Pressemitteilung

Medikamente und sauberes Wasser gegen die Seuche

Köln

Simbabwe: UNICEF kämpft gegen die Cholera

UNICEF hat seine Nothilfe für die Choleraopfer in Simbabwe weiter verstärkt. An der schlimmsten Choleraepidemie in der Geschichte des Landes sind bisher über 2.200 Menschen gestorben. Seit August wurden über 41.000 Erkrankungen registriert. Besonders unter der ärmsten Bevölkerung stecken sich weiter Menschen neu an. UNICEF ruft deshalb weiter zu Spenden auf. Für den Notfallplan zur Eindämmung der Cholera in Simbabwe benötigt UNICEF für die kommenden drei Monate rund 13 Millionen Euro.

Ein Mädchen trägt Kanister mit von UNICEF bereitsgestelltem

Ein Mädchen trägt Kanister mit von UNICEF bereitsgestelltem sauberen Wasser.

© UNICEF/NYHQ2008-1306/Tanner

53 von landesweit 62 Distrikten sind von der Epidemie erfasst. Auch in den Nachbarländern Südafrika und Sambia gibt es Erkrankungen. Die Regenzeit verschlechtert die hygienischen Bedingungen weiter. In besonders betroffenen Regionen wie Budiriro, Chitingwiza, Mudzii und Beitbridge ist es jedoch bereits gelungen, die Zahl der Cholera-Erkrankungen zu senken - auch dank der Unterstützung von UNICEF.

UNICEF hat in Simbabwe seit Beginn der Epidemie im August 2008 Medikamente, Infusionen, Zelte und Cholerabetten zur Verfügung gestellt. Anfang Dezember bat die Regierung UNICEF offiziell um Hilfe im Kampf gegen die Cholera. In Harare und anderen Orten werden täglich mit Tankwagen 500.000 Liter sauberes Trinkwasser verteilt. Zusätzlich plant UNICEF, in von Cholera betroffenen Gemeinden rund 100 Brunnen zu bohren. So soll eine nachhaltige Versorgung mit sauberem Trinkwasser gewährleistet werden.


UNICEF hat bereits zwölf Millionen Wasserreinigungstabletten, große Mengen Chemikalien zur Wasseraufbereitung sowie 126.000 Stück Seife und 58.000 Eimer und Kanister bereitgestellt. 238 Gesundheitsstationen und 14 Krankenhäuser haben medizinische Geräte und Medikamente zur Behandlung Erkrankter erhalten. So hat UNICEF unter anderem sieben Komplettausrüstungen zur Einrichtung von Cholerazentren mit Betten, medizinischen Geräten und weiterem Bedarf zur Verfügung gestellt. Im Auftrag von UNICEF stellt eine lokale Firma 5.000 weitere Betten her, die auf die Bedürfnisse von Cholerapatienten abgestimmt sind. UNICEF unterstützt auch die Müllentsorgung in besonders betroffenen Stadtvierteln, um die weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern.

Nach Informationen von UNICEF hat sich die Ernährungssituation im Land 2008 deutlich verschlechtert. Bei einer Haushaltsbefragung 2008 sagten 47,3 Prozent der Erwachsenen aus, dass sie am Vortag nur eine oder gar keine Mahlzeit gehabt haben. 2007 waren es nur 15,7 Prozent. UNICEF geht davon aus, dass 2009 rund 44.000 akut und damit lebensbedrohlich mangelernährte Kinder therapeutische Hilfe brauchen. 191.000 mangelernährte Kinder brauchen Zusatznahrung. Viele Menschen in Simbabwe können sich Lebensmittel des täglichen Bedarfs nicht mehr leisten. Wegen der Hyperinflation akzeptieren viele Geschäfte keine Zimbabwe-Dollar mehr. In den vergangenen Wochen ist der US-Dollar mehr und mehr zum offiziellen Zahlungsmittel geworden.

Hier eine Übersicht der Hilfsgüter, die UNICEF im Dezember 2008 sowie der ersten Januarwoche 2009 bereitgestellt hat:

  • 12 große Wassertanks aus Plastik (à 5.000 Liter)
  • 12.690.000 Wasseraufbereitungstabletten
  • 35.759 Wasserkanister (à 20 Liter)
  • 22.385 Eimer (à 20 Liter)
  • 126.713 Stück Seife
  • 48.620 Flugblätter mit Informationen zum Schutz vor Cholera
  • 955 Poster mit Informationen zum Schutz vor Cholera
  • 681 Säcke Chlorkalk (à 25 kg) zur Desinfektion
  • 154 Flaschen Natriumhypochlorid 5% (à 5 Liter) zur Desinfektion
  • 2 Trommeln Calciumhypochlorid (à 45 kg) zur Desinfektion
  • 14 Rollen Plastikfolie, beispielsweise zum Abdecken der Böden
  • 30 Werkzeugsets zur Reinigung von Abwasserleitungen
  • 126 Kartons mit Zucker-Salz-Lösung gegen das Austrocknen bei Durchfallerkrankungen (à 1.000 Päckchen)
  • 8.400 Beutel Ringers Laktat Infusionslösung, à 500 ml
  • 50 Rollen Klebeband à 5 m
  • 1.815 Kartons mit Latexhandschuhen à 100 Stck.
  • 4.200 Infusionssets für Kinder
  • 4.200 Infusionssets für Erwachsene
  • 130 Beutel Traubenzuckerlösung , 500 ml
  • 42 Cholerabetten
  • 140 Wolldecken, 150 cm x 200 cm
  • 224 Beutel Watte
  • 2 Zelte
  • 1.400 Kanülen für Kinder
  • 8.550 Kanülen für Erwachsene
  • 7 Kompletteinrichtungen für eine Cholerastation für je 100 Patienten, inkl. Cholerabetten, medizinische Geräte, Medikamente, Verbrauchsmaterialien

UNICEF ruft dringend zu Spenden für die Nothilfe in Simbabwe auf:

Spendenkonto 300.000, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00, Stichwort: Simbabwe

Aktueller Bericht zur UNICEF-Nothilfe in Simbabwe unter http://www.unicef.org/infobycountry/zimbabwe_47079.html