Dezember 2024: Seit dem 27. November ist die Gewalt im Nordwesten Syriens und der Stadt Aleppo dramatisch eskaliert. Es kommt zu den schlimmsten Kämpfen seit vier Jahren mit heftigen Gefechten und Luftangriffen auf Aleppo und viele andere Dörfer und Städte im Nordwesten Syriens.
In Aleppo bleiben seitdem zahlreiche Geschäfte geschlossen und es herrschen Ausgangssperren. Das Trinkwasser wird knapp, und viele Familien verlassen ihre Wohnungen und Häuser nur noch für das Allernötigste. Manche Familien versuchen, aus Aleppo an sicherere Orte zu flüchten.
Wir sind sehr besorgt um die Kinder in Syrien. Nach ersten Medienberichten kamen bei den Kämpfen viele Menschen ums Leben, darunter auch Kinder. Die humanitäre Lage und wie es den Kindern jetzt geht, ist momentan noch unklar. Wir informieren Sie hier, sobald wir mehr wissen.
UNICEF ist seit den 1970er-Jahren in Syrien für die Kinder im Einsatz. Seit im Jahr 2011 der Bürgerkrieg ausbrach, haben wir unsere Nothilfearbeit für die Kinder stark erweitert. Wir bleiben auch in der jetzigen Situation weiterhin an der Seite der Kinder.
Mehr Infos: UNICEF-Statement vom 2. Dezember 2024 zur Gewalteskalation im Nordwesten Syriens
Gewalt, Hunger & Armut – jetzt für Syrien spenden
Nach bald vierzehn Jahren Krieg liegt Syrien in großen Teilen in Trümmern. Immer wieder eskaliert die Gewalt im Land, und ein Ende des Bürgerkriegs ist noch immer nicht in Sicht. Tausende Mädchen und Jungen wurden im Laufe des Krieges bei Angriffen getötet und noch viele mehr verletzt. Mehr als fünf Millionen Syrer*innen sind in eines der Nachbarländer geflohen, und fast sieben Millionen sind Binnenflüchtlinge im eigenen Land.
Ihre Spende hilft Kindern in Syrien!
Die massiven Erdbeben in Syrien und der Türkei im Februar 2023 brachten erneut Tod und Zerstörung über die syrische Bevölkerung. Im Nordwesten des Landes ist die Not der Kinder und ihrer Familien nach der Naturkatastrophe besonders groß.
Die syrischen Mädchen und Jungen wachsen auf mit Gewalt und Armut und kennen nichts anderes als Krieg. Die aktuelle Hungerkrise sowie ein seit 2022 anhaltender Cholera-Ausbruch bringen die Kinder in zusätzliche Lebensgefahr.
Mangelernährung bedeutet Lebensgefahr für Kinder in Syrien
Jana (Foto unten) ist eins von Hunderttausenden Kindern, die nicht genug zu essen haben und schweren Hunger leiden. Infolge des Ukraine-Kriegs blieben Lebensmittellieferungen aus und Lebensmittelpreise schossen immer stärker in die Höhe. Viele Eltern in Syrien können ihre Kinder nicht mehr ausreichend ernähren. Auch Medikamente und Kleidung sind für die meisten Familien unbezahlbar geworden. Hunderttausende Jungen und Mädchen sind chronisch mangelernährt.
Und immer mehr Kinder sind sogar lebensbedrohlich mangelernährt. UNICEF-Nothelfer*innen sind in Syrien vor Ort und versorgen die Kinder mit lebenswichtigen Hilfsgütern. Mit Ihrer Unterstützung können wir den Kindern helfen!
UNICEF-Nothilfe für Syrien: So hilft Ihre Spende
Cholera-Ausbrüche: Kinder brauchen medizinische Versorgung
Hinzu kommt, dass in mehreren Regionen Syriens die Cholera ausgebrochen ist. Zehntausende Verdachtsfälle der lebensgefährlichen Durchfallerkrankung wurden im vergangenen Jahr (2023) gemeldet. UNICEF führt deshalb gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und anderen Partnern große Impfkampagnen gegen Cholera durch, um möglichst viele Kinder mit den Impfstoffen zu erreichen und die Krankheit einzudämmen.
Die allgemeine Gesundheitsversorgung im Land ist durch den Krieg stark zusammengebrochen, und es gibt nur unzureichende medizinische Hilfe. Rund die Hälfte aller Gesundheitszentren wurden seit Beginn des Krieges zerstört. Viele Kinder sind krank, aber überall fehlt es an Ärzt*innen und Medikamenten.
Da sich die Wirtschaftslage in Syrien in den letzten Jahren immer weiter verschlechtert hat, schicken Eltern immer häufiger ihre Kinder zum Arbeiten statt in die Schule. Andere Eltern verheiraten ihre minderjährigen Töchter aus finanziellen Gründen.
- 6,8 Mio.Binnen-Geflüchtete
leben in Syrien, darunter rund 3 Mio. Kinder
- 90 %der Familien
in Syrien sind verarmt
- 5,9 Mio.Menschen in Syrien
haben nicht genug zu essen
UNICEF-Hilfe für syrische Kinder und Familien
Seit den 1970er-Jahren arbeitet UNICEF in Syrien. Unsere rund 250 UNICEF-Mitarbeiter*innen sind seit Beginn des Krieges im Frühjahr 2011 an der Seite der syrischen Kinder.
Wasser, Medikamente und andere Hilfsgüter: Ihre Spende kommt im Krisengebiet Syrien an!
Jeden Tag arbeiten unsere Helferinnen und Helfer daran, den geflüchteten Familien in ganz Syrien neue Hoffnung zu schenken und ihnen dringend benötigte Hilfe zu bringen.
Nothilfe in Syrien: So setzen wir Ihre Spende ein
Wir untersuchen die geflüchteten Kinder in den Notunterkünften auf Mangelernährung und behandeln sie mit therapeutischer Spezialnahrung gegen die Unterernährung.
Zur psychosozialen Betreuung richten wir Kinderzentren ein und helfen den Mädchen und Jungen, ihre Kriegserlebnisse zu verarbeiten. Außerdem klären wir über die Gefahren durch Minen auf.
Die Wasserversorgung in der Region ist durch die Kämpfe sowie in manchen Gebieten durch die Erdbeben sehr zerstört worden. Wir von UNICEF bringen deshalb mit großen Tanklastern sauberes Trinkwasser zu den Familien.
Wir impfen Millionen Kinder gegen Krankheiten wie Polio, Masern und Cholera. Wir versorgen sie auch mit Medikamenten und Hygieneartikeln, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern und die Kinder vor Infektionskrankheiten zu schützen.
Die Mädchen und Jungen haben auf der Flucht meist nur die Kleidung, die sie am Körper tragen. Wir versorgen die Kinder mit Kleidung, die sie auch in den kälteren Monaten schützt.
UNICEF setzt sich in Syrien auch dafür ein, dass Kinder Schulunterricht oder andere Bildungsangebote bekommen.
Ruba (6 Jahre) and Rimas (3 Jahre) leben mit ihren Eltern in Irbin. "Wenn Rimas und ich in der Nacht frieren, dann kuscheln wir uns unter einer Decke aneinander, damit uns wieder warm wird", erzählt Ruba, die ältere der Beiden.
Ruba und Rimas hätten eigentlich noch zwei ältere Geschwister. Doch vor acht Jahren traf eine Bombe ihr Elternhaus: Die Eltern wurden schwer verletzt, und die beiden Kinder starben. Ruba und Rimas' Eltern flohen nach Damaskus, wo die beiden Mädchen zur Welt kamen. Vor zwei Jahren kehrte die Familie zurück in ihre Heimatstadt Irbin, wo sie seitdem in einer kleinen, vom Krieg beschädigten Wohnung leben.
Amal, die Mutter der Mädchen, beschreibt ihre Situation so: "Am wichtigsten ist uns, dass wir ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen haben. Kleidung zu kaufen ist ein Luxus, den wir uns nicht leisten können."
Perspektiven schaffen für syrische Kinder
Unsere humanitäre Hilfe rettet täglich Kinderleben. Aber nur ein Ende des Krieges kann den Kindern dauerhafte Sicherheit geben. Die jüngeren Kinder haben ein friedliches Leben nie kennengelernt: Der seit dreizehn Jahren andauernde Syrien-Krieg ist älter als sie selbst. Viele geflüchtete syrische Kinder haben ihre Heimat noch nie gesehen. Und auch die Kindheit der älteren Kinder und Jugendlichen ist vor allem von Gewalt, Verlust und Vertreibung geprägt.
Hilfe für syrische Flüchtlinge in den Nachbarländern
UNICEF ist auch für die syrischen Familien im Einsatz, die in die Nachbarstaaten Irak, Jordanien, Libanon und Türkei geflohen sind. Zusammen mit unseren Partnerorganisationen versorgen wir die Geflüchteten in den großen Flüchtlingscamps und Nothilfezentren in Jordanien und im Irak mit Trinkwasser und sanitären Anlagen. Wir sorgen auch für Bildungsangebote, damit Kinder wieder zur Schule gehen können, und helfen den Kindern bei der Bewältigung ihrer Erlebnisse.