kinderrechte-champion-header-F

Zukunft gestalten - für Kinder und mit ihnen gemeinsam

Die UNICEF Arbeitsgruppe Mannheim Ludwigshafen hattte sich in einem offenen Brief an die Bundestagskandidatinnen und –kandidaten für den Wahlkreis 275 Mannheim, der derzeit im Bundestag vertretenen Parteien, gewandt. Die Kandidatinnen und Kandidaten waren gebeten worden zu den Empfehlungen von UNICEF Deutschland zur Bundestagswahl 2021 Stellung zu nehmen und zu beschreiben, welche Prioritäten sie im Falle ihrer Wahl in ihrer Arbeit als Parlamentarier diesbezüglich setzten würden.

Die Kandidatinnen Isabel Cadematori , SPD und Gökay Akbulut, Die Linke sowie die Kandidaten Konrad Stockmeier, FDP und Roland Hörner, CDU haben auf die Anfrage geantwortet. Von Melis Sekmen, Bündnis 90 / Die Grünen und Jörg Finkler, AfD kam trotz freundlicher Erinnerung keine Stellungnahme, was die UNICEF Junior Teamer, die die Antworten gesichtet und bewertet haben, im Falle des AfD Kandidaten nicht gewundert hat, da auch im Wahlprogramm der AfD zum Thema Kinderrechte nicht viel zu finden ist. Umso mehr waren die Jugendlichen überrascht und fanden es merkwürdig, dass von Frau Sekmen keine Stellungnahme kam, da sich das Wahlprogramm ihrer Partei ausführlich mit diesem Thema befasst.

Zur Aufnahme von Kinderrechten ins Grundgesetz haben sich alle Kandidtinnen und Kandidaten als notwendigen Schritt bekannt. Herr Hörner befürwortet darüber hinaus die Einrichtung des Amtes einer/eines Bundeskinderechtsbeauftragte*n. Zum Thema Bildungschancen haben sich insbesondere Frau Cadematori, die Bildungs- und Freizeitangebote für sozial schwache Familien kostenlos machen will, und Herr Stockmeier, der Investitionen in Bildungschancen und bestmögliche Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung als Handlungsfeld sieht, geäußert. Beim Themenfeld „Beteiligung / Teilhabe in Politik / Wahlalter“ sieht Frau Cadematori den Ausbau politischer Bildungsarbeit und Förderung von Jugendgemeinderäten als notwendig und auch Frau Akbulut möchte Kinder und Jugendliche stärker einbeziehen und an Prozessen beteiligen, die sie betreffen. Herr Stockmeier spricht sich als einziger explizit für eine Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre aus.

Alle Kandidatinnen und Kandidaten sind für eine Bekämpfung von Kinderarmut, mit unterschiedlichen Instrumenten, sei es eine Kindergrundsicherung (SPD), ein Kinderchancengeld (FDP) oder allgemeiner eine existenzsichernde finanzielle Absicherung und Bekämpfung bestehender Ungleichheiten, die durch die Corona Pandemie verschärft wurden (Die Linke). Herr Hörner spricht sich allgemein für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf aus. Die Asyl- und Migrationsproblematik, die ja insbesondere Kinder und Jugendliche akut und in ihrer persönlichen Entwicklung stark betrifft, wurde von den Kandidatinnen und Kandidaten in ihren Antworten nicht explizit berücksichtigt. Frau Cadematori sprach sich jedoch dafür aus, Kinderarbeit weltweit zu bekämpfen und die UN Kinderrechtskonvention in der Entwicklungszusammenarbeit umzusetzen.

Sehr überrascht hat die UNICEF Junior Teamer, dass keiner der Kandidatinnen und Kandidaten näher auf den Zusammenhang zwischen Kinderrechten und der Klimakrise einging, sehen die Jugendlichen doch ihre Zukunft hier stark bedroht.


--

Stellungnahmen der Kandidaten und die Kommentare des JuniorTeams.

Link für Positionspapier:
https://www.unicef.de/informieren/einsatz-fuer-kinderrechte/eine-politik-mit-zukunft