Agoes Rudianto, Indonesien
Depok, Indonesien: Wie Rifki seine Armut versilbert
Zwölf Jahre ist Rifki Firmansyah erst alt, muss aber seiner Familie schon helfen, durchs Leben zu kommen. Und so tritt er seit seinem zehnten Lebensjahr in den Straßen der indonesischen Millionenstadt Depok gemeinsam mit anderen Jungen als „silver kid“ auf, erbettelt sich so ein paar Rupiah und manchmal auch etwas zu essen, gibt einen Teil des Geldes seinen Eltern ab. Meist malt sich Rifki um acht Uhr morgens mit Silberfarbe an, um dann bis in den Nachmittag an Verkehrskreuzungen als kleiner menschlicher Roboter aufzutreten. Zur Schule geht er nicht.












Der Mix, den die Jungen zum Versilbern ihrer Haut verwenden, reicht von Kerosin bis Blei, enthält Chemikalien und Metalle, die sie sich am Abend mit Seife, Shampoo und groben Waschmitteln von Gesicht und Körper waschen. Vor einer Zerstörung ihrer Haut aber fürchten sich die „silver kids“ weniger als vor der Polizei, wie sie dem Fotografen Agoes Rudianto erzählten. Auch Rifki ist schon wegen „Störung der öffentlichen Ordnung“ festgenommen worden. Trotzdem sind in den Straßen indonesischer Städte immer mehr Kinder wie Rifki anzutreffen – vor allem seit Beginn der Corona-Pandemie.
Der Fotograf: Agoes Rudianto, Indonesien - für GEOlino

Agoes Rudianto, geboren 1988, hat an der Sebalas Maret University in Surakarta ein Studium der Kommunikationswissenschaften absolviert, seine Fotografen-Karriere 2007 bei einer indonesischen Lokalzeitung begonnen, war vor 2013 auch als Bildredakteur tätig.
Seither arbeitet er, in Djakarta lebend, als freier Fotograf und hat unter anderem in der spanischen GEO-Ausgabe und in der indonesischen Ausgabe von National Geographic Veröffentlichungen gehabt. Daneben nimmt Rudianto auch immer wieder Aufträge von NGOs an und hat auch schon für UNICEF Indonesien fotografiert.