Die Kinder, der Müll und der Tod - das UNICEF-Foto des Jahres 2019 © HartmutSchwarzbach/argus/UNICEF/dpa

Kinder im Zentrum der nachhaltigen Entwicklungsziele der UN

UNICEF Berlin und die Landeszentrale für politische Bildung Berlin laden ein zum Gespräch mit Lidia Perico (Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf) und Jeanette Münch (Bezirksamt Pankow).

Am 25. September 2015 haben 193 Staats- und Regierungschefs die Globalen Ziele für Nachhaltige Entwicklung in New York verabschiedet, die auch als Agenda 2030 bezeichnet wird. Die 17 globalen Ziele, die Sustainable Development Goals (SDGs), richten sich an alle: die Regierungen weltweit, aber auch die Zivilgesellschaft, die Privatwirtschaft und die Wissenschaft. Sie sollen Armut beenden, Ungleichheit und Ungerechtigkeit bekämpfen und den Klimawandel aufhalten.

Die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele und die 42 Rechten der UN-Kinderrechtskonvention © UNICEF Ber

Die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele sind unmittelbar mit den 42 Rechten der UN-Kinderrechtskonvention verknüpft.

© UNICEF Berlin

Die Gesundheit und das Lebensumfeld der nachfolgenden Generation werden nicht angemessen geschützt, warnen die Weltgesundheitsorganisation WHO, das UN-Kinderhilfswerk UNICEF und das medizinische Fachjournal Lancet in der am 19.2.2020 veröffentlichten Studie "A Future for the World's Children?". Laut der Studie sind die Gesundheit und die Zukunft von Kindern weltweit akut bedroht durch fortschreitende Umweltzerstörung, die Folgen des Klimawandels sowie aggressive Marketingpraktiken für Fast Food, stark zuckerhaltige Getränke, Alkohol und Tabak. „Klimawandel, Übergewicht und schädliche Werbe- und Marketingpraktiken führen dazu, dass Kinder Gefahren ausgesetzt sind, die vor einigen Jahrzehnten noch undenkbar schienen“, sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. „Deshalb sind tiefgreifende Veränderungen nötig. Jede Regierung muss die Rechte von Kindern ins Zentrum ihrer Politik stellen und ihr Wohlergehen zum Maßstab ihres Handelns machen.

Die Expertenkommission fordert unter anderem:

  • Kinder und Jugendliche ins Zentrum aller Maßnahmen zur Verwirklichung der nachhaltigen Entwicklungsziele zu stellen;
  • das Verständnis der SDGs neu zu definieren als Ziele gerade für und über Kinder und insbesondere gegen die Bedrohung ihrer Zukunft von Treibhausgasemissionen vorzugehen.
  • hochrangige Plattformen für Kinder zur Verfügung zu stellen, damit sie ihre Anliegen, Sorgen und Ideen teilen und ihre Rechte auf eine gesunde Zukunft und einen gesunden Planeten einfordern können.
  • neue politische Initiativen und verstärkte Investitionen in Kindergesundheit und die Umsetzung der Kinderrechte vorzunehmen
  • bereichsübergreifende Teams auf nationaler, regionaler und kommunaler Verwaltungsebene einzurichten, um Maßnahmen für die Gesundheit und das Wohl von Kindern unter Einbeziehung der Zivilgesellschaft, der Kinder selbst und benötigter Stakeholder zu fördern.

Gemeinsam mit unseren Gästen Lidia Perico (Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf) und Jeanette Münch (Bezirksamt Pankow) rücken wir Kinder in den Fokus der nachhaltigen Entwicklungsziele und erörtern, wie die Umsetzung der geforderten Maßnahmen auf kommunaler Ebene funktionieren kann.

Dabei wollen wir besonders zwei Themen exemplarisch betrachten :welche Maßnahmen gegen den Klimawandel und gegen alltägliche Gewalt gegenüber Kindern sind lokal und in welcher Art und Weise umsetzbar?

Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf verfügt über eine Stabstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung, die in den letzten Jahren die Agenda 2030 nicht nur publik gemacht hat, sondern durch aktives Handeln mit vielfältigen Projekten zu verwirklichen hilft. Wir fragen die Leiterin der Stabsstelle, Lidia Perico, wie Einrichtung, Aufbau und Aufgabenaufteilung der Stabstelle zustande kamen und funktionieren, wie die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen geregelt ist, wie Kinder und Jugendliche beteiligt oder externe Partner involviert werden bzw. wie zielführende Projekte bestimmt und welche aktuell unterstützt werden.

Im Bezirksamt Pankow wurde nach bereits langjährigem und intensivem Engagement für die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention im Bezirk im Februar 2020 das Programm “Kinderfreundliche Kommune” gestartet. Der Bezirk Pankow verpflichtet sich damit, die Rechte und Interessen von Kindern und Jugendlichen zu stärken. Pankow ist der erste Berliner Bezirk und bundesweit der erste Bezirk überhaupt, der an dem Programm teilnimmt. Wir fragen Jeannette Münch, frühere Kinder- und Jugendbeauftragte in Pankow und seit November 2018 sozialräumliche Planungsraumkoordinatorin im Bereich Bürgerbeteiligung, was es braucht, um einen Bezirk zur kinderfreundlichen Kommune zu machen und wie ressortübergreifendes Arbeiten, Bürger- und Jugendbeteiligung bzw. Spezifische Projekte an dieser Stelle geregelt sind.

Anhand verschiedener Good Practice-Beispiele aus den Bezirken wird gezeigt werden, wie vielfältig die Überschneidungen der verschiedenen kommunalen Aufgabenbereiche und wie hoch deshalb die Notwendigkeit einer engen ressortübergreifenden Zusammenarbeit ist, damit Kinder für die Politik, Verwaltung und die Gesellschaft ins Zentrum der SDGs rücken.


WANN? Montag, den 7.9.2020 um 18:30 Uhr (Einlass ab 18 Uhr)

WO? Berliner Landeszentrale für politische Bildung, Hardenbergstraße 22-24, 10623 Berlin, Besuchszentrum

HINWEIS: Aufgrund der Hygieneauflagen ist die Teilnehmendenzahl auf 20 Personen beschränkt.

Bitte melden Sie sich hier an.

Die Veranstaltung wird zusätzlich per Live-Stream auf YouTube übertragen und das Video davon auch im Anschluss unter dem folgenden Link zu finden sein: https://youtu.be/YVq-dT9n0ZM