Jedes Kind hat Rechte

25 Jahre UN-Konvention über die Rechte des Kindes

Im November 2014 werden die Kinderrechte 25 Jahre alt. Der UNICEF-Report 2014 ruft zu diesem Anlass zu verstärktem Einsatz für die universelle Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte des Kindes auf.

UNICEF-Report 2014: Fischer Taschenbuch

Ein Vierteljahrhundert nach ihrer Verabschiedung müssen Regierungen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft mehr tun, um die Rechte eines jeden Kindes auf Überleben, Entwicklung, Schutz und Beteiligung auch für benachteiligte Kinder zu garantieren. Schwere Kinderrechtsverletzungen wie Kinderarbeit, sexuelle Ausbeutung und Diskriminierung dürfen nicht hingenommen werden.

UNICEF fordert: Null Toleranz bei Kinderrechtsverletzungen

UNICEF-Report: Kinderarbeit raubt Entwicklungschancen

Bild 1 von 8 | Kinderarbeit raubt bis heute Millionen Kindern auf der Welt die Chance, ihre Fähigkeiten zu entfalten und zerstört ihre Gesundheit. 168 Millionen Kinder weltweit sind betroffen – wie die fünfjährige Alina in Bolivien.

© UNICEF/NYHQ2013-1508/Pirozzi
UNICEF-Report: Kindersoldaten im Krieg

Bild 2 von 8 | Immer wieder rekrutieren bewaffnete Gruppen Kinder und Jugendliche – zum Wache schieben, Proviant tragen oder Stellungen bewachen. Sie werden aber auch zum Foltern und Töten gezwungen. Mädchen werden häufig sexuell ausgebeutet. Nach ihrem Einsatz sind die ehemaligen Kindersoldaten vielfach abhängig von Drogen, sie leiden an Alpträumen und psychischen Störungen.

© UNICEF/NYHQ2010-1152/Asselin
UNICEF-Report: Zwangsheirat verbieten

Bild 3 von 8 | Urmilla (links, mit ihrer kleinen Schwester) war 13 Jahre, als ihre Familie sie mit einem gleichaltrigen Jungen verheiratete. Kurz darauf wurde sie schwanger. Weil ihr Mann sie in den Bauch trat, erlitt Urmilla eine Fehlgeburt und wurde von ihren Schwiegereltern verstoßen. Elf Prozent der Mädchen in den Entwicklungsländern werden vor ihrem 15. Geburtstag verheiratet.

© UNICEF/NYHQ2009-2233/Khemka
UNICEF-Report: 59 Millionen Kinder brauchen lebensrettende Hilfe

Bild 4 von 8 | Rund 2,3 Millionen Kinder sind durch Gewalt, Vertreibung und Hunger in der Zentralafrikanischen Republik in einer Notlage – wie die beiden in einem Flüchtlingslager bei Bangui. Nach Schätzungen von UNICEF brauchen derzeit 59 Millionen Kinder weltweit dringend lebensrettende humanitäre Hilfe.

© UNICEF/NYHQ2014-0276/Terdjman
UNICEF-Report: Gewalt gegen Kinder im Verborgenen

Bild 5 von 8 | Sonia aus Brasilien (heute 17) wurde jahrelang von ihrem Cousin sexuell missbraucht. Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung gehen oft gerade von denen aus, denen die Kinder am meisten vertrauen: Menschen in der Familie und Nachbarschaft, in Schulen und Heimen. Und sie findet in der Regel im Verborgenen statt: Schätzungsweise 275 Millionen Kinder werden jedes Jahr Zeuge von gewalttätigen Auseinandersetzungen in ihren Familien.

© UNICEF/ HQ01-0432/Claudio Versiani
UNICEF-Report: Bildung und Schulen für alle Kinder

Bild 6 von 8 | Das Recht auf Bildung ist heute für viele Kinder auch in armen Ländern näher gerückt.
Dennoch: 57 Millionen Mädchen und Jungen im Schulalter haben bis heute
keinen Platz im Klassenzimmer. Auch sind Schulen immer häufiger Ziel von gewalttätigen Angriffen – wie auch die schreckliche Entführung der Schülerinnen in Nigeria zeigt.

© UNICEF/NYHQ2007-0515/Nesbitt
UNICEF-Report: Kinder zwischen den Fronten

Bild 7 von 8 | Kinder werden willkürlich zur Zielscheibe von Terror gemacht - wie zum Beispiel bei gezielten Bombenangriffen auf Wohnviertel im syrischen Bürgerkrieg. Der dreijährige Hussien aus der umkämpften Stadt Holms konnte rechtzeitig evakuiert werden und ist mit seiner Familie in einer Notunterkunft untergekommen.

© UNICEF/Bassel Halabi
UNICEF-Report: Mädchenbeschneidung weltweit ein Problem

Bild 8 von 8 | Die fünfjährige Fatma hat Glück gehabt: Sie ist nicht, wie viele andere Mädchen im Sudan, an den Genitalien beschnitten worden. Ihre Mutter hat sich gegen die Beschneidung entschieden. Aber: 125 Millionen Frauen und Mädchen weltweit müssen mit den gesundheitlichen und psychischen Folgen von Genitalverstümmelung leben.

© UNICEF/NYHQ2009-1472/Holt

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Das Wohlergehen von Kindern muss endlich zum Maßstab für sozialen Fortschritt und die Zukunftsfähigkeit eines Landes gemacht werden. Dazu haben sich weltweit praktisch alle Staaten mit ihrer Unterschrift unter die UN-Kinderrechtskonvention verpflichtet.

Fakten zur weltweiten Lage der Kinderrechte

Das politische Bekenntnis zu den Kinderrechten ist seit 1989 weltweit ein Motor für sozialen Fortschritt. Trotzdem werden bis heute unzähligen Kindern ihre verbrieften Rechte vorenthalten:

Starben vor 25 Jahren noch über 12,6 Millionen Kinder unter fünf Jahren an vermeidbaren Krankheiten, sind es heute 6,6 Millionen. Doch bis heute wird ein Fünftel aller Kinder nicht durch Gesundheitsprogramme erreicht. Die ärmsten Kinder tragen die größte Last durch Krankheiten. Acht der zehn Länder mit der höchsten Kindersterblichkeit sind Krisenländer wie Somalia, Mali oder die zentralafrikanische Republik.

Viele Staaten haben den Kinderschutz verstärkt. Aber nur fünf Prozent aller Kinder leben in Ländern, in denen jegliche Form von Gewalt gegen Kinder verboten ist. Bis heute fehlen in fast allen Ländern umfassende und wirksame Strategien zur Prävention von Gewalt gegen Kinder.

Benachteiligten Kindern werden vielfach elementare Rechte vorenthalten. So sind bis heute weltweit etwa 30 Prozent der Mädchen schon vor ihrem 18. Geburtstag gezwungen zu heiraten – jedes Jahr schätzungsweise 13,5 Millionen Mädchen.

Allein rund 300 Millionen Kinder unter fünf Jahren zeigen problematisches Beziehungsverhalten sowie Aggressivität, weil sie in ihrem Umfeld Gewalt ausgesetzt sind.

Das Bewusstsein für schwere Kinderrechtsverletzungen ist weltweit gestiegen. Trotzdem arbeiten weiter rund 168 Millionen Mädchen und Jungen unter ausbeuterischen Bedingungen – fast die Hälfte von ihnen ist noch im Grundschulalter.

Im Handel erhältlich
UNICEF-Report 2014: Jedes Kind hat Rechte, Frankfurt, Juli 2014.
Fischer Taschenbuch ISBN 978-3-596-03019-4

Zusammenfassung zentraler Beiträge
Das Kinderrecht auf Überleben und Entwicklung
Als die UN-Kinderrechtskonvention 1989 verabschiedet wurde, starben jährlich über 12,6 Millionen Kinder an vermeidbaren Krankheiten. 25 Jahre später ist diese Zahl deutlich gesunken.
Das Recht von Kindern auf Schutz vor Gewalt
Dank der UN-Kinderrechtskonvention haben viele Länder rechtliche und politische Reformen zum Schutz von Kindern vor Gewalt durchgeführt. Diese Fortschritte sind jedoch zu langsam.
Das Recht auf Beteiligung von Kindern / Jugendlichen
Beteiligung ist eine der Grundprinzipien der UN-Kinderrechtskonvention. Trotzdem scheint sie schwieriger umzusetzen zu sein als Maßnahmen für Überleben oder Kinderschutz.