Pressemitteilung

Halbzeitbilanz zur Umsetzung des Vorhabens „Kinderfreundliche Kommune“ in Hohenhameln vorgestellt

Hohenhmeln

Die Gemeinde Hohenhameln präsentiert heute ihre Halbzeitbilanz zum Vorhaben „Kinderfreundliche Kommune“. Bei einem Gespräch im Rathaus stellen Vertreter*innen der Gemeinde Hohenhameln und des Vereins Kinderfreundliche Kommunen erste Ergebnisse und Highlights vor, wie zum Beispiel die Spielplatzbeteiligung und die Aktion „Ortsdetektive“, bei der Kinder Plätze in ihren Ortschaften bewerten. Damit zeigt die Gemeinde, was sie bereits im Interesse der Kinder und Jugendlichen erreicht hat.

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© UNICEF

Um Hohenhameln noch kindgerechter zu gestalten und die Wünsche und Bedarfe der Kinder weiter in den Vordergrund zu stellen, wurde im April 2022 ein Ratsbeschluss gefasst sowie die Vereinbarung zwischen der Gemeinde Hohenhameln und dem Verein „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“ unterzeichnet. Am 15. November 2023 erhielt die Gemeinde Hohenhameln dann das Siegel „Kinderfreundliche Kommune". Damit wurden die Selbstverpflichtung der Gemeinde zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention und der damit einhergehende Aktionsplan für die nächsten drei Jahre für mehr Kinderfreundlichkeit gewürdigt. Der Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. wird von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragen und begleitet den gesamten Prozess.

Hohenhamelns Bürgermeister Uwe Semper betont: „Ich freue mich sehr, dass es uns gemeinsam in den zurückliegenden eineinhalb Jahren gelungen ist, die ersten Maßnahmen aus dem Aktionsplan umzusetzen bzw. erfolgreich auf den Weg zu bringen. Zu den bereits umgesetzten Maßnahmen zählen die Anbringung von Wunschboxen in den Ortschaften, Beteiligungsprojekte hinsichtlich eines Spielplatzes und eines Jugendplatzes. Die Angstraumermittlung ist zu einem großen Teil bereits abgeschlossen, insbesondere, was die Ortsbegehung mit den jungen Menschen angeht. Das große Projekt ‚Pfannteich‘, dass die Maßnahmen ‚Funpark‘, Erlebniswald und zentrales Jugendzentrum umfassen, sind inhaltlich in ein Naherholungskonzept eingebunden und werden Stück für Stück umgesetzt. Allen Beteiligten, insbesondere der Gemeindejugendpflege, danke ich ganz herzlich für den Einsatz und das gezeigte Engagement.“

Dominik Bär, Geschäftsführer des Vereins Kinderfreundliche Kommunen e.V., sagt zu den umgesetzten und noch anstehenden Maßnahmen in der Kommune: „Hohenhameln hat einen ambitionierten Aktionsplan aufgestellt und bereits viel angepackt: Besonders hervorzuheben ist das Praxisprojekt, bei dem Jugendliche in die Planung von Jugendplätzen eingebunden wurden, was einen direkten Beitrag zur praktischen Umsetzung der Beteiligung leistet. Ein anderer wichtiger Schritt war die Weiterbildung der Koordinatorin Mirja Barabasch zur Moderatorin für Kinder- und Jugendbeteiligung, wodurch die Partizipation von Kindern und Jugendlichen gestärkt und Mitbestimmungsprozesse aktiv gestaltet werden. Zudem fand kürzlich der erste Workshop zur Entwicklung ressortübergreifender Strukturen für die Kinderrechteumsetzung statt. Dabei arbeiteten Mitarbeitende des Rathauses gemeinsam an einem Verfahren, das Zuständigkeiten und Abläufe festlegt. Wir sind gespannt auf die weiteren Entwicklungen und Ergebnisse und begleiten die Gemeinde Hohenhameln gerne bei ihren folgenden Fortschritten in der Kinderrechteumsetzung.“

Die Sachverständigen Ellen Bruns und Juliane Krause begleiten Hohenhameln und ziehen folgende Zwischenbilanz: „Die Gemeinde Hohenhameln zeigt, wie Beteiligung von Kindern und Jugendlichen gelingt. Bei der Ermittlung von Angsträumen erkunden Kinder als ‚Ortsdetektive‘ ihre Wohnorte, markieren unsichere, aber auch tolle Orte mit Kreide und halten ihre Eindrücke auf Ortsplänen fest. Eltern und Jugendliche bringen sich digital über ein Padlet ein – so entstehen konkrete Hinweise für Anregungen. Parallel wächst eine Beteiligungsstruktur, die Kinder und Jugendliche von Anfang an mitgestalten. Da viele noch wenig Beteiligungserfahrung haben, setzt die Gemeinde auf kreative Einstiegsformate: Kinder planen Spielplätze mit, stimmen über Spielgeräte ab oder werden sich bei künftigen Aktionen wie ‚Kochen mit dem Rat‘ mit Politiker*innen austauschen. Hohenhameln schafft Räume, in denen junge Menschen Beteiligung erleben, verstehen und mitentwickeln. Verwaltung darf von jungen Expert*innen lernen. So wird Kinderfreundlichkeit in der Gemeinde sichtbar und spürbar – jeden Tag.“

Das Programm „Kinderfreundliche Kommune“ läuft bei der Beantragung durch kleinere Kommunen vier Jahre (bei größeren Kommunen fünf Jahre) und kann anschließend verlängert werden. Im ersten Jahr (bei größeren Kommunen in den ersten beiden Jahren) wird durch eine Bestandsaufnahme und durch Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen der Aktionsplan vorbereitet. Nach der Bestätigung des Aktionsplans durch die politischen Gremien der Kommune prüft der Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. den Aktionsplan und vergibt das Siegel für die folgenden drei Jahre.

Seit mehr als zehn Jahren begleitet der Verein Kinderfreundliche Kommunen Städte und Gemeinden bei der lokalen Umsetzung der Kinderrechte. Die UN-Kinderrechtskonvention wurde vor mehr als 30 Jahren von Deutschland ratifiziert. Mehr als 60 Kommunen, die ihre Politik und Verwaltung auf Kinderfreundlichkeit ausrichten wollen, haben sich bereits dem Vorhaben „Kinderfreundliche Kommunen“ angeschlossen – darunter Köln, Potsdam, Regensburg, Stuttgart und Wolfsburg. Das Vorhaben basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative von UNICEF. Das Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Die digitale Pressemappe zur Halbzeitbilanz „Kinderfreundliche Kommune“ in Hohenhameln finden Sie hier.

Ansprechpartner*innen:

Kinderfreundliche Kommunen e.V., Dominik Bär, Geschäftsführer, 01590 13 57 567, info@kinderfreundliche-kommunen.de

Gemeinde Hohenhameln, Mirja Barabasch und Tobias Böker, Gemeindejugendpfleger*innen von Hohenhameln, 05128 40121, jugendpflege@hohenhameln.de

UNICEF Deutschland, Simone Morawitz, Pressereferentin, 0221 93650 257, presse@unicef.de

Deutsches Kinderhilfswerk, Uwe Kamp, Pressesprecher, 030 308693 11, presse@dkhw.de