Pressemitteilung

Drei Monate nach Erdbeben und Tsunami in Japan: Umfangreiche Hilfe auf dem Weg zurück zur Normalität

Köln

Gemeinsame Erklärung von Caritas international, Deutschem Roten Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland

Der Schock der Mehrfachkatastrophe mit Erdbeben, Tsunami und Reaktorunfall in Japan wirkt für Millionen Menschen in den betroffenen Gebieten immer noch nach. Die vier Organisationen des Aktionsbündnis Katastrophenhilfe unterstützen die am stärksten betroffenen Familien und Kinder auf ihrem Weg zurück zur Normalität. Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland danken den Bundesbürgern für ihre große Solidarität mit den Opfern. Zusammen haben die vier großen deutschen Hilfswerke 38,2 Millionen Euro an Spenden erhalten, die in der Soforthilfe, im Wiederaufbau und in der Katastrophenvorsorge eingesetzt wurden und werden.

Ein Mädchen steht vor den Trümmern ihres zu Hauses, das durch den Tsunami zerstört wurde.© UNICEF/Dean

Ein Mädchen in Rikuzen-Takaata steht vor den Trümmern ihres zu Hauses, das durch den Tsunami zerstört wurde.

© UNICEF/Dean

„Die Spenden machen umfangreiche Hilfsaktionen für die Tausenden Betroffenen möglich“, erklärte Dr. Rudolf Seiters, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes. „Und wir können die Mittel zur Katastrophenvorsorge einsetzen. Japans Katastrophenschutz war auf hohem Niveau und hat unzähligen Menschen das Leben gerettet.“ Das DRK hat 26 Millionen Euro an Spenden erhalten

„Auch ein hoch entwickeltes Land wie Japan kann nicht allen Menschen gleichermaßen helfen“, sagte der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Prälat Peter Neher. „Caritas international konzentriert die Hilfe daher auf alte, behinderte und sozial benachteiligte Menschen, die von vielen anderen Hilfsmaßnahmen ausgeschlossen bleiben.“ Caritas international kann die Arbeit in Japan mit 6,3 Millionen Euro an Spenden unterstützen.

Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel, Direktorin der Diakonie Katastrophenhilfe, sagt: „Für Japans Bevölkerung ist es in dieser Zeit großer Angst und Not wichtig, die Solidarität der ganzen Welt zu spüren. Deshalb unterstützen wir mit den evangelischen Kirchen in Deutschland und der globalen kirchlichen ‚ACT Alliance’ die japanischen Kirchen mit Expertise, Geld und fürbittendem Gebet.“ Die Diakonie Katastrophenhilfe, hat 3,4 Millionen Euro an Spenden für die Opfer erhalten.

„Die Situation der fast 50.000 evakuierten Kinder bessert sich langsam. Trotzdem leben viele Familien weiter in Notunterkünften oder können nicht nach Hause zurück. Die japanische Bevölkerung hat bei internationalen Katastrophen immer sehr großzügig geholfen. Die Kinder in Japan sind sehr dankbar für unsere Solidarität“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. Das Deutsche UNICEF-Komitee hat auf seinen Solidaritätsaufruf hin 2,5 Millionen Euro an Spenden erhalten.

Schwerpunkte der Organisationen des Aktionsbündnisses

Caritas international, Diakonie Katastrophenhilfe, Deutsches Rotes Kreuz und UNICEF arbeiteten mit ihren bewährten Partnerorganisationen oder Schwestergesellschaften in Japan zusammen, um den Betroffenen kompetent und nachhaltig helfen zu können.

Caritas International, das Hilfswerk der Deutschen Caritas, arbeitet mit der Caritas Japan sowie der Partnerorganisation Association for Aid and Relief (AAR) zusammen. Über Caritas Japan und lokale Kirchengemeinden werden 10.000 Betroffene u.a. mit Lebensmitteln versorgt. AAR, seit 31 Jahren in der Not- und Katastrophenhilfe aktiv, ist in den Provinzen Miyagi, Iwate und Fukushima tätig. Seit dem 13. März verteilt AAR Hilfsgüter und unterstützt mit mobilen Teams diejenigen, die in den zerstörten Siedlungen zurückgeblieben sind - 45.000 Menschen in 330 Gemeinden.
www.caritas-international.de

Das Deutsche Rote Kreuz leitet die Spenden an das Japanische Rote Kreuz weiter. Es konnte bisher 67.000 Patienten medizinisch versorgen, Decken, Kleidung, Schlafsäcke und andere Hilfsgüter verteilen. Die Gelder werden auch zum Wiederaufbau medizinischer Einrichtungen in der Myagi Präfektur sowie zur Rotkreuz-Versorgung der zahlreichen älteren Menschen verwendet. 72.000 Übergangshäuser für obdachlose Familien werden mit Rotkreuz-Geldern mit Hausrat ausgestattet.
www.drk.de

Die Diakonie Katastrophenhilfe kooperiert mit dem Verbund evangelischer Kirchen, „Japan Lutheran Emergency Relief“ (JLER) und der „Young Women’s Christian Association Japan“ (YWCA). Die Hilfskräfte der JLER haben 2.000 Hygienesets, 10.000 Kleidungspakete und 1.000 Küchensets an Überlebende ausgeben, die alles verloren haben. Sie unterstützen Aufräumarbeiten in zerstörten Dörfern und stehen traumatisierten Menschen mit psychosozialer Betreuung bei. Auch für den Wiederaufbau hat die JLER ihre Unterstützung zugesagt. YWCA hilft Frauen, Kindern und behinderten Menschen. So erhalten Kindergärten Trinkwasser.
www.diakonie-katastrophenhilfe.de

UNICEF Deutschland ist Partner des japanischen UNICEF-Komitees. Unmittelbar nach der Katastrophe wurden Hilfsgüter wie Wasser und Wasserbehälter, warme Kleidung für Kinder und Hygieneartikel bereitgestellt. In Notunterkünften konnte UNICEF Spiel-und Lernmöglichkeiten schaffen. Jetzt konzentriert sich die Hilfe auf Kinderschutz und psychologische Betreuung, Gesundheitsvorsorge sowie die Rückkehr in Kindergarten und Schule. So unterstützt UNICEF ein Trainingsprogramm für Lehrer und Eltern sowie die medizinische Versorgung von Kleinkindern durch mobile medizinische Teams. Zum Schulstart im April erhielten 200.000 Kinder Schulmaterial.