Hungernde Kinder in Afrika brauchen dringend unsere Hilfe
Die Ernährungssituation für Kinder ist in vielen Ländern Afrikas verheerend. Auf dem afrikanischen Kontinent sind rund 278 Millionen Menschen von Hunger betroffen – vor allem am Horn von Afrika (Äthiopien, Somalia und Kenia) kämpfen mangelernährte Kinder um ihr Überleben. Millionen Menschen dort, sowie in Ländern wie Südsudan und Nigeria, sind akut vom Hungertod bedroht, darunter ein großer Teil Kinder. Sie brauchen uns jetzt, denn jede Sekunde zählt.
Hunger in Afrika: Spenden Sie für diese Hilfsgüter
Kinder und die Hungerkrise in Afrika
Der Krieg in der Ukraine verschärft aktuell die Nahrungsmittelknappheit (mehr dazu unten im Abschnitt "Was sind Ursachen des Hungers?"). Doch in einigen Ländern Afrikas – zum Beispiel in Ostafrika – ist die Lage schon seit Jahren dramatisch: Millionen Menschen in Afrika sind von chronischem Hunger betroffen, darunter viele Kinder. Chronischer Hunger bedeutet, dass ein Kind zu wenig oder zu schlecht zu essen hat, um sich normal entwickeln und gut leben zu können. Die Folgen solcher Hungerperioden im Leben eines Kindes sind oft tödlich verlaufende Erkrankungen oder lebenslange Entwicklungsschäden.
Und der Hunger kommt selten allein: Krankheiten wie Masern, Aids, Malaria, Cholera und auch Covid-19 sind besonders bedrohlich, wenn Kinder schon ausgezehrt und kraftlos sind. Die wenigsten Familien haben Zugang zu medizinischer Versorgung oder sauberem Wasser.
Doch die Lage ist nicht hoffnungslos – wir können viel tun und Kinder mit einfachen Mitteln wie Erdnusspaste vor dem Hunger retten. Wir müssen jetzt handeln, um die hungernden Mädchen und Jungen rechtzeitig zu versorgen. Dafür benötigen wir Ihre Hilfe.
Hungerkrise in Afrika: Wie kann ich den Kindern helfen?
Hilfe ist ganz gezielt möglich: Mit Spezialnahrung, die Kinder schnell wieder zu Kräften bringt. Bereits mit kleinen Spenden helfen Sie, Kinderleben zu retten und sie vor der Hungerkatastrophe zu schützen. Langfristig können wir dank Ihrer Hilfe zahlreiche Gesundheitseinrichtungen und medizinisches Personal in Afrika unterstützen.
So bekämpft UNICEF mit Ihren Spenden den Hunger in Afrika
Nahrung: Schwere Mangelernährung führt vor allem bei Kleinkindern schnell zum Hungertod. Deshalb versorgen wir hungernde Kinder in den betroffenen Ländern mit therapeutischer Milch und Erdnusspaste. Dank dieser Spezialnahrung kommen die Kinder wieder zu Kräften.
Medikamente: Wir liefern Hygieneartikel und Medikamente für Millionen Familien und Kinder in verschiedene Länder Afrikas, um Krankheiten wie etwa Cholera oder andere schwere Durchfallerkrankungen einzudämmen.
Trinkwasser: Gemeinsam mit Ihnen erreichen wir beispielsweise im Südsudan oder in Somalia Hunderttausende Menschen mit sicherem Trinkwasser. Sauberes Wasser ist überlebenswichtig und schützt vor zahlreichen lebensbedrohlichen Krankheiten.
Aufklärung: UNICEF-Mitarbeiter*innen informieren die Familien über gesunde Ernährung und verabreichen wichtige Vitamine und Mikronährstoffe, um Mangelernährung langfristig zu vermeiden.
Was sind Ursachen des Hungers in Afrika?
Hunger durch Dürre, Klimawandel und Umweltzerstörung
Der Klimawandel bringt in vielen Regionen Afrikas immer häufigere und dramatischere Wetterereignisse. Es häufen sich Naturkatastrophen – Dürren und Fluten, auch verstärkt durch das Klimaphänomen El Niño. Die hier normalen Regen- und Sturmperioden sind immer öfter ungewohnt heftig. Es kommt zu Überschwemmungen, die Ernten, Häuser und ganze Existenzen vernichten.
Das Gleiche bewirken die ebenfalls ungewöhnlich langen Dürreperioden. Der Regen bleibt aus – ganze Ernten werden vernichtet und ein großer Teil des Viehs verendet. Der Osten Afrikas etwa kämpft derzeit mit der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten. Durch die Wasserarmut steigen Lebensmittelpreise extrem an, und selbst einfache Nahrungsmittel und auch Trinkwasser werden unbezahlbar.
Hunger durch Armut in Afrika
Wo Hunger herrscht, sind Menschen meist auch von extremer Armut betroffen. Schätzungsweise 490 Millionen Menschen in Afrika leben von weniger als zwei Euro am Tag. Durch den Hunger ausgezehrte Menschen sind kaum noch in der Lage, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Millionen Eltern können somit ihre Töchter und Söhne nicht mehr aus eigener Kraft ernähren.
Hunger durch Kriege und bewaffnete Konflikte
Kriege und bewaffnete Konflikte sind eine weitere Ursache für Hunger, denn sie bedeuten für viele Kinder Flucht und Zerstörung. Zahlreiche Familien verlieren ihr weniges Hab und Gut und damit ihre ganze Lebensgrundlage. Von heute auf morgen sind sie nicht mehr imstande, sich selbst zu versorgen. Krieg und Gewalt machen sie zu heimatlosen und von Nothilfe abhängigen Flüchtlingen.
Auch der Krieg in der Ukraine verschärft die Hungerkrise in Afrika: Länder wie Kenia, Somalia und Äthiopien importieren einen Großteil ihres Weizens aus der Ukraine und Russland. Nun bleiben Importe aus, der Preis für Weizen schießt in die Höhe.
Zahlreiche Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen sind auf Weizen und andere Lebensmittelimporte aus der Ukraine und Russland angewiesen. Russland und die Ukraine gelten als "die Kornkammern der Welt": Ein Drittel der weltweiten Weizenlieferungen kommen aus den beiden Ländern. Doch durch den Krieg sind die Produktion und die Lieferungen dieser Lebensmittel unterbrochen. Die Auswirkungen sind verheerend, denn extreme Preissteigerungen sind die Folge, und vor allem die ärmsten Familien bekommen sie zu spüren. Lebensmittel wie Weizen, Mais oder Speiseöl sind in vielen Ländern so teuer wie nie zuvor. Millionen gefährdete Familien stürzen noch weiter in die Ernährungsunsicherheit.
Auch unsere Spezialnahrung für mangelernährte Kinder, die Erdnusspaste, ist von den steigenden Preisen betroffen. Die Preissteigerung ist eine direkte Auswirkung des Ukraine-Krieges. Für hungernde Kinder, die auf die nährstoffreiche Erdnusspaste angewiesen sind, kann sie den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten. Gerade jetzt ist deshalb jede Spende wichtig und trägt dazu bei, ausreichend Spezialnahrung für die Kinder bereitzustellen.
Schwelende Hungerkrisen: Droht eine Hungersnot?
Die Ernährungssituation ist in zahlreichen Ländern Afrikas besorgniserregend. Vor allem am Horn von Afrika (Äthiopien, Somalia, Kenia) sowie in der zentralen Sahelzone (Burkina Faso, Mali, Niger) ist die Lage extrem angespannt. Derzeit droht zwar offiziell in keiner dieser Regionen eine Hungersnot. (Hier können Sie nachlesen, welche Kriterien erfüllt sein müssen, damit offiziell eine Hungersnot ausgerufen wird.) Dennoch ist die Versorgung mit Nahrung dort teilweise so schlecht, dass die Menschen großen Hunger leiden und Unterernährung weit verbreitet ist. Gerade für Kinder ist das fatal.
Insgesamt sind fast 60 Prozent der Menschen in Afrika von Nahrungsmittelunsicherheit betroffen.
So ist die aktuelle Situation in den am stärksten von Hunger betroffenen afrikanischen Ländern:
Äthiopien Hunger: Rund elf Millionen Menschen sind wegen der Dürre von Ernährungsunsicherheit betroffen. Mehr als 1,2 Millionen Kinder leiden unter schwerer akuter Mangelernährung und brauchen dringend eine Behandlung (Stand: Juli 2023). Mehr als 30 Millionen Menschen in Äthiopien brauchen Hilfe, mehr als die Hälfte von ihnen sind Kinder (Stand: Ende 2022).
Kenia Hunger: Das Land ist von der schlimmsten Dürre seit 40 Jahren betroffen. In Kenia lebt ein großer Teil der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Über fünf Millionen Menschen leiden wegen der Dürre Hunger. Mehr als 240.000 Kinder unter fünf Jahren sind lebensbedrohlich mangelernährt und brauchen dringend therapeutische Behandlung (Stand: Juli 2023). Langanhaltende Dürreperioden kommen aufgrund des Klimawandels immer häufiger vor in Kenia. Sie führen zu Wasserknappheit und ausgefallenen Ernten und verschärfen die Lebensmittelknappheit.
Madagaskar Hunger: 2021 konnte eine Hungersnot dank großer humanitärer Hilfe knapp abgewendet werden. Dennoch sind auch 2023 nach wie vor Millionen von Menschen in Madagaskar von Hunger betroffen. Nach Hochrechnungen sind im Jahr 2023 bis zu einer halben Million Kinder unter fünf Jahren lebensgefährlich mangelernährt. Hinzu kommen Überflutungen, die lang andauernde Dürre und die Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Malawi Hunger: Malawi ist besonders anfällig für Naturkatastrophen (zum Beispiel El Niño) und Klimaschocks. Es kommt zu dramatischen Ernteausfällen und einer akuten Ernährungsunsicherheit in Malawi. Damit wächst für viele Kinder die Gefahr der schweren Unterernährung. Allein bei den Unter-5-Jährigen sind derzeit fast 600.000 Kinder gefährdet und auf Nothilfe angewiesen (Stand: Mai 2023).
Nigeria Hunger: In Nigeria ist die Lage ähnlich dramatisch. Im Jahr 2022 haben wir noch mehr Kinder wegen schwerer Mangelernährung behandelt als im Vorjahr. Unsere Ernährungsexpert*innen schätzen, dass die Zahl der unterernährten Kinder bis Ende 2023 noch auf rund zwei Millionen ansteigen wird. Immer mehr dieser Kinder sind sogar lebensbedrohlich mangelernährt (Stand: August 2023).
In der gesamten Sahelzone ist die Verfügbarkeit von Wasser in den letzten 20 Jahren aufgrund des Klimawandels und komplexer Faktoren wie Konflikte um mehr als 40 Prozent zurückgegangen. 40 Millionen Kinder sind dort in hohem bis extrem hohem Maße durch Wassermangel gefährdet. In Burkina Faso, Tschad, Mali, Mauretanien, Senegal und Niger waren im letzten Jahr (2022) weit über eine Million Kinder durch lebensgefährliche akute Mangelernährung bedroht, die meisten von ihnen in der zentralen Sahelzone (Burkina Faso, Mali, Niger). In Teilen der Sahelregion kommt es immer wieder zu Zuständen, die einer Hungersnot ähneln.
Somalia Hunger: Zwar konnte eine offizielle Hungersnot in Somalia in der letzten Zeit verhindert werden. Doch die Ernährungskrise ist weiterhin dramatisch. Fünf aufeinanderfolgende Trockenperioden haben zu der schlimmsten Dürre seit 40 Jahren in der Region am Horn von Afrika geführt (Stand: Juli 2023). Die Lebensgrundlage vieler Familien ist nachhaltig zerstört. Fast eine halbe Million schwer mangelernährte Kinder kämpfen in Somalia um ihr Überleben (Stand: Februar 2023). Täglich sterben Hunger leidende Kinder. Wir müssen jetzt handeln, um eine Hungerkatastrophe wie 2011 zu verhindern.
Sudan Hunger: Mehr als drei Millionen Kinder im Sudan waren bereits vor der aktuellen Gewalteskalation mangelernährt. Schätzungsweise 620.000 Kinder sind sogar lebensgefährlich unterernährt (Stand: Mai 2023). Schon lange sind die Lebensmittel im Land knapp. Momentan sind weit über vier Millionen Menschen auf Lebensmittelhilfe angewiesen (Stand: Mai 2023).
Südsudan Hunger: Auch hier ist die Not riesig: Millionen Menschen haben nicht genug zu essen und brauchen dringend mehr humanitäre Hilfslieferungen. Verheerende Überschwemmungen in den letzten Jahren, Konflikte und Vertreibung sowie die hohen Lebensmittelpreise verschlimmern die Situation.
Hunger in Afrika: Den Kindern gemeinsam helfen
Dank Ihrer Spende können wir den Kindern in Afrika und anderen vom Hunger betroffenen Ländern schnell und gezielt helfen.
Hunger in Afrika und weltweit
Auf dem afrikanischen Kontinent sind besonders viele Länder von Hunger betroffen. Doch auch in anderen Ländern ist die Zahl der hungernden Menschen zuletzt dramatisch angestiegen, zum Beispiel im Libanon oder in Krisenregionen wie dem Jemen oder Afghanistan. Der Krieg in der Ukraine verschärft die Situation weiter. Hier finden Sie mehr Informationen zur weltweiten Hungerkrise.