Hilfsgüter an ein Krankenhaus im für Hilfsorganisationen schwer zugänglichen Norden des Gazastreifens, darunter lebensrettende Impfstoffe, Spezialmilch und Medikamente. Im Norden Gazas leidet jedes dritte Kind unter zwei Jahren an akuter Mangelernährung. Eine Hungersnot steht unmittelbar bevor.

Spenden für Gaza

UNICEF leistet humanitäre Hilfe in Gaza. Unterstützen Sie den Einsatz für Kinder mit Ihrer Spende für Gaza.


++++ Update 21. März 2024, 17:00 ++++

Schmutziges Wasser verstärkt Risiko von Mangelernährung und Krankheiten

Der Zugang zu sauberem Wasser und Hygiene ist essentiell für Überleben und Entwicklung – ganz besonders für kleine Kinder.

In Gaza haben schätzungsweise vier von fünf Haushalten zu wenig Trinkwasser. Eine UNICEF-Erhebung in 41 Notunterkünften zeigte zuletzt, dass die Menschen durchschnittlich nur zwei Liter Wasser zur Verfügung haben. Gemäß den geltenden Minimum-Standards für die humanitäre Hilfe benötigt ein Mensch mindestens 15 Liter Wasser pro Tag zum Trinken, Kochen und für die Körperhygiene.

Hunger in Gaza

Die elfjährige Taline steht täglich mindestens drei Stunden lang in einer Schlange, um Wasser für ihre Familie zu holen. Wenn es an Trinkwasser mangelt, steigt das Risiko von Hunger und Krankheiten.

© UNICEF/UNI501904/El Baba

Auch die sanitäre Versorgung ist katastrophal: Im Durchschnitt gibt es im Gazastreifen nur eine Toilette für 340 Menschen, mehr als 1.200 Menschen teilen sich eine Dusche. Die Auswirkungen auf Kinder sind dramatisch, denn sie sind in dieser Situation besonders anfällig für Dehydrierung, Durchfall, Krankheiten und Mangelernährung. Sieben von zehn Kindern unter fünf Jahren leiden unter Durchfallerkrankungen.

Tödlicher Kreislauf aus Krankheiten und Mangelernährung

„Fehlendes oder verschmutztes Wasser können für Kinder genauso gefährlich sein wie Bomben und Granaten. Hunger, Wassermangel und Krankheiten bilden für die Kleinsten oft einen tödlichen Kreislauf“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.

Wenn Mangelernährung und Krankheiten zusammenkommen und unbehandelt bleiben, entsteht ein tödlicher Kreislauf. Betroffene Kinder sind anfälliger für Infektionen und werden besonders schnell krank. Erkrankungen wiederum führen dazu, dass die Kinder Nährstoffe schlechter aufnehmen, was wiederum häufig eine Mangelernährung nach sich zieht.

Unsere heutige Pressemitteilung zum Weltwassertag steht hier zur Verfügung.

Aktuelles Bild-und Videomaterial finden Sie hier.


++++ Update 18. März 2024, 17:00 ++++

UNICEF Deutschland zur unmittelbar bevorstehenden Hungersnot im Norden des Gazastreifens

Aktueller IPC-Bericht

UNI495577
© UNICEF/UNI495577/ZAGOUT

Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland: „Die Ursachen dieser unmittelbar bevorstehenden Hungersnot sind menschengemacht. Die Warnsignale waren und sind nicht zu übersehen. Und doch verhungern in Gaza Kinder vor den Augen der Welt. Ihre kleinen Körper sind so geschwächt, dass sie Krankheit und Auszehrung nichts entgegensetzen können. Tausende Kleinkinder kämpfen um ihr Überleben, ihre Eltern sind verzweifelt und machtlos angesichts des Mangels an Nahrung, sauberem Trinkwasser und Medikamenten. Und dies, obwohl lebensrettende Hilfe nur wenige Kilometer entfernt bereitsteht. Es ist eine Katastrophe für Kinder, die sich in Gaza abspielt. Wir müssen das Leben dieser Kinder retten. Es braucht einen humanitären Waffenstillstand und ungehinderten, sicheren Zugang zu Kindern in Not über den Landweg. Sofort.“

Service für die Redaktionen

Im Dezember 2023 warnten die Vereinten Nationen erstmals vor einer drohenden Hungersnot. Seitdem hat sich die Situation weiter verschlechtert. Laut dem heute veröffentlichten Integrated Food Security Phase Classification (IPC) Report, erstellt von mehreren UN-Organisationen und Nichtregierungsorganisationen, steht zwischen Mitte März und Mai 2024 im Norden Gazas eine Hungersnot unmittelbar bevor. Rund 1,1 Millionen Menschen im gesamten Gazastreifen sind durch katastrophalen Hunger bedroht. Jedes dritte Kind im Norden Gazas ist laut UNICEF akut mangelernährt.

UNICEF-Sprecher James Elder steht ab Dienstag, den 19. März, für Interviews in englischer Sprache aus Gaza zur Verfügung.


++++ Update 16. März 2024, 14:00 ++++

Jedes dritte Kleinkind im Norden Gazas mangelernährt

Im Norden des Gazastreifens sind 31 Prozent der Kinder unter zwei Jahren – jedes dritte – akut mangelernährt. Noch im Januar waren es 15,6 Prozent der Kinder. Mindestens 23 Kinder im nördlichen Gazastreifen sind Berichten zufolge in den vergangenen Wochen an Mangelernährung und Dehydrierung gestorben.

Datenerhebungen vom Februar zeigen, dass 4,5 Prozent der Kinder in Notunterkünften und Gesundheitszentren an schwerer akuter Mangelernährung leiden. Diese schwerste Form der Mangelernährung ist lebensbedrohlich, wenn Kinder nicht sofort therapeutische Nahrung und medizinische Hilfe erhalten. Diese ist jedoch nicht verfügbar.

„Die Geschwindigkeit, mit der sich diese katastrophale Hungerkrise bei Kindern im Gazastreifen entwickelt hat, ist schockierend, insbesondere, da die dringend benötigte Hilfe nur ein paar Kilometer entfernt bereitsteht", sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell. „Wir haben wiederholt versucht, mehr Hilfsgüter zu liefern, und wir haben wiederholt gefordert, dass die Herausforderungen, mit denen wir uns seit Monaten im Hinblick auf den Zugang zur humanitären Hilfe konfrontiert sehen, adressiert werden. Stattdessen verschlechtert sich die Situation der Kinder mit jedem Tag. Unsere Bemühungen, lebensrettende Hilfe zu leisten, werden durch unnötige Beschränkungen behindert, und diese kosten Kinder ihr Leben."

Weitere Informationen stehen hier zur Verfügung.


+ + + + Update 15.03.2024, 10.00 Uhr + + + +

Ins Leid geboren: Im Gazastreifen werden im nächsten Monat schätzungsweise 5.500 Frauen ihr Kind bekommen

Angesichts der katastrophalen Versorgungslage sind die Geburt und die Zeit danach für Mutter und Kind lebensgefährlich.

Die Gesundheitsversorgung ist weitgehend zusammengebrochen, es fehlt an Wasser und Nahrungsmitteln. Ohne eine angemessene Betreuung vor, während und nach der Geburt steigt das Risiko von Fehlgeburten, Totgeburten, Frühgeburten und emotionalen Traumata.

"Unsere Kolleg*innen berichten, dass Schwangere in Notunterkünften, zu Hause, inmitten von Trümmern auf der Straße und in völlig überlasteten Gesundheitseinrichtungen ihre Kinder zur Welt bringen", sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. "Mütter werden nach einem Kaiserschnitt innerhalb weniger Stunden entlassen, weil die Ressourcen zu knapp sind. In den überfüllten Unterkünften sind sie und ihre Babys Krankheiten, Hunger und Dehydrierung ausgesetzt. Ohne ausreichend zu essen können viele Mütter ihre Babys nicht stillen."

UNICEF hilft Hebammen und Krankenhäusern in Gaza mit Ausrüstung und Medikamenten

UNICEF-Teams stellen dringend benötigte Medikamente und medizinische Ausrüstung für Gesundheitsstationen und Krankenhäuser zur Verfügung, einschließlich Materialien für die Versorgung von Neugeborenen, Ausrüstung für Hebammen und Medikamente gegen Durchfallerkrankungen.

Doch diese Hilfe reicht bei weitem noch nicht aus. Es braucht einen humanitären Waffenstillstand und ungehinderten, sicheren Zugang zum und innerhalb des Gazastreifens, um Kinder und Familien in Not zu erreichen. Ihre Lage ist katastrophal.

Kinder in Gaza weiterhin von Hunger bedroht

Mittlerweile ist jedes Kind unter fünf Jahren – 350.000 Kinder insgesamt – von lebensgefährlicher Mangelernährung bedroht. Neun von zehn Kindern unter fünf Jahren leiden unter Infektionskrankheiten, sieben von zehn Kindern unter Durchfallerkrankungen.

Spenden für Gaza

UNICEF leistet humanitäre Hilfe in Gaza. Unterstützen Sie den Einsatz für Kinder mit Ihrer Spende für Gaza.


+ + + + Update 12.03.2024, 11.00 Uhr + + + +

Hunger und Krankheiten bedrohen Kinder in Gaza – UNICEF hilft

Mangelernährtes Kind in Gaza
© UNICEF/UNI519947/El Baba

UNICEF ist weiterhin sehr besorgt über die lebensbedrohliche Situation der Kinder in Gaza und tut sein Möglichstes, um die Not der Zivilbevölkerung zu lindern. Nach einem kürzlich zusammen mit anderen UN-Organisationen durchgeführten Besuch der Krankenhäuser Al-Shifa, Al-Awda und Kamal Adwan berichteten UNICEF-Mitarbeiter*innen, dass neben der teilweisen Zerstörung auch fehlende Lebensmittel, Medikamente und Treibstoff die Versorgung der Kinder und Familien erschweren. Sie berichten auch von beunruhigend hohen Zahlen von mangelernährten Kindern. Bereits vergangene Woche wurde bekannt, dass mindestens zehn Kinder an den Folgen von Hunger gestorben sein sollen. Bei dem Besuch hat UNICEF Hilfsgüter an die Krankenhäuser übergeben, darunter therapeutische Nahrung für mangelernährte Kinder sowie Impfstoffe für 6.000 Kinder.


+ + + + Update 09.03.2024, 15.00 Uhr + + + +

Lage in Gaza verschärft sich täglich: „Wir müssen den Kindern eine Hungersnot und weiteres Leid unbedingt ersparen“

Christian Schneider, Geschäftsführer UNICEF Deutschland: „Tausende geschwächte Kinder im Gazastreifen leiden unter einem tödlichen Kreislauf aus gefährlicher Mangelernährung, fehlendem sauberen Wasser und Infektionen. Jeder weitere Tag ohne ausreichenden Zugang zu Hilfe bringt mehr Kleinkinder näher an die Schwelle des Todes. Ein Großteil der Kinder in Gaza leidet an Durchfall und anderen Infektionskrankheiten. Die Not trifft auch die stillenden Mütter und ihre Kleinkinder sowie die schwangeren Frauen extrem – sie sind geschwächt und haben keine medizinische Unterstützung. Wir müssen den Kindern weiteres Leid unbedingt ersparen, jetzt.

An den Grenzübergängen zum Gazastreifen stehen Lkw mit UNICEF-Hilfsgütern wie therapeutischer Nahrung, Medikamenten für Kinder, medizinischer Ausstattung und Hygienesets bereit. Lebensrettende Güter könnten rasch in großen Mengen zu den Kindern und ihren Familien gelangen, doch dafür müssen die Waffen ruhen, Übergänge offen und sicherer Zugang zur Zivilbevölkerung gewährleistet sein. Es gilt, sofort zu handeln und eine Hungersnot noch abzuwenden. Weitere Hilfe ist dringend nötig, deshalb bittet UNICEF um Spenden für die Kinder in Gaza.“


+ + + + Update 08.03.2024, 13.00 Uhr + + + +

Drohende Hungersnot im Gazastreifen: Lage der Kinder im Norden verschlechtert sich

Seit Wochen warnen UNICEF und andere UN-Organisationen vor einer drohenden Hungersnot im nördlichen Teil des Gazastreifens. Sie fordern einen humanitären Waffenstillstand und besseren Zugang zur Zivilbevölkerung, um die Familien mit überlebenswichtigen Hilfsgütern zu versorgen. Insbesondere die Kinder brauchen dringend Nahrung, sauberes Trinkwasser und eine medizinische Grundversorgung.

Einem Bericht zufolge sind im Kamal-Adwan-Krankenhaus im Norden des Gazastreifens bereits zehn Kinder an Unterernährung und Dehydrierung gestorben. Medien berichten über bis zu 20 Todesfälle von Kindern. Die Angaben sind nicht unabhängig verifizierbar.

Die Lage der Kinder und Familien ist dramatisch und könnte sich in den kommenden Tagen weiter verschärfen.

Drohende Hungersnot in Gaza: Kinder sterben an Mangelernährung

Drohende Hungersnot in Gaza: Die 2-jährige Leen wird auf Mangelernährung untersucht. Der Wert auf dem Maßband liegt im roten Bereich, was auf eine schwere akute Mangelernährung hinweist.

© UNICEF/UNI519938/El Baba


+ + + + Update 05.03.2024 + + + +

Statement von Adele Khodr, UNICEF-Regionaldirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika

„Unsere Befürchtungen haben sich bestätigt: Kinder im Gazastreifen sterben, während Mangelernährung um sich greift. Mindestens zehn Kinder sind Berichten zufolge in den letzten Tagen im Kamal Adwan Krankenhaus im nördlichen Gazastreifen an Dehydrierung und Mangelernährung gestorben. Es ist davon auszugehen, dass weitere Kinder in den wenigen verbliebenen Krankenhäusern des Gazastreifens um ihr Leben kämpfen, insbesondere im Norden, wo sie keine medizinische Versorgung erhalten können. Diese tragischen und entsetzlichen Todesfälle wurden von Menschen verursacht – und sie sind vorhersehbar und absolut vermeidbar.

Der weit verbreitete Mangel an nahrhaften Lebensmitteln, sauberem Wasser und medizinischer Versorgung – eine direkte Folge der Zugangsbeschränkungen und der zahlreichen Gefahren, denen die Hilfsprogramme der Vereinten Nationen ausgesetzt sind –hat Auswirkungen auf die Situation der Kinder und Mütter und führt dazu, dass sie ihre Babys nicht stillen können, insbesondere im nördlichen Gazastreifen. Die Menschen sind hungrig, erschöpft und traumatisiert. Viele kämpfen ums Überleben.

Der Unterschied zwischen der Lage im Norden und Süden des Gazastreifens zeigt, dass die Einschränkungen der humanitären Hilfe im Norden Leben kosten. Im Januar von UNICEF und dem Welternährungsprogramm (WFP) im Norden erhobene Daten zeigen, dass rund 16 Prozent – eins von sechs Kindern unter zwei Jahren – akut mangelernährt sind. In Rafah im Süden des Gazastreifens, wohin mehr Hilfsgüter gelangen, sind es fünf Prozent.

Humanitäre Hilfsorganisationen wie UNICEF müssen in die Lage versetzt werden, die humanitäre Krise umzukehren, eine Hungersnot zu verhindern und das Leben von Kindern zu retten. Dafür benötigen wir verlässlichen Zugang über mehrere Übergänge, auch in den nördlichen Gazastreifen, sowie Sicherheitsgarantien und ungehinderten Zugang zu Menschen in Not, um Hilfsgüter in großem Umfang im gesamten Gazastreifen zu verteilen – ohne Hindernisse, Verzögerungen und Zugangsbeschränkungen.

UNICEF hat seit Oktober davor gewarnt, dass die Zahl der Todesopfer im Gazastreifen exponentiell ansteigen würde, wenn eine anhaltende humanitäre Krise ausbricht. Nun hat sich die Lage weiter verschärft. In der vergangenen Woche hat UNICEF gewarnt, dass die Zahl vermeidbarer Todesfälle bei Kindern in Gaza explosionsartig zunehmen wird, wenn die sich verschärfende Ernährungskrise nicht adressiert wird.

Nun sind die befürchteten Todesfälle bei Kindern eingetreten. Und sie werden voraussichtlich weiter zunehmen, wenn der Krieg nicht beendet und die Hindernisse für die humanitäre Hilfe nicht sofort aufgehoben werden.

Das Gefühl der Hilflosigkeit und Verzweiflung bei Eltern und Ärzten, wenn sie feststellen, dass lebensrettende Hilfe nur wenige Kilometer entfernt nicht zu ihnen gelangt, muss unerträglich sein. Noch schlimmer sind die verzweifelten Schreie der Babys, die vor den Augen der Welt mit dem Leben ringen. Das Leben von Tausenden weiterer Babys und Kinder hängt davon ab, dass jetzt dringend gehandelt wird."

Service für die Redaktionen

» Aktuelles Bild-und Videomaterial steht hier für die Berichterstattung zur Verfügung.

Christine Kahmann

Christine KahmannSprecherin - Nothilfe

030-275807919presse@unicef.de