Pressemitteilung

Südsudan: UNICEF-Hilfsflüge bringen Spezialnahrung

Köln

Hungersnot abwenden / Dringender Spendenaufruf

Angesichts der Krise in Südsudan verstärkt UNICEF die Nothilfe im jüngsten Staat Afrikas und ruft dringend zu Spenden auf. UNICEF hat in den vergangenen Tagen mit Hilfsflügen 77 Tonnen therapeutische Spezialnahrung für lebensgefährlich mangelernährte Kinder in die Hauptstadt Juba gebracht.

Südsudan: UNICEF hilft den Kindern

Ein junges Mädchen mit ihrem kleinen Bruder im Flüchtlingslager in der Stadt Malakal.

© UNICEF/NYHQ2014-0425/Holt

An sieben Standorten organisieren UNICEF-Nothilfeteams gemeinsam mit Partnern die Versorgung und Behandlung geschwächter Kinder. Allein in der vergangenen Woche hat UNICEF nährstoffhaltige Erdnusspaste zur Behandlung von 6.000 schwer mangelernährten Kindern geliefert. Seit Anfang des Jahres haben UNICEF und seine Partner den Ernährungszustand von rund 295.000 Kindern untersucht, fast 15.000 waren bereits in einem lebensbedrohlichen Zustand. UNICEF Deutschland hat 500.000 Euro für Soforthilfe bereitgestellt.

„Die Kinder leiden am härtesten unter den Auseinandersetzungen verfeindeter Gruppen in Südsudan“, erklärte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Immer mehr Kinder sind ganz allein auf sich gestellt.“ In den vergangenen Monaten wurden schon rund 3.200 unbegleitete Kinder registriert. Gerade brachte ein Charterflug 20 von ihnen von Makal zu Angehörigen nach Juba. UNICEF organisiert im Südsudan ein Netzwerk zur Registrierung unbegleiteter Kinder und hilft bei der Suche nach Angehörigen.

Unter den rund 800.000 Flüchtlingen innerhalb des Landes sind laut UNICEF schätzungsweise 430.000 Kinder und Jugendliche. Weil die Haupternte unterbrochen wurde und auch Felder nicht neu bestellt werden konnten, haben viele Familien nichts zu essen. Sie suchen Hilfe in der Nähe von UN-Stützpunkten. UNICEF leistet umfassende Hilfe für Kinder in den Bereichen Wasser, Gesundheit, Ernährung, Bildung und Kinderschutz:

  • Zusammen mit seinen Partnern versorgt UNICEF seit Beginn der Krise schon rund 15.000 lebensbedrohlich mangelernährte Kinder mit Spezialnahrung und medizinischer Hilfe.
  • In Flüchtlingslagern wie in Juba, Tongping, Bor oder Melut organisiert UNICEF die Wasserversorgung für 250.000 Menschen.
  • Insgesamt 51.000 Kinder wurden gegen Masern geimpft; seit Anfang April erhielten 16.000 Menschen eine Cholera-Schutzimpfung. UNICEF stellte auch Medikamente zur Behandlung von schwerem Durchfall für 50.000 Menschen bereit.
  • UNICEF organisiert ein Netzwerk zur Registrierung unbegleiteter Kinder und hilft bei der Suche nach Angehörigen.
  • In Flüchtlingslagern wurden bislang 16 sichere Kinderzonen eingerichtet. Wo möglich richtet UNICEF auch Notschulen ein – wie z.B. in Bor für 1.200 Kinder

UNICEF ruft dringend zu Spenden für die Kinder in Südsudan auf:

Spendenkonto 300 000
Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00
Stichwort: Südsudan
Information und Spendenmöglichkeit auf www.unicef.de/suedsudan

Service für Redaktionen

Aktuelles Bild- und Videomaterial aus Südsudan finden Sie bei UNICEF international zum Download (Ordner "South Sudan Emergency). Im UNICEF-Blog haben wir einen aktuellen Beitrag zum Thema: Südsudan: Warten auf die Hungerkrise?