Spende und Projektarbeit der Mittelschule am Adler

Als Moritz, Schüler der Klasse 7 B, in einem Gespräch zu Hause erfuhr, dass im Libanon Spendenaktionen für die Kriegsflüchtlinge aus Syrien gesammelt werden, war er nicht nur tief berührt, er hatte auch eine Idee: „So etwas müssen wir an unserer Schule organisieren!“ Über den Schülerrat erfuhr die Schulleitung davon und so erhielt die Idee einen Rahmen. „Syrien – der Krieg und die Flüchtlinge“ lautete danach eines der Themen während der Projektwoche im Herbst. Interessierte Schüler aus den Klassen Sechs bis Zehn fanden sich schnell zusammen und gemeinsam mit Jan Werner, Sportlehrer ihrer Schule, gingen sie ans Werk. Die Gruppe sammelte zuerst Hintergrundinformationen, so zu Geschichte und Geografie des Landes, zur aktuellen Situation und vor allem zu den zahlreichen Flüchtlingen, unter denen sich viele Kinder befinden. Unterstützung fanden sie dabei nicht allein in ihrer Schulleiterin Ines Fiedler und der UNICEF Leipzig AG, sondern auch in anderen Projektgruppen für Töpfern oder Näharbeiten. Diese erklärten sich bereit, Ergebnisse ihrer Arbeiten für eine geplante Tombola zu spenden. Zusätzlich richteten sie Spendentage ein, an denen die Projektteilnehmer mit einem Informationsstand in der Leipziger City Passanten ansprachen und um Spenden baten.
Höhepunkt der Aktion war schließlich ein „Spendenmarathon“ mit allen Erwachsenen der Schule. Lehrer, Angestellte und Erzieher waren dabei und legten einen Geldbetrag fest, den sie für jede gelaufene Runde eines Schülers zugunsten syrischer Kriegsflüchtlinge spenden wollten. Schließlich fanden sich „Erwachsenen-Schüler-Patenschaften“ zusammen. Die Schüler gaben ihr Bestes und schafften bis zu 20 Runden á 400 Meter!
Auf diese Weise kamen 637,50 Euro an Spendengeldern zusammen, die zusammen mit den Tombola-Erlösen in Höhe von 112, 42 Euro die stolze Summe von 749,92 Euro ergaben.
Bei der symbolischen Scheckübergabe am 12. Dezember 2013 in der Schule freute sich Stephanie Barz, ehrenamtliche Mitarbeiterin der UNICEF Leipzig AG, riesig über das Engagement der Schüler: „Die Spenden kommen direkt den Flüchtlingen zugute. UNICEF kann damit das Überleben der Kinder und ihrer Familien in den Flüchtlingslagern mit warmen Decken, Lebensmitteln und einer therapeutischen Betreuung sichern, da viel Betroffene durch die furchtbaren Erlebnisse in Syrien traumatisiert sind. Zusätzlich gilt es, in den Flüchtlingslagern auch Möglichkeiten zum Lernen zu schaffen.“
Für Schulleiterin Ines Fiedler war es ein schönes Erlebnis zu beobachten, dass die Kinder das Thema auf eigenen Wunsch gewählt und von der Idee bis zur Spendenübergabe selbst organisiert haben: „Sie sind mit sehr viel Herz und Einfühlungsvermögen dabei gewesen!“
Petra Mewes