Pressemitteilung

20 Millionen Kinder lebensbedrohlich mangelernährt

Köln

Neue Kampagne wirbt bundesweit für Unterstützung im Kampf gegen Mangelernährung

Zum Welternährungstag (16.10.) ruft UNICEF zu verstärktem Einsatz gegen Mangelernährung bei Kindern auf. UNICEF schätzt, dass rund 20 Millionen Babys und Kleinkinder in akuter Lebensgefahr sind, weil ihr Körper nicht genügend Nährstoffe erhält oder sie aufgrund von Krankheiten nicht richtig aufnehmen kann. Insgesamt leidet weltweit jedes vierte Kind unter fünf Jahren (162 Millionen) an chronischer Mangelernährung. Sie sind akut bedroht und in ihrer gesamten körperlichen und geistigen Entwicklung gefährdet.

„Kein Kind auf der Welt sollte hungrig ins Bett gehen müssen. Wir können und müssen den Hungertod von Kindern verhindern. Selbst lebensbedrohlich mangelernährte Kinder können mit einfachen Mitteln wie nährstoffreicher Erdnusspaste gerettet werden“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer UNICEF Deutschland, der gerade von einer Projektreise ins ostafrikanische Burundi zurückgekehrt ist. Burundi gehört zu den Ländern mit den höchsten Raten mangelernährter Kinder. 58% der Kleinkinder sind mangelernährt, viele von ihnen lebensbedrohlich.

Erdnusspaste rettet Kinderleben

UNICEF setzt weltweit lebensrettende therapeutische Nahrung ein, darunter eine angereicherte Erdnusspaste, die die Behandlung von schwer akut mangelernährten Kindern revolutioniert hat. Die Erdnusspaste rettet Kinderleben. Allerdings werden bisher nur rund zehn Prozent der schwer akut mangelernährten Kinder damit erreicht. Die Erdnuss steht deshalb symbolisch im Mittelpunkt der neuen bundesweiten Kampagne, mit der UNICEF Deutschland für mehr Unterstützung im Kampf gegen Mangelernährung wirbt.

Die Erdnusspaste wird inzwischen in 61 Ländern verwendet. Bei richtiger Anwendung haben die Kinder sehr gute Chancen, wieder zu Kräften zu kommen – zu einem Preis von rund 60 Euro pro Kind. UNICEF ist weltweit der Hauptlieferant der hoch wirksamen Zusatznahrung: Allein in diesem Jahr setzt UNICEF weltweit rund 32.000 Tonnen Erdnusspaste für Kinder in Krisengebieten ein. Das entspricht etwa 350 Millionen Päckchen mit je 500 Kalorien zum Preis von 40 Cent. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 150 Päckchen für die mehrwöchige Therapie reicht das aus, um rund 2,3 Millionen schwer mangelernährte Kinder zu behandeln.

Die Paste besteht aus Erdnüssen, Öl, Zucker, Milchpulver, Vitaminen und Mineralstoffen – für die Kinder zentral wichtige Nährstoffe. Sie ist haltbar und verdirbt auch bei hohen Temperaturen nicht. Man benötigt kein Wasser zur Zubereitung, ein großer Vorteil unter unhygienischen Bedingungen in Krisengebieten. Auch Gesundheitshelfer oder die Mütter selbst können die Paste einsetzen. So müssen die Kinder nicht unbedingt in ein Krankenhaus.

UNICEF hilft weltweit akut gefährdeten Kindern und sorgt mit langfristigen Programmen dafür, dass Kinder überleben und gesund aufwachsen können. UNICEF klärt unter anderem Mütter darüber auf, dass Muttermilch für ihre Babys die beste Nahrung ist und berät sie zur gesunden Ernährung. UNICEF stellt auch ergänzende Mineralstoffe und Vitamine zur Verfügung, bildet Gesundheitshelfer aus und stattet Gesundheitsstationen zum Beispiel mit Waagen und Maßbändern aus. So können die Helfer überprüfen, ob sich die Kinder gesund entwickeln. Ziel ist es, dass die Kinder schon im Mutterleib und in den ersten zwei Lebensjahren möglichst gut versorgt werden und gar nicht erst in einen lebensbedrohlichen Zustand kommen.

Die Kampagne für mehr Unterstützung im Kampf gegen Mangelernährung wurde von der Agentur Jung von Matt/Spree pro bono entwickelt. Sie wird medienübergreifend eingesetzt und ist aktuell in Form von Anzeigen sowie im Internet und in den sozialen Netzwerken sichtbar. Dank der Unterstützung durch die Ströer Media AG wird die UNICEF-Kampagne ab November bundesweit auch auf Plakatflächen zu sehen sein.

Service für Redaktionen

UNICEF-Patin Katja Riemann hat kürzlich UNICEF-Programme für mangelernährte Kinder in Burundi besucht. dpa Picture-Alliance bietet Fotos von dieser Reise an. Mehr Infos zur Projektreise von Katja Riemann