Federico Rios Escobar, Kolumbien

Kolumbien: Der harte Marsch zu einem ungewissen Ziel

Als in den 1930er Jahren das gigantische Projekt der „Panamericana“ in Angriff genommen wurde, eine Straßenverbindung von Alaska bis Argentinien, blieb ein Stück des Weges unvollendet. Und ist es bis heute: das „Darien Gap“, eine unwegsame und höchst gefährliche, weil von kriminellen Gangs kontrollierte Urwaldregion im Norden Kolumbiens an der Grenze zu Panama.

Genau diese straßenlose Route aber, etwa 100 Kilometer lang, wird seit einiger Zeit von Menschen aus Venezuela genutzt, die aus ihrem zerrütteten Land in die USA gelangen wollen. Es sind inzwischen Hunderttausende, die es versuchen.

Der Fotograf Federico Rios Escobar hat sich für 25 Tage mit auf den Weg gemacht. Und dabei Szenen eingefangen, die auch von einem Drama der Kinder zeugen. Tagelang müssen sie steile Berge überwinden, Flüsse durchwaten, schlammverkrustet an der Hand ihrer Eltern, die oft nur in Sandalen aufbrechen, ohne Zelte, ohne Regenjacken, ohne Taschenlampen, ohne Tabletten, um das Wasser zum Trinken zu desinfizieren, und mit zu wenig Proviant.

Kolumbien: Der harte Marsch zu einem ungewissen Ziel
Bild 1 von 12 © Federico Rios, Kolumbien, NY Times
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Neun Tage dauert die Tortur mindestens bis zum ersten Lager auf panamesischer Seite. Und immer wieder traf der Fotograf dabei auf Kinder, eine Sechsjährige darunter, die ihre Eltern verloren hatten. Und auch auf Kinder, die noch die Kraft hatten, ihre Eltern zu trösten.

Der Fotograf: Federico Rios Escobar, Kolumbien - für die New York Times

Portrait: Federico Rios Escobar
© Federico Rios Escobar

Federico Rios Escobar, geboren 1980, fotografiert regelmäßig für die New York Times und hat Veröffentlichungen in Magazinen wie Spiegel, GEO, Stern, Paris Match und National Geographic. Sein Schwerpunkt sind lateinamerikanische Themen, lange Jahre etwa war es der Bürgerkrieg in seinem Heimatland Kolumbien, über den er auch für „amnesty international“ berichtete.

Rios Escobar hat hohe Auszeichnungen unter anderem in Deutschland, Japan und den USA erhalten. Ein Buch von ihm wurde in die Kollektion des New Yorker Museum of Modern Art aufgenommen, Ausstellungen hatte er unter anderem in Brasilien, den USA, Litauen und den Niederlanden.

1. Platz: Eduardo Soteras
Zuflucht zu den Büchern. Der argentinische Fotograf Eduardo Soteras dokumentiert besonders die Situation der Kinder in Tigray seit 2020. Auf dem Siegerbild vertiefen sich zwei Kinder in der zerstörten Bibliothek einer Grundschule in Bücher.
Ehrenvolle Erwähnungen
Neben den ersten drei Plätzen zeichnete die unabhängige Expertenjury beim UNICEF-Foto des Jahres neun Fotografen mit Ehrenvollen Erwähnungen aus. Die Reportagen zeigen die Lebenssituation von Kindern aus unterschiedlichen Ländern weltweit.
Der Wettbewerb
Mit der international renommierten Auszeichnung "UNICEF-Foto des Jahres" prämiert UNICEF Deutschland Fotos und Fotoreportagen, die die Persönlichkeit und Lebensumstände von Kindern weltweit auf herausragende Weise dokumentieren.