Pressemitteilung

Syrien: Zwei Millionen Kinder brauchen Hilfe

Köln

UNICEF-Appell vor der Syrien-Geberkonferenz

Wenige Tage vor der Geber-Konferenz für Syrien am 30. Januar in Kuweit ruft UNICEF zu deutlich verstärkter humanitärer Hilfe auf. „Die Not vor allem der Kinder wird von Tag zu Tag dramatischer“, sagt der Leiter der weltweiten UNICEF-Nothilfe, Ted Chaiban. Chaiban hat in dieser Woche die umkämpften syrischen Städte Damaskus, Homs, Talbiseh und Deraa besucht. „Wir müssen rund zwei Millionen Kinder in den Konfliktgebieten innerhalb Syriens versorgen, wo die Bevölkerung zwischen den Fronten gefangen ist“, sagt Chaiban. „Die Kinder brauchen humanitäre Hilfe so schnell wie möglich, bevor es zu spät ist.“ Der Wintereinbruch in der Region seit Anfang Januar mit Schnee, Regen und Kälte verschärft die Situation der Kinder. Chaiban: „Ich habe viele Kinder gesehen, die immer noch nur Sommerkleidung und Sandalen anhatten.“ Allein für die Nothilfe innerhalb Syriens benötigt UNICEF in den nächsten Monaten rund 51 Millionen Euro.

Syrischer Flüchtlingsjunge im Libanon
© UNICEF/NYHQ2013-0040/Ramoneda

Fast zwei Jahre nach Beginn der Krise in Syrien ist die Infrastruktur in den umkämpften Orten nahezu zusammengebrochen. Es gibt weder ausreichend sauberes Wasser noch eine funktionierende Müll-Entsorgung. Durchfall- und Hauterkrankungen bei Kindern nehmen zu. Viele Kliniken und Gesundheitsstationen wurden zerstört oder beschädigt, außerdem fehlen Ärzte und Krankenschwestern. Viele Kinder sind seit fast zwei Jahren nicht zur Schule gegangen. Sie haben Angehörige verloren, Gewalt und Zerstörung miterleben müssen.

Weltweiter Spendenaufruf von UNICEF

Der Appell für die Kinder in Syrien ist Teil des weltweiten Spendenaufrufs des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen, der heute in Genf veröffentlicht wird. Für die humanitäre Hilfe in Kriegs- und Krisengebieten in 45 Ländern benötigt UNICEF im Jahr 2013 rund eine Milliarde Euro. „Auch in Mali und der Zentralafrikanischen Republik sind Kinder und Frauen aktuell durch Konflikte bedroht“, erklärt Chaiban.

Trotz der Kämpfe leistet UNICEF mit seinem Netzwerk von rund 40 Partnern durchgängig Hilfe für Kinder in Syrien. Durch den Einsatz von mobilen Kliniken konnte UNICEF bis Dezember unter anderem 1,3 Millionen Kinder gegen Masern und 1,5 Millionen Kinder gegen Kinderlähmung impfen. In der vergangenen Woche hat UNICEF Medikamente zur Versorgung von 150.000 Menschen bereitgestellt. UNICEF beschafft 1.000 Tonnen Chlor zur Wasserreinigung und organisiert die Verteilung von Trinkwasser mit Tankwagen. Über 40.000 Kinder in Damaskus und Homs erhielten warme Winterkleidung und nahmen psychosoziale Hilfsangebote wahr. Diese Hilfen werden weiter ausgeweitet.

UNICEF ruft dringend zu Spenden für die syrischen Kinder auf:

Spendenkonto 300.000, Bank für Sozialwirtschaft Köln, BLZ 370 205 00
Stichwort: Syrien

UNICEF arbeitet in Syrien und allen von der Krise betroffenen Ländern.
Ausführliche Informationen finden Sie auf der Sonderseite Syrien