UNICEF dankt einem großen Philanthropen
Bereits zum siebten Mal wird im Arp Museum Rolandseck eine neue Schau aus dem reichen Fundus der Kunstsammlung Rau für UNICEF eröffnet – und jedes Mal erscheint die Sammlung noch spannender.
Nach großen Ausstellungen mit weiten Landschaftspanoramen, zum Antlitz ganzer Länder, zur Leidenschaft des Sammelns und zu köstlichen Stillleben wird nun eine Auswahl gezeigt, die sich ganz auf den Menschen konzentriert: „Schau mich an! – Porträts seit 1500“ ist ab dem 17. Mai geöffnet.
Damit rückt ein Aspekt der Kollektion in den Vordergrund, der auch dem Sammler Dr. Gustav Rau besonders wichtig war. Ihm verdankt UNICEF diese Kunstschätze. Und es ist sicher kein Zufall, dass seine Sammlung außerordentlich viele exzellente Porträts enthält. Der 2002 verstorbene Gustav Rau stellte stets den Mensch in den Mittelpunkt seines Engagements – so wie es auch der Arbeit von UNICEF entspricht.
UNICEF-Botschafter Sir Peter Ustinov sagte über Gustav Rau: „Ich habe den Eindruck, dass ich in meinem Leben nicht sehr viele große Männer getroffen habe, aber dies ist sicher einer. Selten findet man jemanden, der nicht nur selbstständig denkt, sondern es auch wagt, seine Träume in die Realität umzusetzen.“
Gustav Rau hat dies in der Tat gewagt – und geschafft. Ein Vorbild für seinen ungewöhnlichen Lebenslauf war Albert Schweitzer, den er in Lambarene besucht hatte. Gustav Rau verkaufte das ererbte Familienunternehmen, studierte Medizin und ging nach Afrika. Im Ostkongo errichtete er ein Krankenhaus, das heute von UNICEF unterstützt wird. Jährlich werden dort Zehntausende Kinder und Erwachsene medizinisch behandelt und mit Nahrungsmitteln versorgt.
Neben seiner aufopfernden Arbeit als Kinderarzt leistete sich Gustav Rau einen Luxus – die Liebe zur Kunst. Im Laufe von Jahrzehnten entstand seine außerordentliche Kollektion, die er schließlich UNICEF Deutschland vermachte. Seinen letzten Willen brachte er 2001 so auf den Punkt:
„Mein ganzes Leben lang, vor allem aber die letzten Jahrzehnte, war ich von einem einzigen großen Wunsch beseelt: Den Kindern in der dritten Welt zu helfen. Ich habe ein Kinderkrankenhaus in der Republik Kongo aufgebaut und konnte Tausenden von Kindern helfen. Dieses Wissen ist mir eine große Freude und ein großer Trost. All die Kraft und die Zeit, die mir noch verbleiben, habe ich für den Aufbau und die Pflege meiner Kunstsammlung genützt. Es macht mich sehr glücklich, dass diese Sammlung von Kunstkennern auf der ganzen Welt so hoch eingeschätzt wird. Aber auch diese Sammlung war für mich nur ein Mittel zu einem Zweck, nämlich notleidenden und kranken Kindern in Afrika oder sonst wo in der Dritten Welt zu helfen.“
UNICEF Deutschland ist dankbar und stolz, das Vermächtnis dieses großen Philanthropen erfüllen zu dürfen. Teile der Sammlung stehen gemäß dem Willen des Sammlers derzeit zum Verkauf. Die komplette Kollektion und alle Einzelheiten dazu gibt es unter www.sammlung-rau-fuer-unicef.de. Die Erlöse aus jedem verkauften Kunstwerk fließen in die Stiftung des Deutschen Komitees für UNICEF, um so langfristige Hilfsprogramme, insbesondere das von Dr. Rau gegründete Krankenhaus, zu unterstützen. Wir bei UNICEF hoffen, dass die Schätze, die Gustav Rau gesammelt hat, Kunstliebhaber erfreuen. Den Nutzen davon haben die Kinder dieser Welt.