Pressemitteilung

Syrien: UNICEF-Impfkampagne trotz anhaltender Gewalt

Köln

Mobile Teams erreichen Kinder in Notunterkünften

UNICEF hat gemeinsam mit seinen Partnern eine große Impfkampagne in Syrien gestartet. Trotz Gewalt und Unsicherheit in weiten Landesteilen werden Kleinkinder gegen Masern und Kinderlähmung geimpft. In elf von 14 Bezirken in Syrien, aus denen bislang Informationen vorliegen, erhielten seit dem 26. November bereits mehr als 630.000 Kinder unter fünf Jahren eine Polio-Schluckimpfung. 510.000 Kinder wurden gegen Masern geimpft. Kleinkinder bekamen zusätzlich Vitamin-A-Tabletten zur Stärkung der Abwehrkräfte. Vor allem Kinder in Notunterkünften sind jetzt besonders von Infektionskrankheiten und Durchfall bedroht.

UNICEF startet Impfkampagne in Syrien. ©UNICEF/Halabi

UNICEF startet Impfkampagne in Syrien.

© UNICEF/Halabi

Die Kampagne, mit der insgesamt 1,4 Millionen syrische Kinder erreicht werden sollen, findet unter extrem schwierigen Bedingungen statt. Verbindungsstraßen sind häufig blockiert, in vielen Teilen des Landes flammen immer wieder Kämpfe auf.

„Am schwersten war es für die Fahrer, die Impfstoffe und das technische Gerät in Damaskus in Empfang zu nehmen und dann auf komplizierten Wegen zu den Helfern in den verschiedenen Landesteilen zu bringen“, erklärt Iman Bahnsi, Spezialist für Kindergesundheit von UNICEF Syrien. „Durch ihren Einsatz und Mut haben alle Bezirke die Hilfsgüter bekommen, die sie benötigen. Wir erhalten Berichte von langen Schlangen an den Impfstationen – auch aus Homs.“

Die Impfaktionen finden in rund 1.200 Gesundheitszentren statt. Ein Hauptfokus sind Kinder, die mit ihren Familien in Notunterkünften Zuflucht gesucht haben. 100 mobile Teams suchen diese Unterkünfte auf. Über SMS und Fernsehaufrufe werden Eltern informiert.

UNICEF hat für die Kampagne 1,5 Millionen Dosen Masernimpfstoff sowie Spritzen, Materialien zum Aufbau der Kühlkette, Entsorgungsboxen, Registrierungskarten und Informationsmaterial bereitgestellt. Die Kampagne geht auch nach dem weitgehenden Abzug internationaler UN-Mitarbeiter aus Syrien weiter.

UNICEF arbeitet in Syrien mit der Weltgesundheitsorganisation, nationalen Partnern und Gesundheitsbehörden zusammen. Die Impfungen sollen bis zum 10. Dezember fortgesetzt werden.

UNICEF ruft dringend zu Spenden für die syrischen Kinder auf:

Spendenkonto 300.000
Bank für Sozialwirtschaft Köln
BLZ 370 205 00
Stichwort: Syrien

Service für Redaktionen

Aktuelle Fotos der UNICEF-Impfkampagne in Syrien stellen wir gerne zur Verfügung.