Mads Nissen, Dänemark

Afghanistan: Der hohe Preis für einen Frieden, der keiner ist

Der 15-jährige Khalil Ahmad musste auf Geheiß seiner Eltern seine linke Niere opfern. Das Geld, das sie dafür erhielt, benötigt die Familie dringend zur Ernährung ihrer elf Kinder. Das angstvoll kauernde Mädchen Parima wurde an ein kinderloses Ehepaar verkauft.

Bettelnde Mütter halten ihr Baby an Autoscheiben, um ein wenig Mitleid zu ernten. Bettelnde Frauen und Kinder sitzen auch vor Bäckereien in Kabul. Eine verzweifelte Mutter borgt sich Geld und verkauft ihre Ohrringe, um ihr mangelernährtes Kleinkind in ein Hospital bringen zu können. Eine binnenvertriebene Familie hat nur eine Höhle als neues Heim gefunden, und wohnt nun mit sechs Kindern seit 18 Jahren in ihr. Jungen, die eigentlich zur Schule gehen müssten, verdingen sich als Lastenschlepper.

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Bilder aus einem Land, in dem zurzeit seltener geschossen wird - dessen Bevölkerung aber von Dürren, Missernten, Vertreibung und dem Zusammenbruch vieler ziviler Strukturen heimgesucht wird. Der Fotograf Mads Nissen hat seine Reportage „der Preis des Friedens“ genannt. Aber auch wenn die Waffen schweigen: Gewalt kommt nun aus den sozialen Verhältnissen.

Der Fotograf: Mads Nissen, Dänemark (Agentur laif und Agentur Panos Pictures) - für Politiken

Portrait: Mads Nissen
© Mads Nissen

Mads Nissen, Jahrgang 1979, zählt zu den anerkanntesten Fotografen der Gegenwart und hat bereits zweimal den World Press Photo Award gewonnen. Fotografie ist für ihn, wie er sagt, vor allem „Empathie. Nähe und Intimität“, die er in seinen Fotoreportagen über die Verletzung von Menschenrechten, über soziale und politische Konflikte sucht.

Nissen hat ein Studium an der Danish School of Media and Journalism absolviert und ist seit 2014 festangestellter Fotograf der Tageszeitung „Politiken“. Reportagen von ihm werden aber regelmäßig auch in führenden Magazinen Europas und der USA publiziert. Solo-Ausstellungen hatte er in Europa und Lateinamerika. 2021 wurde Nissen zum vierten Mal zum „Fotografen des Jahres“ in seinem Heimatland erklärt.

1. Platz: Eduardo Soteras
Zuflucht zu den Büchern. Der argentinische Fotograf Eduardo Soteras dokumentiert besonders die Situation der Kinder in Tigray seit 2020. Auf dem Siegerbild vertiefen sich zwei Kinder in der zerstörten Bibliothek einer Grundschule in Bücher.
Ehrenvolle Erwähnungen
Neben den ersten drei Plätzen zeichnete die unabhängige Expertenjury beim UNICEF-Foto des Jahres neun Fotografen mit Ehrenvollen Erwähnungen aus. Die Reportagen zeigen die Lebenssituation von Kindern aus unterschiedlichen Ländern weltweit.
Der Wettbewerb
Mit der international renommierten Auszeichnung "UNICEF-Foto des Jahres" prämiert UNICEF Deutschland Fotos und Fotoreportagen, die die Persönlichkeit und Lebensumstände von Kindern weltweit auf herausragende Weise dokumentieren.