Kasachstan: Yerzhan isst jetzt gesund
Burger und Chips, Limo und Milchshakes: Der zehnjährige Yerzhan aus Kasachstan liebt ungesundes Essen. Lest hier, warum er jetzt trotzdem Rohkost knabbert und joggen geht.
Bunt und lecker liegen Paprikaschoten, Gurken, Äpfel, Orangen und Pflaumen in der Auslage des Supermarkts. Der zehnjährige Yerzhan und seine Mutter packen frisches Gemüse in den Einkaufskorb. Auf dem Weg zur Kasse müssen sie allerdings noch am Limo-Regal vorbei, an langen Reihen mit Chipstüten, Schokoriegeln und Keksen.
Yerzhan fällt es schwer, nicht zuzugreifen. Aber der Junge aus Almaty im Südosten Kasachstans hat eine Abmachung mit seiner Mutter getroffen: „Ich will jetzt auf Chips, Cola und Burger verzichten“, erklärt er, „und mir nur einmal im Monat etwas gönnen.“
Die Umstellung auf gesundes Essen ist hart für Yerzhan. Für die meisten Kinder in seinem Heimatland ist die Ernährung ein Problem. Lange Zeit litten viele Menschen in Kasachstan unter Armut, hatten zu wenig zu essen. Noch heute erreichen zehn Prozent der Kinder nicht ihre volle Körpergröße – als Folge von Mangelernährung.
Allerdings verdienen immer mehr Menschen immer besser. Sie leisten sich regelmäßig Fast Food und süße Getränke, und besuchen dazu Schnellrestaurants. Die Folgen sind oft schwerwiegend: Jedes fünfte Kind zwischen fünf und neun Jahren bringt zu viele Kilos auf die Waage.
Die Regierung versucht, dagegen etwas zu unternehmen. UNICEF unterstützt sie dabei und informiert Familien über gesunde Ernährung. Denn viele Menschen in Kasachstan haben keine Ahnung, wie wichtig zum Beispiel Vitamine für den Körper sind oder wie krank Bewegungsmangel machen kann. Bei Yerzhans Mutter wirkt das neue Wissen. Sie geht mit gutem Beispiel voran und bringt gleichzeitig ihren Sohn auf Trab: Die beiden gehen gemeinsam joggen, und Yerzhan schwitzt außerdem regelmäßig beim Ringer-Training auf der Matte.
Nur einmal gingen Yerzhan die mütterlichen Maßnahmen zu weit. „Sie hatte Möhren als Snack im Kino dabei.“ Er lacht. „Ein Typ dort hat uns angestarrt, als würden wir nicht richtig ticken.“