
Spenden für Kinder aus Moria: Hilfe nach dem Feuer
Griechenland: Kindern in den Flüchtlingslagern helfen
Auch Monate nach dem verheerenden Großbrand im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist die Lage für die Kinder dramatisch. Die Bewohner von Moria hatten durch das Feuer im September alles verloren. Inzwischen wurde längst ein neues provisorisches Lager für sie aufgebaut. Doch auch dort brauchen die Kinder unsere Hilfe, denn die Bedingungen sind katastrophal. Gerade jetzt, denn im Winter wird es kalt und regnet viel. UNICEF leistet vor Ort Nothilfe für die Kinder!

Das bisherige Flüchtlingslager Moria ist komplett abgebrannt. Ehemalige Bewohner suchen in dem Schutt trotzdem nach Dingen, die sie noch gebrauchen können – so wie diese Stifte, die der Junge gefunden hat.
UNICEF-Mitarbeiter arbeiten rund um die Uhr daran, die Kinder und Familien mit dem Nötigsten zu versorgen. Den Menschen fehlen sauberes Wasser, Lebensmittel, sanitäre Versorgung, Seife und andere Hygieneartikel. Jetzt im Winter gefährden Kälte, Regen und starker Wind die Kinder. Die Mädchen und Jungen brauchen dringend warme und trockene Kleidung und Decken.
So helfen wir jetzt auf Lesbos
In dem neuen Übergangslager "Kara Tepe" hat UNICEF Schutzzelte mit aufgebaut, damit die Kinder ein Dach über dem Kopf haben. Außerdem haben wir zusammen mit unseren Partnerorganisationen ein nahe gelegenes Kinder- und Familienzentrum in eine Notunterkunft umgewandelt.
Hier konnten wir besonders schutzbedürftige Flüchtlinge unterbringen, beispielsweise Schwangere und Alleinerziehende. UNICEF hat die Behörden auch dabei unterstützt, rund 400 unbegleitete Kinder und Jugendliche von Lesbos aufs Festland zu bringen.
Unsere Hilfsmaßnahmen für Kinder aus Moria
Kinderschutz: Wir haben in Kara Tepe große Zelte aufgestellt, in denen die Kinder sicher spielen können.
Wasser: Wir versorgen die Menschen auf Lesbos mit Wasser und Hygieneartikeln und installieren Wasser- und Sanitäranlagen.
Kleidung und andere Hilfsgüter: Die Kinder und Familien bekommen auch weitere Hilfsgüter von uns, zum Beispiel Decken und Kleidung für den nahenden Herbst.
Psychosoziale Unterstützung: Nach den traumatisierenden Ereignissen in Moria sind unsere Sozialarbeiter für die Kinder mit ihren Ängsten und Sorgen da.
Bildung: Wir stellen im neuen Übergangslager große Zelte auf, in denen für möglichst viele Kinder Unterricht stattfinden kann.
Spielangebote: Wir halten auch Spielmaterialien für die Kinder bereit. So können sie nach der Katastrophe wieder ein Stück Normalität erfahren.
Flüchtlingssituation in Griechenland
Die Flüchtlinge auf Lesbos stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Schon vor dem Brand in Moria herrschten katastrophale Bedingungen im Lager: Das Lager war für 3.000 Menschen geplant, aber mit 12.000 Bewohnern über Jahre hinweg restlos überfüllt.
Unter den Flüchtlingen auf Lesbos sind besonders viele Frauen und Kinder. Auch in den anderen Aufnahmezentren Griechenlands leben die geflüchteten und migrierten Menschen unter unwürdigen Bedingungen. Auf engstem Raum warten sie auf den griechischen Inseln oder dem Festland darauf, dass sie ihren Weg in eins der europäischen Zielländer fortsetzen können. Etwa ein Drittel von ihnen sind Kinder. Sie müssen monatelang, manche sogar jahrelang ausharren, bis ihr Asylantrag geprüft und eine Entscheidung getroffen wird. So lange kämpfen sie jeden Tag mit vielen Problemen:
- Enge: Die Lager sind extrem überfüllt, sodass die Menschen sich auf engstem Raum drängen.
- Fehlende Hygiene: Etwa 200 Flüchtlinge müssen sich eine Toilette teilen. Wasser gibt es oft nur für eine kurze Zeit am Tag.
- Provisorische Unterbringung: Es gibt kaum feste Unterkünfte. Die meisten Menschen leben in notdürftig errichteten Zelten.
- Schlechte medizinische Versorgung: In den Lagern sind zu wenige Ärzte, auch Medikamente reichen nicht aus.
- Unzureichender Schutz für Kinder: Die Mädchen und Jungen haben ein hohes Risiko, Opfer von Gewalt oder Missbrauch zu werden.
- Mangel an elementaren Dingen: Vor allem Lebensmittel und Kleidung fehlen.
Corona: Besondere Bedrohung für Flüchtlingslager in Griechenland
Die Covid-19-Pandemie hat die Situation für die Menschen vor Ort noch verschärft: Die Zahl der Corona-Infektionen ist auch in Griechenland hoch. Das Virus ist in den Flüchtlingslagern eine besondere Gefahr, denn es kann sich hier extrem schnell ausbreiten: Die Familien in den Lagern können sich kaum vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus schützen, denn es gibt zu wenig Wasser und Seife. Abstand zueinander zu halten, ist fast unmöglich, wenn so viele Menschen auf engstem Raum leben.
Die medizinische Versorgung war schon vor Corona sehr unzureichend. Durch die Pandemie hat sich die Situation für die geflüchteten Kinder weiter verschlechtert. Die Folgen einer Infektion könnten für sie schnell lebensbedrohlich werden. Nach ihrer Flucht und durch das Leben im Lager sind viele von ihnen ohnehin sehr geschwächt.

Es gibt viel zu wenig Seife und sauberes Wasser in den Aufnahmezentren.
UNICEF hilft weltweit, Kinder gegen Corona zu schützen. Auch in Griechenland haben wir unsere Maßnahmen verstärkt, beispielsweise durch die Lieferung von Gesichtsmasken und Hygienesets. Außerdem haben wir über 120 Stationen zum Händewaschen installiert. Im Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus dürfen wir kein Kind zurücklassen.
Gefahren für Flüchtlingskinder in Griechenland
Emotionale und psychische Folgen
Die Kinder haben durch die Gewalt oder Armut in ihrer Heimat bereits Schlimmes erlebt. Viele kamen schon traumatisiert in den Lagern an. Die schlechten Lebensbedingungen dort sind zusätzlich belastend. Die Mädchen und Jungen wissen nicht, wie und wann es für sie weitergehen wird. Bei vielen Kindern hinterlässt diese Situation schwerwiegende emotionale und psychische Schäden.

Die Mädchen und Jungen sind in den Camps sehr gefährdet.
Unbegleitete Kinder und Jugendliche in Griechenland
Am gefährlichsten ist die Situation für unbegleitete Kinder und Jugendliche, die ohne ihre Eltern oder Verwandte in Griechenland angekommen sind. Sie sind der Gefahr von Ausbeutung, Gewalt und Missbrauch ausgeliefert und brauchen besonders dringend unsere Hilfe.

Unbegleitete Kinder und Jugendliche sind besonders verletzlich.
Schon seit Langem fordern wir, dass vor allem schutzbedürftige Kinder von den griechischen Inseln so schnell wie möglich auf das Festland gebracht werden müssen. Und: Dass noch mehr geflüchtete Kinder – insbesondere die unbegleiteten unter ihnen – von europäischen Staaten wie Deutschland aufgenommen werden. Die Corona-Pandemie und zuletzt der Brand in Moria Anfang September machen diese Maßnahmen umso dringlicher!

Danke an jeden von Ihnen, der unsere Arbeit mit einer Spende unterstützt. Gemeinsam können wir den Kindern helfen!