Hunger in Somalia
Situation verbessert – aber keine Entwarnung für die Kinder
Dank der massiven internationalen Hilfe und einer besseren Ernte hat sich die Situation in den Hungergebieten in Somalia entspannt. Trotzdem leiden in Somalia nach Einschätzung von UNICEF weiter über 320.000 Kinder an akuter Mangelernährung. UNICEF ruft deshalb dringend dazu auf, die lebensrettende Hilfe fortzusetzen.
„Die Hilfe hat gewirkt und Hunderttausenden Kindern das Leben gerettet. Jetzt muss die Chance genutzt werden, um die Situation für die Kinder weiter zu stabilisieren“, erklärte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Die Lage der Kinder in Somalia bleibt fragil. In kaum einem anderen Land auf der Welt sterben so viele Kinder an den Folgen von Hunger und Krankheiten.“
Am heutigen Freitag haben die Vereinten Nationen in Nairobi erklärt, dass die Mangelernährung in den Hungergebieten auf das Niveau vor dem Ausrufen der Hungersnot im vergangenen Sommer zurückgegangen ist. Trotzdem sind weiterhin über 2,3 Millionen Somalier auf lebensnotwendige Hilfe angewiesen.
Mit dem Beginn der nächsten traditionellen Dürreperiode im Mai wird mit einer erneuten Verschlechterung der Lage gerechnet. UNICEF ist sehr besorgt, dass viele Familien im Süden Somalias von internationaler Hilfe abgeschnitten sind, da Hilfsorganisationen nach wie vor der Zugang verwehrt wird.
Von einer Hungersnot spricht man laut UNICEF dann, wenn mehr als 30 Prozent der Menschen an akuter Mangelernährung leiden oder jeden Tag mehr als zwei pro 10.000 Menschen bzw. vier von 10.000 Kindern in einem Gebiet sterben.
Mit Unterstützung von UNICEF und seinen Partnern wurden in Somalia seit dem Sommer 2011 über 220.000 akut mangelernährte Kinder in Ernährungszentren behandelt. Eine Million Kinder wurden geimpft und 1,8 Millionen Menschen mit Trinkwasser versorgt.
Die Bundesbürger haben die UNICEF-Nothilfe in Ostafrika bislang mit rund 18 Millionen Euro unterstützt.