• Impfungen retten Leben: Ein Mädchen bekommt eine Polio-Impfung

Impfungen retten Leben – Einsatz und Wirkungen von Impfungen weltweit

Hinweis: UNICEF informiert über die Bedeutung von Impfungen mit Blick auf die Gesundheit von Kindern und die weltweiten Programme. Wir bieten keine medizinische Beratung oder Impfempfehlungen an. Hierzu verweisen wir auf die Ständige Impfkommission (STIKO).

Was sind Impfungen und wie wirken sie?

Impfstoffe sind die sicherste Methode, um Kinder vor lebensbedrohlichen Krankheiten zu schützen, und einer der größten Fortschritte im Bereich der globalen Gesundheit. Jedes Jahr retten sie Millionen von Menschenleben und verhindern die Ausbreitung von Krankheiten.

Impfungen lösen eine Immunreaktion auf bestimmte Krankheiten aus, die danach gezielt bekämpft werden können, weil der Körper sie bereits kennt. Sie werden vor allem bei Kindern eingesetzt und bereiten den Körper auf die Abwehr von Krankheitserregern vor.

Polio-Impfung in Brasilien

Der vierjährige Samuel aus Ceará, Brasilien, bekommt eine Schluckimpfung gegen Polio.

© UNICEF/U.S. CDC/Unique Identifier/Érico Hiller

UNICEF setzt sich dafür ein, dass jedes Kind lebensrettende Impfungen erhält. Gemeinsam mit unseren Partnern erreichen wir jedes Jahr fast die Hälfte aller Kinder weltweit mit Impfungen.

Mithilfe von Impfstoffen wurden Krankheiten wie Polio, Masern und Pocken erfolgreich eingedämmt. Die globale Impfquote gegen gefährliche Krankheiten ist bei Kindern aufgrund großer Anstrengungen in den letzten Jahrzehnten stabil.

Dennoch sind weiterhin Millionen Kinder nicht oder unzureichend geimpft. Gründe dafür sind unter anderem fehlende Impfmöglichkeiten, Konflikte und Instabilität oder Fehlinformationen über Impfstoffe.

Welche drei Arten von Impfstoffen gibt es?

Impfstoffe unterscheiden sich unter anderem darin, welche Reaktionen des Immunsystems sie hervorrufen und wie sie hergestellt werden. Die verschiedenen Impfstoffarten werden zudem gegen unterschiedliche Erreger eingesetzt.

Impfungen in Afghanistan

Impfärztin Karima aus Afghanistan bereitet Impfstoffe vor. In ihrem Bezirk in der Stadt Herat impft sie täglich etwa 50 Kinder.

© UNICEF/UNI790607/Khan

Was sind aktive und passive Immunisierungen?

Aktive Immunität gegen bestimmte Krankheitserreger entsteht, wenn der Körper selbst einen Schutz aufbaut. Das bedeutet, dass das Immunsystem Antikörper entwickelt, wenn es bestimmten Erregern ausgesetzt wird. Aktive Immunität kann durch natürliche Immunität (Infektion) oder durch eine impfinduzierte Immunität, also eine Impfung von abgetöteten oder abgeschwächten Erregern beziehungsweise Erregerbestandteilen, entwickelt werden.

Von passiver Immunität spricht man, wenn einer Person Antikörper gegen eine Krankheit verabreicht werden, anstatt dass diese durch das eigene Immunsystem produziert werden. Eine passive Immunisierung kann notwendig sein, wenn ein Mensch ohne ausreichenden Impfschutz mit einem Erreger in Kontakt gekommen ist.

Sind Impfungen sicher?

Ja, Impfungen sind eine sehr sichere medizinische Maßnahme. Jeder neue Impfstoff wird vor der Zulassung in mehreren Testphasen eingehend geprüft und darf nur eingesetzt werden, wenn er strenge Qualitäts- und Sicherheitsstandards erfüllt.

Nach der Einführung wird ein Impfstoff regelmäßig neu bewertet. Wissenschaftler*innen prüfen ständig, ob es Anzeichen dafür gibt, dass ein Impfstoff Gesundheitsrisiken verursachen könnte.

Impfung eines Malaria-Impfstoffs in Mali

Impfstoffe werden strengen Sicherheitstests, einschließlich klinischer Versuche, unterzogen, bevor sie zugelassen werden.

© UNICEF/UNI785027/Keïta

Die Nebenwirkungen einer Impfung sind in der Regel geringfügig und vorübergehend. Es ist viel wahrscheinlicher, dass ein Kind durch eine vermeidbare Krankheit geschädigt wird als durch den Impfstoff selbst.

Warum sind Impfungen für Kinder und Babys besonders wichtig?

Es wird empfohlen, Kinder schon im frühen Alter impfen zu lassen. Der Grund: Bei Säuglingen und Kleinkindern können bestimmte Infektionen zu einem deutlich schwereren Krankheitsverlauf führen als bei älteren Kindern. Ihre Atemwege sind sehr eng und ihr Immunsystem entwickelt sich noch. Infektionen können also noch nicht wirksam bekämpft werden.

Kleinkinder und Säuglinge sind daher besonders schutzbedürftig und frühzeitige Impfungen sehr wichtig. Sie schützen vor Krankheiten, die lebenslange Folgen haben oder sogar tödlich verlaufen können, wie zum Beispiel Kinderlähmung, Masern, Tetanus oder Mumps. Ohne Impfung wäre das Risiko viel höher, dass ein Kind in einer frühen Lebenswoche an einer vermeidbaren Krankheit erkrankt und schlimmstenfalls stirbt. Impfungen sind also ein Schlüssel für gesundes Aufwachsen.

In unserem Blog haben wir wichtige Fragen und Antworten zum Thema Impfungen für Babys und Kleinkinder zusammengestellt:

Welche Impfungen Säuglinge und Kinder brauchen, beschreibt die STIKO in ihrem jährlich überarbeiteten Impfkalender.

Welche (Kinder-)Krankheiten wurden durch Impfungen nahezu ausgerottet?

Impfungen sind hocheffektiv und können dazu beitragen, eine Krankheit vollständig auszurotten. Mithilfe von Impfungen wurden in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte in der Eindämmung verschiedener Krankheiten erzielt. Bei uns in Deutschland sorgen Krankheiten wie Diphtherie, Tetanus, Polio oder Mumps dank regelmäßiger Routineimpfungen für Kinder kaum noch für Schlagzeilen.

Ein historischer Erfolg der internationalen Impfprogramme war die weltweite Ausrottung der Pocken im Jahr 1980. Und auch Polio (Kinderlähmung) steht dank umfassender Impfkampagnen kurz davor, ausgerottet zu werden. Seit 1988 ist die Zahl der von Polio betroffenen Kinder um 99 Prozent zurückgegangen.

Impfungen verhindern jedes Jahr Millionen Todesfälle. In den letzten 50 Jahren konnten insgesamt 154 Millionen Todesfälle bei Kindern durch Impfungen verhindert werden. Impfungen hatten so auch einen großen Einfluss auf den Rückgang der weltweiten Kindersterblichkeit.

Aktuelles zum Thema Impfen

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So sorgt UNICEF weltweit für Impfungen

Die Familie von Siham (neun Monate) aus Jordanien hat kaum Zugang zu medizinischer Versorgung. Sie lebt von der Viehzucht und legt daher oft weite Strecken zurück. Die nächste Gesundheitseinrichtung ist meist zu weit entfernt und kaum erreichbar.

Polio-Impfungen in Jordanien

Siham (neun Monate) aus Jordanien wird gegen Polio geimpft.

© UNICEF/UNI579480/Al-Safadi

In Jordanien sind deshalb mobile Gesundheitsteams unterwegs, die Kinder auch in entlegenen Regionen des Landes medizinisch versorgen und direkt vor Ort Routineimpfungen durchführen. Siham hat so eine wichtige Schutzimpfung gegen Polio bekommen.

Kein Weg zu weit

Überall auf der Welt setzt UNICEF sich dafür ein, Kinder mit Impfungen zu erreichen. In mehr als 100 Ländern arbeiten wir mit Regierungen, Unternehmen und anderen Organisationen zusammen und führen Impfkampagnen durch – auch an den abgeschiedensten Orten. 2024 haben wir zum Beispiel fast drei Milliarden Impfdosen überall in die Welt geliefert.

Wir beschaffen Impfstoffe, stellen den Transport sicher, sorgen dafür, dass Kühlketten aufrechterhalten werden und führen Impfungen in Gemeinden vor Ort durch. Darüber hinaus unterstützen wir lokale Gesundheitssysteme, um Lieferketten, Datensysteme und die Überwachung von Krankheiten zu verbessern.

Transport von Impfstoffen in Bangladesch

Kein Weg zu weit: In Bangladesch werden Impfstoffe per Boot auch in abgelegene und schwer erreichbare Gebiete transportiert.

© UNICEF/UNI561175/Sujan
Info
  • UNICEF ist einer der weltweit größten Abnehmer von Impfstoffen.
  • Gemeinsam mit Partnern erreichen wir jährlich fast die Hälfte aller Kinder weltweit mit Impfungen.
  • 2024 haben wir fast drei Milliarden Impfdosen an etwa 100 Länder geliefert.
  • In den letzten 50 Jahren wurden 154 Millionen Todesfälle bei Kindern durch Impfungen verhindert.

Impfungen mitten im Krieg

Oft leben Kinder, die nicht oder unzureichend geimpft sind, in Regionen, die von Konflikten und Instabilität betroffen sind. Doch gerade dort sind Impfkampagnen entscheidend, um Krankheitsausbrüchen vorzubeugen. Wenn viele Menschen unter schlechten hygienischen Bedingungen leben – zum Beispiel in Flüchtlingscamps – und es kaum medizinische Versorgung gibt, ist die Gefahr von Krankheitsausbrüchen groß.

Auch unter schwierigsten Bedingungen wie in Kriegsgebieten führt UNICEF Impfkampagnen durch, beispielsweise im Sudan oder im Gazastreifen. Wir finden immer einen Weg, Kinder zu erreichen. Im Gazastreifen haben wir 2024 trotz anhaltender Gewalt und großer Gefahren fast 600.00 Kinder gegen Polio geimpft, nachdem dort nach 25 Jahren erstmals wieder ein Fall aufgetreten war.

Die Dokumentation „Gaza’s Silent Threat“ zeigt die gefährliche Polio-Impfkampagne, die UNICEF mit Partnern im Gazastreifen umgesetzt hat (Länge des Films ca. 30 Minuten).

Bei diesen Krankheiten unterstützt UNICEF mit Impfungen

UNICEF führt Impfkampagnen gegen verschiedene Krankheiten durch, darunter Polio, Masern, Tetanus oder Cholera. Groß angelegte Impfkampagnen tragen dazu bei, diese gefährlichen Krankheiten auszurotten. Impfungen haben die Gesundheitsversorgung von Kindern in den vergangenen Jahrzehnten enorm verbessert.

Impfungen weltweit: Hier sind wir im Einsatz

  • Malaria
    Seit einigen Jahren gibt es endlich Impfstoffe gegen Malaria, die UNICEF bereits in zahlreichen afrikanischen Staaten einsetzt.
  • Polio
    Durch weltweite Impfprogramme ist die Zahl der Poliofälle bei Kindern seit 1988 um 99 Prozent zurückgegangen. 
  • Ebola
    UNICEF setzt im Kampf gegen Ebola Impfstoffe ein, zum Beispiel in der Demokratischen Republik Kongo.
  • Corona
    Während der Coronapandemie hat UNICEF in großem Umfang Impfstoffe beschafft und Impfvorbereitungen in einzelnen Ländern unterstützt. 

Kinder überall mit Impfungen erreichen: Wie kann ich unterstützen?

Mit einer Spende können Sie unsere weltweiten Impfprogramme unterstützen. Dabei können Sie individuell festlegen, ob Sie als UNICEF-Dauerspender*in mit einem regelmäßigen Geldbetrag helfen möchten oder ob Sie uns eine einmalige Spende zukommen lassen.

Mit Ihrer Unterstützung können wir Impfstoffe einkaufen, Transporte organisieren und Kinder überall auf der Welt mit lebensrettenden Impfungen erreichen. Mit Ihrer Spende tragen Sie zum gesunden Aufwachsen von Kindern bei.

Impfungen retten Leben und spielen eine zentrale Rolle für das gesunde und sichere Aufwachsen von Kindern. Und auch wenn weltweit durch Impfkampagnen große Fortschritte erzielt wurden, haben Millionen Kinder noch keinen ausreichenden oder gar keinen Impfschutz. Gleichzeitig sind Fortschritte wegen Finanzierungsengpässen, Instabilität weltweit und auch Fehlinformation über Impfstoffe, die zum Beispiel durch Impfgegner verbereitet werden, in Gefahr.

UNICEF setzt sich deshalb dafür ein, über Impfungen aufzuklären und jedes Kind mit Impfungen zu erreichen. Und auch wenn bei uns in Deutschland viele Krankheiten durch Impfungen nicht mehr präsent sind, ist es wichtig, Kinder frühzeitig gegen Krankheiten impfen zu lassen. Jedes Kind sollte geimpft sein, damit sich Krankheiten wie Masern, Diphtherie oder Polio, die bereits eingedämmt sind, nicht wieder ausbreiten.

Ein markierter Finger nach erfolgreicher Impfung

Die vierjährige Vania aus Afghanistan zeigt stolz ihren Finger. Der ist markiert – das heißt, dass sie ihre Polioimpfung bekommen hat.

© UNICEF/UNI785261/Khayyam

Ihr persönlicher Kontakt

Stefanie Hack

Stefanie Hack