Statement

Statement von UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell zur Waffenruhe im Gazastreifen

New York/Berlin

„UNICEF begrüßt die gestrige Waffenruhe im Gazastreifen. Nach zwei Jahren eines schrecklichen Krieges bringt sie den Kindern Hoffnung.

Mehr als 1.300 Lkw von UNICEF stehen bereit, um Zelte, Zusatz- und Spezialnahrung, Medikamente und Impfstoffe, Lern- und Spielmaterialien sowie Wasser- und Hygienegüter zu liefern. Unsere engagierten Teams und Partner sind bereits im Gazastreifen im Einsatz, um das Leben von Kindern nachhaltig zu verbessern. Alle Parteien müssen jetzt sicherstellen, dass die humanitären Maßnahmen der Vereinten Nationen unverzüglich, sicher und umfassend ausgeweitet werden können.

Es ist unerlässlich, dass alle Parteien die Bedingungen des Abkommens einhalten, die Waffenruhe respektieren und aufrechterhalten, damit diese zu dauerhaftem Frieden führt, und dass alle Geiseln im Gazastreifen sicher und in Würde freigelassen werden.

Zwei Jahre Bombardierungen und Kämpfe haben im gesamten Gazastreifen katastrophale Zerstörungen hinterlassen – mehr als 64.000 Kinder wurden getötet oder verletzt. Häuser, Krankenhäuser und Schulen wurden zerstört. Die Grundversorgung ist zusammengebrochen, und die humanitären Bedarfe sind enorm.

In Teilen des Gazastreifens wurde eine Hungersnot festgestellt. Allen Kindern unter fünf Jahren – insgesamt 320.000 – droht akute Mangelernährung. Mehr als 56.000 Kinder haben einen oder beide Elternteile verloren. Alle Kinder haben traumatische Erlebnisse durchgemacht, und ihre Bildung wurde erheblich unterbrochen.

Die Waffenruhe muss humanitären Organisationen endlich sicheren Zugang ermöglichen, um dringend benötigte Hilfe im Gazastreifen zu leisten. Dazu gehört der ungehinderte Zugang zu allen Kindern und Familien, um sie mit Nahrungsmitteln und Spezialnahrung, Gesundheitsversorgung, Schutzmaßnahmen und psychosozialer Unterstützung, sauberem Wasser, Bildungsangeboten sowie Bargeldhilfen zu erreichen – ebenso wie die Wiederaufnahme des kommerziellen Warenverkehrs.

Alle Grenzübergänge in den Gazastreifen, auch im Norden, müssen unverzüglich für den Transport humanitärer Hilfe und grundlegender Güter geöffnet werden. Angesichts des aufkommenden Winters bleibt nur wenig Zeit, um sicherzustellen, dass Kinder und Familien Zugang zu lebenswichtiger Hilfe haben, um das raue Wetter und die eisigen Temperaturen zu überstehen.


UNICEF appelliert eindringlich an die Parteien, dieses Abkommen als Chance zu nutzen, um eine dauerhafte politische Lösung zu schaffen, die die Rechte und das Wohlergehen aller palästinensischen und israelischen Kinder sichert.

Der Krieg hat den Kindern bereits unermessliches Leid zugefügt. Sie verdienen einen nachhaltigen und dauerhaften Frieden, damit der lange Weg der Heilung beginnen kann.“

Service für die Redaktionen

Gerne vermitteln wir Interviews mit unsere Sprecherin Tess Ingram im Gazastreifen.

Aktuelle Bild- und Videomaterialien stehen hier zur Verfügung.

Christine Kahmann

Christine KahmannSprecherin - Nothilfe

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