Israel / Gaza / Libanon: Großes Leid für Kinder
Kinder und Jugendliche wurden aus Israel entführt. Kinder aus Israel, Palästina und dem Libanon werden verletzt und getötet. Im Gazastreifen erleben die Kinder einen grausamen Krieg und eine humanitäre Katastrophe. Im Libanon sind Zehntausende Kinder auf der Flucht vor Angriffen.
Die Gewalt prägt den Alltag aller betroffenen Kinder. Dabei tragen sie keinerlei Verantwortung für die Situation. Wir von UNICEF stehen auf der Seite aller Kinder. Immer, überall.
Das fordert UNICEF
- Die sofortige, sichere Freilassung aller Geiseln und insbesondere der minderjährigen Geiseln, die im Gazastreifen noch festgehalten werden. Sie müssen sicher zu ihren Angehörigen zurückkehren.
- Einen sofortigen humanitären Waffenstillstand und sicheren Zugang für humanitäre Organisationen wie UNICEF, damit wir Kinder und Familien in Not schnell erreichen können.
Alle Kinder müssen geschützt werden
Solange die Gewalt in der Region andauert, ist kein Ort sicher für Kinder. Alle Kinder haben gemäß der UN-Kinderrechtskonvention das Recht auf:
- Leben und Freiheit
- Schutz vor jeglicher Gewalt
- Medizinische Versorgung
- Sauberes Trinkwasser und ausreichend Nahrung
- Bildung
- Psychosoziale Unterstützung
Schauen wir nach Israel und Gaza
In unserem Video erklärt Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, mehr zur Lage der Kinder in Israel und Gaza und zur UNICEF-Hilfe:
Im Gazastreifen ist die Not von einer Million Kindern sehr groß. Es gibt keinen sicheren Ort mehr, an dem sie Zuflucht vor den Bomben suchen können. Zudem fehlt es am Nötigsten, damit die Familien überleben können: von Trinkwasser über Lebensmittel bis zu Medikamenten. Im Norden von Gaza droht eine Hungersnot. Schon jetzt sterben Kinder an den Folgen von Hunger.
Wir von UNICEF bringen so viele Hilfsgüter wie möglich zu den Kindern. Wir liefern Trinkwasser und versorgen mangelernährte Kinder mit Spezialnahrung. Nachdem in Gaza nach über 25 Jahren erstmals wieder Polio ausgebrochen war, haben wir eine große Impfkampagne durchgeführt mit dem Ziel, alle Kinder im Alter von unter zehn Jahren in Gaza gegen Polio zu impfen.
Der Bedarf an Hilfe ist enorm.
Schauen wir in den Libanon
Die Gewalt ist weiter eskaliert, und Tausende Familien im Libanon flüchten aus Angst vor den Angriffen aus ihrem Zuhause. Viele wissen nicht, wohin sie gehen sollen, schlafen auf der Straße oder in Notunterkünften. Sie brauchen dringend lebensnotwendige Hilfsgüter.
UNICEF versorgt die Geflüchteten mit unter anderem Trinkwasser, Decken und Hygieneartikeln. Zudem liefern wir medizinische Güter wie Medikamente und Verbandszeug an Krankenhäuser. Speziell für die Kinder bringen wir Spielsachen in die Notunterkünfte, damit sie dort spielen können. An den Grenzübergängen helfen wir Familien, die nach Syrien fliehen. Wir versorgen sie unter anderem mit Trinkwasser und Hygieneartikeln und haben an einem Grenzübergang ein Kinderzentrum eingerichtet.
Der Bedarf an Hilfe ist groß und wird weiter steigen, wenn die Gewalt andauert.
Fragen und Antworten zur Lage im Nahen Osten und der UNICEF-Arbeit vor Ort
Wir verstehen, dass viele Menschen Fragen haben zur Situation der Kinder im Nahen Osten und zu unserer Arbeit. Hier geben wir Antworten:
UNICEF verurteilt die Gewalt aufs Schärfste und setzt sich für den Schutz aller Kinder ein.
Im Gazastreifen und im Westjordanland ist UNICEF seit vielen Jahren tätig. Im Gazastreifen erleben die Kinder derzeit einen grausamen Krieg und eine furchtbare humanitäre Notlage. Auch im Westjordanland, einschließlich Ost-Jerusalem, erleben Kinder Gewalt und Übergriffe.
Wir leisten akute Nothilfe im Gazastreifen und tun alles, um die Kinder mit humanitärer Hilfe zu erreichen. Wir liefern unter anderem Trinkwasser, Medikamente und Spezialnahrung für hungernde Kinder. Zudem helfen wir den Kindern mit psychosozialer Betreuung, das Erlebte zu verarbeiten.
Im Libanon sind die UNICEF-Teams seit mehr als 70 Jahren im Einsatz für Kinder. Die Familien, die vor den aktuellen Angriffen fliehen, unterstützen wir mit lebensnotwendigen Hilfsgütern wie Trinkwasser, Decken und Medikamenten.
In Israel steht UNICEF in Kontakt mit den Behörden, jedoch hat die Regierung bisher keine direkte Unterstützung angefordert. UNICEF ist bereit zu helfen, falls dieser Bedarf entsteht.
Seit Beginn des Krieges verteilen die UNICEF-Teams in Gaza Hilfsgüter wie Trinkwasser, Medikamente, Hygieneartikel und Spezialnahrung direkt an die Kinder und Familien, sowie auch an Einrichtungen wie Krankenhäuser.
Nachdem in Gaza aufgrund der schlechten Hygiene-Situation Polio (Kinderlähmung) ausgebrochen war, haben wir gemeinsam mit Partnern rund 560.000 Kinder unter zehn Jahren gegen Polio geimpft. Dafür haben wir mehr als 1,6 Millionen Impfdosen sowie wie weiteres Material nach Gaza geliefert.
Unsere Teams betreuen die Kinder auch psychosozial. Denn der furchtbare Krieg hinterlässt bei den Kindern neben vielen äußeren auch innere Wunden.
Dies waren einige Beispiele der Hilfe. Mehr zu unserem Einsatz in Gaza lesen Sie hier.
Die bisherigen Hilfslieferungen reichen bei Weitem nicht aus. UNICEF appelliert dringend, den Zugang für humanitäre Hilfe sicherzustellen, damit wir Kinder und ihre Familien auch weiter mit lebensrettenden Diensten und Hilfsgütern versorgen können.
Ja, Sie können unsere Arbeit für die Kinder in Palästina mit einer Spende unterstützen. Momentan fließen die Palästina-Spenden in unsere Nothilfe-Arbeit im Gazastreifen, denn dort benötigen die Kinder aktuell die meiste Hilfe.
Seit Beginn der Eskalation hat UNICEF im Libanon Notunterkünfte, in denen Menschen auf der Flucht Schutz vor den Bomben gesucht haben, mit Hilfsgütern beliefert. Unter anderem haben wir die Kinder und Familien mit Trinkwasser, Decken und Heizgeräten, Schlafsäcken und Matratzen sowie Hygieneartikeln versorgt.
Zudem hat UNICEF Bildungs- und Spielmaterialien für Kinder sowie Nahrungsergänzungsmittel und Babynahrung geliefert und bietet in vielen Notunterkünften auch psychosoziale Unterstützung für Kinder an.
Familien, die über die Grenze nach Syrien fliehen, versorgen wir an den Grenzübergängen mit Trinkwasser und Hygieneartikel. Eine mobile Klinik kümmert sich um die medizinische Versorgung der Menschen. An einem der Grenzübergänge hat UNICEF einen kinderfreundlichen Ort errichtet, damit die Kinder dort spielen und sich von den Erlebnissen der Flucht erholen können.
Dies waren einige Beispiele der Hilfe. Mehr zu unserem Einsatz für Kinder im Libanon lesen Sie hier.
UNICEF ist erschüttert über die furchtbaren Angriffe auf Israel und die Folgen für Kinder und Familien seit dem 7. Oktober 2023. Seitdem erleben Kinder in Israel immer wieder Angriffe und Luftalarm im ganzen Land. Jedes Kind muss vor Gewalt geschützt sein. UNICEF fordert, dass uneingeschränkt alle Geiseln, die noch in Gaza festgehalten werden, insbesondere die Kinder, unverzüglich freikommen und zu ihren Angehörigen zurückkehren.
In Israel ist UNICEF seit 2009 als eines von weltweit 33 UNICEF-Nationalkomitees aktiv. Das israelische Nationalkomitee wirbt um Unterstützung für die UNICEF-Arbeit weltweit und setzt sich für die Förderung und Sensibilisierung für Kinderrechte ein.
Mit Programmarbeit ist UNICEF in Israel aktuell nicht aktiv. Länder mit höherem Einkommen – wie Israel – sind in der Regel selbst in der Lage, die Kinder im Land angemessen zu versorgen. Aus diesem Grund gibt es keinen UNICEF-Spendenaufruf für die Kinder, die in Israel leben. UNICEF ist mit den zuständigen Stellen in Israel im Gespräch, wie UNICEF angesichts der weitreichenden Folgen des grausamen Angriffs vom 7. Oktober 2023 unterstützen kann.