Schwer mangelernährte Kinder im Südsudan brauchen dringend Hilfe
Maria aus dem Südsudan (Foto oben) war völlig geschwächt vom Hunger. Sie konnte keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen, als sie mit ihrer Mutter in das von UNICEF betreute Ernährungszentrum in der Hauptstadt Juba kam.
Spenden gegen Hunger im Südsudan
Ihre Spende hilft mangelernährten Kindern im Südsudan.
Etwa 7,8 Millionen Menschen im Südsudan sind akut von Hunger bedroht – das sind rund zwei Drittel der gesamten Bevölkerung (Stand: Juni 2023). Die Kinder leiden am meisten unter der dramatischen Ernährungssituation im Land: Schon jetzt wissen Hunderttausende Kinder im Südsudan nicht, wann sie ihr nächstes Essen bekommen werden. Viele von ihnen kämpfen um ihr Überleben. Und die Prognose für die nächste Zeit ist düster, denn nach aktuellen Schätzungen von Ernährungsexpert*innen werden in den nächsten Monaten etwa 1,4 Millionen Kinder im Südsudan akut mangelernährt sein (Stand: Juni 2023).
Hohe Nahrungsmittelpreise, wiederkehrende Naturkatastrophen wie Dürren und Überschwemmungen sowie die anhaltende Gewalt machen es dem Großteil der Südsudanes*innen unmöglich, sich und ihre Kinder mit ausreichend Nahrung zu versorgen. Der Hunger ist ihr ständiger Begleiter, und die Gefahr ist groß, noch tiefer in den Hunger abzurutschen. Manche Regionen im Südsudan stehen kurz vor einer Hungersnot.
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Südsudan versorgen die Kinder mit dem Nötigsten. Die Mädchen und Jungen brauchen jetzt unsere Hilfe, um zu überleben.
Jetzt spenden für hungerleidende Kinder im Südsudan
Schon mit dem Einsatz einfacher Hilfsgüter wie Spezialmilch oder der extrem nahrhaften Erdnusspaste können wir Kinder im Südsudan vor dem Hungertod retten. Unterstützen Sie jetzt unsere Nothilfe vor Ort!
Unsere Hilfe im Südsudan ist breit aufgestellt
Kinder mit Nahrungsmitteln versorgen
Zusammen mit unseren Partnern im Südsudan haben wir allein im vergangenen Jahr 2022 Hunderttausende mangelernährte Kinder behandelt. Wir unterstützen dafür mehr als 1.000 ambulante therapeutische Ernährungsprogramme und rund 100 stationäre Ernährungszentren.Lebensrettende Impfungen
Mit unseren Partnern vor Ort führen wir großangelegte Impfkampagnen durch. So haben wir beispielsweise Hunderttausende Kinder gegen Masern geimpft. Unsere lebensrettenden Impfungen für Kinder im Südsudan setzen wir auch 2023 weiter fort.Gesundheitsversorgung
Zudem sorgt UNICEF dafür, dass auch in den von Überschwemmungen betroffenen Gebieten Kinder und ihre Familien weiterhin medizinisch betreut werden können.Wasser und sanitäre Anlagen bereitstellen
In betroffenen Regionen und Flüchtlingslagern organisieren wir die Wasserversorgung für Hunderttausende Menschen. Sauberes Wasser verhindert für Kinder oft tödliche Krankheiten wie Durchfall und Cholera. Wir bauen auch einfache Toiletten-Anlagen und verteilen Hygiene-Sets mit Seife, Zahnpasta und Waschmittel.Kinderschutz
Der Bürgerkrieg im Land hat Tausende Familien auseinandergerissen. Aber unsere Kinderschutz-Expert*innen konnten viele von ihnen wieder mit ihren Eltern oder Familienangehörigen zusammenbringen. Wir unterstützen außerdem Kinder und Frauen, die Gewalt erfahren haben oder von ihr bedroht sind.Infos & Aufklärung
Um aufzuklären, führt UNICEF Informationskampagnen durch – etwa darüber, wie die Menschen sich am besten vor ansteckenden Krankheiten schützen können.
Maria wog gerade einmal sechs Kilo, als sie im Krankenhaus auf der Ernährungsstation eintraf – und das im Alter von zwei Jahren. Eigentlich hätte sie schon doppelt so viel wiegen müssen. Zum Glück erhielt sie sofort hochwirksame Spezialnahrung von UNICEF, die ihr schon nach wenigen Tagen neue Kraft gab. Ihrem fröhlichen Lachen kann man ansehen, dass sie auf einem guten Weg ist.
Südsudan: Anhaltende Flüchtlings- und Hungerkrise
Nach dem Ausbruch des Bürgerkrieges im Jahr 2013 wurde die Lage im Südsudan für die Kinder immer dramatischer. Mehrere Millionen Menschen sind seitdem vor der Gewalt in Nachbarländer geflohen – zum Beispiel nach Uganda – oder haben Zuflucht in sichereren Regionen des eigenen Landes gesucht.
Im Südsudan herrscht die größte Flüchtlingskrise auf dem afrikanischen Kontinent. Der Großteil der Flüchtlinge sind Familien mit Kindern und Jugendlichen, die von Gewalt, Hunger und Krankheit besonders bedroht sind.

Mehrere Millionen südsudanesische Familien sind auf der Flucht.
© UNICEF/UN0475186/Die Lage für die Kinder im Südsudan ist seit Jahren katastrophal: Tausende Kinder sind durch den Krieg von ihren Familien getrennt worden. Gewalt und Missbrauch sind sie schutzlos ausgeliefert. Manche von ihnen haben ihre Eltern jahrelang nicht mehr gesehen und müssen sich allein durchschlagen. Und eine große Zahl Mädchen und Jungen hat noch immer nicht genug zu essen. Unsere Mitarbeiter*innen vor Ort berichten von Kindern, die Gras, Blätter und Holz essen, weil sie so hungrig sind. Hunger und Konflikt bedeuten für mehrere Millionen Kinder auch, dass sie nicht mehr in die Schule gehen können.
Armut und Missernten verstärken die Hungerkrise im Südsudan
Die Armut der Bevölkerung war auch schon vor dem Bürgerkrieg groß. Durch die anhaltende Gewalt konnten die Menschen im Land jahrelang keine kontinuierliche Landwirtschaft mehr betreiben. Die Produktion von Nahrungsmitteln kam zeitweilig fast vollständig zum Erliegen, und Ernten fielen noch schlechter aus als zuvor. Im Laufe des Jahres 2022 verschärfte sich die Situation noch weiter und Lebensmittel wurden noch knapper. Noch nie haben im Südsudan so viele Menschen gehungert wie jetzt.
Überschwemmungen verschärfen Lebensmittelknappheit
In den letzten Jahren brachten außergewöhnlich starke Regenfälle die Kinder noch zusätzlich in Gefahr. Auch 2022 kam es während der Regenzeit wieder zu verheerenden Überschwemmungen. Hunderttausende Familien im Südsudan waren von dem Hochwasser betroffen. Ganze Dörfer und Regionen standen unter Wasser. Ein großer Teil der Ernten wurde durch die Fluten zerstört. Die schon vorher dramatische Ernährungssituation im Südsudan hat sich durch die Überflutungen noch weiter verschlechtert. Auch Krankheiten wie Malaria und schwerer Durchfall haben sich durch die Fluten ausgebreitet.

Bild 1 von 2 | Schützend trägt dieser Junge im Südsudan seine Ziege durch den Schlamm. Durch die Überschwemmungen wurden großflächige Gebiete zerstört. Viele Menschen konnten auch ihr Vieh nicht vor dem Wasser retten.
© UNICEF/UN0548141/Grarup
Bild 2 von 2 | Einen kleinen Teil des geernteten Gemüses haben die Bewohner dieses Dorfes in die Bäume gehängt, um sie vor dem Wasser zu schützen. Doch ein Großteil der Ernten ist auch hier vernichtet worden.
© UNICEF/UN0548047/GrarupMalaria, Cholera und fehlendes Trinkwasser
Krankheiten wie Masern und Malaria sind eine ständige Bedrohung im Südsudan, vor allem für die vom Hunger geschwächten Kinder. Etwa 75 Prozent der Todesfälle unter Kindern könnten verhindert werden – denn sie leiden unter behandelbaren Krankheiten wie Malaria, Durchfall oder Lungenentzündung.
Zudem fürchten die Menschen im Südsudan einen erneuten Ausbruch der Cholera. Die Krankheit kann für Kinder innerhalb weniger Stunden lebensgefährlich werden, weil der Brechdurchfall die kleinen Körper rasend schnell austrocknen lässt. Cholera wird vor allem durch verunreinigtes Wasser übertragen. Hunderttausende Menschen im Südsudan haben noch immer keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen – auch das will UNICEF ändern.
Spenden Sie jetzt für die Nothilfe im Südsudan
Gemeinsam können wir Mädchen und Jungen vor Hunger und Krankheiten schützen. Helfen Sie uns, mangelernährte Kinder wieder stark zu machen.
Der Südsudan ist der jüngste afrikanische Staat. Er wurde 2011 gegründet und ist seitdem unabhängig vom Nachbarland Sudan.
- Einwohner: ca. 13 Millionen
- Hauptstadt: Juba
- Nachbarländer: Sudan, Äthiopien, Kenia, Uganda, Zentralafrikanische Republik, Demokratische Republik Kongo
- Probleme im Land:
ethnische Konflikte und Bürgerkriege;
jahrelange Kämpfe um Macht und Ressourcen;
extreme Armut und fehlende Bildung;
Lebensmittelknappheit, Hunger und Mangelernährung;
zu wenig Zugang zu sicherem Wasser, schlechte Hygieneversorgung;
Überschwemmungen in der Regenzeit, Dürren in der Trockenzeit;
wirtschaftliche Krise;
Flüchtlingskrise