UNICEF-Pressekonferenz zum Situationsbericht in Jemen © UNICEF

Die Hölle auf Erden für Kinder beenden!

Am 11. Dezember 2018 ist der 72. Geburtstag von UNICEF - der Tag ist allerdings alles andere als ein Anlass zum Feiern. Das wurde nach der UNICEF-Pressekonferenz zum Situationsbericht in Jemen, die am 11.12.2018 im Haus der Bundespressekonferenz stattfand, klar.

Georg Graph Waldersee, der Vorsitzende von UNICEF Deutschland, Geert Cappelaere, UNICEF-Regionaldirektor Mittlerer Osten und Nordafrika und Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland präsentierten heute die erschütternde Bilanz nach vier Jahren Bürgerkrieg in Jemen - 80% der Kinder, d.h. mehr als 11 Millionen sind inzwischen auf humanitäre Hilfe angewiesen. 7 Millionen von ihnen werden heute Abend hungrig ins Bett gehen, weil sie nicht genug zum Essen bekommen haben. 400 000 Mädchen und Jungen sind so mangelernährt, dass sie unter Lebensgefahr stehen. Über 2 Millionen Kinder gehen aktuell nicht zur Schule. Zwei Drittel der Mädchen unter 18 Jahren werden vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet. Viele Jungen werden von bewaffneten Gruppen als Kindersoldaten rekrutiert.

Es gibt mittlerweile keine Phase in der Kindheit dieser Kinder, die durch die brutalen Konsequenzen dieses grausamen Krieges nicht massiv beeinträchtigt wurde.

Um diese „Hölle auf Erden für Kinder“ zu beenden, formulierte der UNICEF-Regionaldirektor Mittlerer Osten und Nordafrika Geert Cappelaere vor allem vier Schwerpunkte:

1. Eine reibungslose Lieferung von lebensrettenden Hilfsgütern für Kinder vor allem durch Häfen und Flughäfen, aber auch innerhalb des Landes muss endlich gewährleistet werden. Dazu gehört auch die Behebung bürokratischer Hindernisse, wie z.B. verzögerte Einfahrtsgenehmigungen.

2. Friedensabkommen und endgültiger Waffenstillstand müssten auf politischer Ebene endlich getroffen werden.

3. Die Wiederanlage und Stabilisierung des politischen Systems, das das Kindeswohl im Fokus stellt.

4. Aufruf an die Zivilgesellschaft, sich durch eine informierte Entscheidung mit lebensrettenden Spenden zu beteiligen.

Ohne diese Punkte wäre die Zukunft von Millionen Kindern in Jemen einer undenkbaren, noch größeren Tragödie ausgesetzt.

„Die Vereinten Nationen wurden nicht geschaffen, um die Menschheit in den Himmel zu führen, sondern um sie vor der Hölle zu retten“, sagte der erste UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld und damit hatte er Recht. Um die Kinder vor der Hölle auf Erden zu schützen, setzt sich UNICEF aktiv in Jemen ein. Schwer mangelernährte Kinder werden vor Ort mit speziellen Nahrungsmitteln, darunter Erdnusspaste und Proteinkeksen, versorgt, die für die Kinder von lebensrettender Bedeutung sind. Impfstoffe wie z.B. die gegen die tödliche Cholera, sowie sauberes Trinkwasser gehören auch zu den wichtigsten Versorgungsmitteln. Außerdem stellt UNICEF Schulmaterial, psychologische Hilfe und finanzielle Unterstützung für die ärmsten Familien in Jemen bereit.

Vieles wurde bisher erreicht – es ist aber noch ein langer Weg, bis sich die Kinder in Jemen wieder an eine normale und hoffnungsvolle Kindheit erfreuen können. Bitte helfen Sie uns, diese zu gewährleisten!

Nähere Informationen und Spendenmöglichkeiten finden sie auf unsere Informationsseite, sowie auf Facebook.

Ina Georgieva