Naturkatastrophen spenden: Ein Mädchen aus Bangladesch auf dem Weg zur Schule

Die Auswirkungen des Klimawandels auf Kinder und Jugendliche

Die Klimakrise ist eine Krise der Kinderrechte

Die Auswirkungen des Klimawandels und Folgen der Umweltzerstörung sind bereits jetzt spürbar. Obwohl Kinder und Jugendliche am wenigsten für den Klimawandel verantwortlich sind, sind sie schon jetzt am stärksten von den Folgen der Klimakrise betroffen.

Die jungen Menschen von heute und nachfolgende Generationen müssen vor den Auswirkungen des Klimawandels geschützt werden. Dafür setzt UNICEF sich weltweit ein. Gleichzeitig fordern wir Regierungen, Unternehmen und weitere Akteure dazu auf, jetzt schnell und umfassend zu handeln – für Kinder und mit ihnen gemeinsam.

Wie die Klimakrise Kinder und Jugendliche trifft

Die globale Klimakrise bedroht die Gesundheit, Ernährung, Bildung und die Zukunft von allen Kindern weltweit. Die Folgen des Klimawandels und der Umweltbelastungen können für Kinder besonders lebensbedrohlich sein. Denn im Vergleich zu Erwachsenen sind Kinder weniger in der Lage, extreme Wetterereignisse zu überleben und unter anderem anfälliger für giftige Chemikalien, Temperaturschwankungen und Krankheiten.

  • 99%
    der Kinder weltweit

    sind mindestens einer Auswirkung des Klimawandels ausgesetzt.

  • 1 Mrd.
    Kinder weltweit

    gelten durch den Klimawandel als extrem stark gefährdet.

  • 10 Mio.
    Kinder weltweit

    wurden allein in 2020 wegen extremer Wetterereignisse vertrieben.

Fast die Hälfte aller Kinder auf der Welt sind durch die Auswirkungen des Klimawandels extrem stark gefährdet. Diese Kinder leben in Ländern, in denen sie gleich mehreren klima- und umweltbedingten Gefahren, Schocks und Belastungen ausgesetzt sind und in denen die Grundversorgung in den Bereichen Wasser und Sanitär, Gesundheit, Ernährung, Bildung sowie ihre soziale Absicherung unzureichend ist.

Fast jedes Kind auf der Erde ist bereits heute mindestens einer Form von klima- und umweltbedingten Gefahren, Schocks und Belastungen wie Hitzewellen, Überschwemmungen oder Luftverschmutzung ausgesetzt. Erfahren Sie in die Galerie mehr dazu.

Somalia: Junge sammelt Wasser in einer Pfütze.

559 Millionen Kinder sind bereits heute häufigen Hitzewellen ausgesetzt. 920 Millionen Kinder sind stark betroffen von Wasserknappheit. | Somalia 2022

© UNICEF/UN0607653/Rich
Pakistan: Ein Mann fährt mit einem kleinen Kind auf einem Motorrad durch die überschwemmten Gebiete.

Insgesamt 570 Millionen Kinder in Küstenregionen oder an Flüssen sind stark von Überschwemmungen betroffen. | Pakistan 2022

© UNICEF/UN0696409/Moin
Luftverschmutzung in Bangladesch

Eine Milliarde Kinder leben in Gebieten mit einer extrem hohen Luftverschmutzung.

© UNICEF/UN0400938/Habibul Haque

600 Millionen Kinder sind stark betroffen von Krankheiten, die in Folge der Erderwärmung zunehmen, wie zum Beispiel Malaria.

© UNICEF/UN0452583/Frank Dejongh
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400 Millionen Kinder sind stark betroffen von Wirbelstürmen (Zyklone) | Vanatu 2015. ©

© UNICEF/UN055824/Vlad Sokhin

Recht auf eine gesunde Umwelt

Kinder – ganz gleich, wo sie leben – brauchen eine saubere und intakte Umwelt, um sich gut und gesund entwickeln zu können. Die 1989 verabschiedete UN-Kinderrechtskonvention enthält zwar noch nicht das Recht auf eine saubere Umwelt. Sie garantiert allerdings jedem Kind das Recht auf Leben und auf angemessene Lebensbedingungen – eine gesunde Umwelt ist dafür maßgeblich. 2021 kam der UN-Kinderrechtsausschuss zu dem Schluss, dass Staaten für die negativen Folgen von Treibhausgas-Emissionen auf Kinder Verantwortung übernehmen müssen.

Das Recht auf eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt wurde Oktober 2021 durch den UN-Menschenrechtsrat und im Juli 2022 durch die UN-Generalversammlung anerkannt. Damit wurde ein starkes und wirkungsvolles politisches Signal gesetzt, dass eine intakte Umwelt Voraussetzung für die Verwirklichung von Menschenrechten und Kinderrechten ist.

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Jedes Kind braucht eine gesunde Umwelt, um sein Potential voll entwickeln zu können.

© UNICEF/UN0364558/Andres Casares

Ein lebenswerter Planet – für jedes Kind

Der Klimawandel ist eine der größten Bedrohungen für das Leben und die Zukunft junger Menschen.

Die einzige langfristige Lösung um die schlimmsten Folgen des Klimawandels noch zu verhindern, ist aus Sicht von UNICEF die sofortige und drastische Emissionsreduzierung weltweit – insbesondere von den Unternehmen und Ländern, die am meisten Emissionen verursachen. Für die heute am meisten gefährdeten Kinder kommt dies allerdings zu spät. Daher ist es umso wichtiger, ihre Widerstandskraft zu stärken.

UNICEF fordert daher von allen Entscheidungsträger*innen und Akteuren:

Regierungen müssen die Gesundheit, Sicherheit, Bildung und Zukunftschancen der am stärksten betroffenen Kinder schützen, indem grundlegende soziale Dienstleistungen widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels werden. UNICEF fordert alle Länder dazu auf, kinderzentrierte Klimaanpassungspläne zu beschließen und umzusetzen.

Kinder müssen heute und morgen mit unvermeidbaren Auswirkungen des Klimawandels leben, obwohl sie am wenigsten dafür verantwortlich sind. Daher muss ihre Anpassungsfähigkeit dringend verbessert werden. Sie brauchen Kenntnisse im Bereich Klima und Umweltschutz, um sich besser schützen und an einer nachhaltigen Zukunft mitwirken zu können. Dazu gehört auch, dass junge Menschen, insbesondere Mädchen, gehört und in wichtige Entscheidungen eingebunden werden.

Es muss in Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel investiert werden, die die spezifischen Bedürfnisse für Kinder in vollem Umfang berücksichtigen. Den am stärksten gefährdeten Ländern und Gemeinschaften müssen dringend die dafür erforderlichen Mittel und Ressourcen zur Verfügung gestellt werden.

Dies ist eine Investition, die sich langfristig lohnt: Klimaanpassungsmaßnahmen können einen wirtschaftlichen Nutzen schaffen, indem Risiken reduziert und damit Kosten gesenkt, sowie Innovation vorangetrieben werden.

Umgekehrt würden ohne die Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen „Kosten der Untätigkeit“ entstehen, sowohl finanziell durch einen steigenden Bedarf an humanitärer Hilfe, sowie in Form von menschlichem Leid und unzähligen verlorenen Leben.

So hilft UNICEF

UNICEF arbeitet weltweit daran, Kinder und ihre Familien vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen und ihre Widerstandskraft zu stärken. In seinen Programmen leistet UNICEF kurzfristige und langfristige Hilfe, um auf die drastischen Auswirkungen des Klimawandels in den verschiedenen Lebensbereichen von Kindern zu reagieren und sie gegenüber künftiger Gefahren zu stärken.

  1. Nothilfe

    Bei Überschwemmungen, Wirbelstürmen, Dürren und anderen akuten Katastrophen leistet UNICEF Nothilfe – beispielsweise versorgen wir Familien mit Wasser, medizinischer Gesundheitsversorgung und therapeutischer Nahrung.

  2. Anpassungen

    UNICEF arbeitet an nachhaltigen, innovativen Lösungen, um den Auswirkungen des Klimawandels zu begegnen – beispielsweise indem wir in Dürre betroffenen Regionen durch tiefere Brunnen und solarbetriebenen Pumpen Familien mit Wasser versorgen.

  3. Beteiligung

    UNICEF unterstützt Kinder und Jugendliche dabei, sich für den Klimaschutz und die Umwelt einzusetzen. Junge Menschen werden als längstes mit den Folgen des Klimawandels leben müssen. Daher ist es wichtig, dass sie Teil der Lösung sind.

Die folgenden Beispiele aus den verschiedenen UNICEF-Programmen weltweit zeigen, wie UNICEF Kindern und Familien konkret im Kampf gegen den Klimawandel hilft.

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Bild 1 von 7 | In Vietnam unterstützt UNICEF Jugendliche dabei, klimafreundliche Lösungen wie „Urban Gardening“ zu entwickeln und umzusetzen. Schon im Grundschulalter werden Schüler*innen spielerisch an die Themen Klima- und Umweltschutz herangeführt.

© UNICEF/UN0289781/Viet Hung
Kenia: Solarbetriebene Wasserpumpen und Wassertanks

Bild 2 von 7 | In Kenia und anderen Ländern am Horn von Afrika herrscht die schlimmste Dürre seit 40 Jahren. Um Kindern und ihre Familien den Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen, repariert UNICEF Wasserstellen, richtet solarbetriebene Pumpen und riesige Wassertanks ein und verlegt Leitungen in entferntere Gemeinden. So werden Tausende Menschen und ihr Vieh mit sauberem Trinkwasser versorgt.

© UNICEF/UN0722307/Berger
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Bild 3 von 7 | In der Mongolei stellt die Luftverschmutzung ein ernstes Problem für Kinder dar. In den Außenbezirken von Ulaanbaatar sammeln Jugendliche mit Hilfe eines von UNICEF zur Verfügung gestellten Luftqualität-Messgeräts Daten zur Luftverschmutzung.

© UNICEF/UN0253450/Pasquall
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Bild 4 von 7 | Bangladesch wird immer wieder durch schwere Überschwemmungen getroffen. Dann ist die Gefahr von Krankheiten groß, die übers Wasser übertragen werden - besonders für Kinder. Mit der Hilfe von UNICEF wurden daher klimaresistente Wasserstellen auf einer erhöhten Plattform errichtet, die Überschwemmungen standhalten.

© UNICEF/UN0358468
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Bild 5 von 7 | Bereits in vier Ländern setzt UNICEF testweise Drohnen ein, die Bilder und Daten liefern können, mit denen unter anderem das Ausmaß von klimabedingte Veränderungen und Katastrophen schneller analysiert werden kann. So lässt sich beispielsweise nach Überschwemmungen genauer abschätzen, wie große der humanitäre Bedarf in einer bestimmten Region ist.

© UNICEF/UNI279362/Moving
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Bild 6 von 7 | Die "Eco Villages"- Initiative von UNICEF zielt darauf ab, das Leben von Kindern und ihren Familien nachhaltig zu verbessern. Dabei werden Gemeinden in Madagaskar mit einer Strom- und Wasserversorgung ausgestattet, die sich aus erneuerbaren Energien speist, sowie mit nachhaltigen Sanitärsystemen.

© UNICEF/UN0406722/Andrianantenaina
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Bild 7 von 7 | Rund um den Globus setzt sich UNICEF dafür ein, dass junge Klimaaktivist*innen wie Nkosilathi aus Simbabwe gehört werden. Nkosilath nahm 2019 an einer Podiumsdiskussion während der COP25 in Spanien teil.

© UNICEF/UNI240662/Herrero

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