Pressemitteilung

UNICEF warnt vor Nahrungsmittelkrise in der Sahel-Zone

Köln

Über eine Million Kinder in 2012 von schwerer Mangelernährung bedroht

In der Sahel-Zone in West- und Zentralafrika zeichnet sich für das kommende Jahr eine verschärfte Nahrungsmittelkrise ab. „Schätzungsweise eine Million Kinder in West- und Zentralafrika sind in 2012 von schwerer Mangelernährung bedroht, wenn die internationale Gemeinschaft nicht sofort handelt“, erklärte UNICEF-Exekutivdirektor Anthony Lake in New York.

UNICEF warnt vor Nahrungsmittelkrise in der Sahel-Zone. © UNICEF/Patricia Esteve

UNICEF warnt vor Nahrungsmittelkrise in der Sahel-Zone.

© UNICEF/Patricia Esteve

Häufig wiederkehrende Dürreperioden, schlechte Ernten sowie hohe Lebensmittelpreise führen in acht Ländern der Sahel-Zone dazu, dass die Versorgung der ärmsten Bevölkerungsgruppen nicht mehr lange gewährleistet ist. UNICEF ruft die internationale Gemeinschaft zum sofortigen Handeln auf, um die drohende Nahrungsmittelkrise rechtzeitig abzuwenden.

„Ein hoher Anteil der Kinder in der Region ist schon jetzt mangelernährt. Sie sind besonders bedroht. In einigen Gebieten hat die schwere Mangelernährung bereits katastrophale Ausmaße angenommen“, sagte Anthony Lake.

Allein in Niger sind über 330.000 Kinder unter fünf Jahren in Gefahr. Laut Angaben der Regierung ist die Hälfte aller Dörfer von Nahrungsmittelunsicherheit bedroht. Auch im Tschad, im Norden von Nigeria und in Nord-Kamerun, in Burkina Faso, Mali und Mauretanien sind viele Kinder betroffen.

UNICEF hat damit begonnen, therapeutische Zusatznahrung, Medikamente und weitere Hilfsgüter in die Region zu bringen. Gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden werden Maßnahmen getroffen, um eine drastische Verschlechterung der Situation zu verhindern. Beispielsweise bereitet UNICEF die Versorgung von Ernährungszentren mit sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen vor. Auch Notschulen und Schutzmaßnahmen für Flüchtlingskinder und ihre Familien werden vorbereitet.

„Die Region ist sehr groß und die Probleme enorm. Das Zeitfenster, um eine Tragödie abzuwenden schließt sich. Wir müssen sofort eine Versorgungskette mit lebensrettenden Hilfsgütern aufbauen“, erklärte Anthony Lake.

Bei Rückfragen und Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an die UNICEF-Pressestelle, Rudi Tarneden.