Krise in Kirgistan: UNICEF schickt Hilfsgüter für Flüchtlinge
UNICEF hat Hilfsmaßnahmen für die Flüchtlinge aus Kirgistan gestartet. UNICEF schätzt, dass bislang rund 100.000 Menschen vor der anhaltenden Gewalt im Süden des zentralasiatischen Landes geflohen sind – über 90 Prozent davon sind Frauen und Kinder.
Gestern brachte UNICEF die ersten sechs Lastwagen mit Zelten, Decken, Medikamenten und Materialien zur Wasseraufbereitung ins Grenzgebiet zwischen Kirgistan und Usbekistan.
Die Flüchtlinge halten sich derzeit im Fergana-Tal auf. Die usbekische Regierung hat Schulen als Notunterkünfte für die Flüchtlinge aus Osh und Jalalabad geöffnet.
Allerdings wurde die Grenze trotz Aufrufen von UNICEF und anderen humanitären Organisationen von der usbekischen Regierung geschlossen. „Ich bin sehr besorgt, dass die Behörden die Grenze geschlossen haben“, sagte der Leiter von UNICEF in Usbekistan, Jean-Michel Delmotte.
Delmotte berichtet aus dem Grenzgebiet, dass viele Menschen ohne jede Habe fliehen mussten und dringend mit dem Nötigsten versorgt werden müssen. Zahlreiche Patienten mit Schusswunden müssen behandelt werden. Die hygienischen Verhältnisse sind schlecht.
Der erste UNICEF-Hilfstransport umfasst im Einzelnen:
- 76 Zelte
- 25 Pakete mit Medikamenten
- Seife, Windeln und Hygieneartikel
- Kochutensilien
- Kinderkleidung
- 900 Pakete mit Tabletten zur Wasserreinigung
- 1.764 Wasserkanister
Weitere Hilfsgüter werden derzeit in Usbekistan und vom UNICEF-Warenlager in Dubai beschafft.