Ukraine während der Schulschließungen: Masha malt Katzen-Comics
Das Kindermagazin GEOlino stellt in jeder Ausgabe ein UNICEF-Projekt vor. In Heft 11/2020 erschien ein Bericht über die neunjährige Masha, die nach den Schulschließungen aufgrund der Corona-Pandemie damit begann, Comics über ihre Katze zu zeichnen.
Gezeichnet hatte sie schon zuvor. Als jedoch die Schulen während der Coronakrise auch in der Ukraine schlossen, hatte Masha aus Kiew plötzlich noch viel mehr Zeit dafür. Ein Star ihrer Cartoons: Kater Miron.
Kater Miron lässt Masha nicht aus seinen Katzenaugen. Konzentriert beugt sich die Neunjährige über das Blatt Papier. Stifte kratzen darüber – Strich für Strich entsteht eine Geschichte. Denn Masha zeichnet Comics. „Miron springt oft auf meinen Schreibtisch und schaut mir beim Zeichnen zu, aber er erkennt sich nicht“, erzählt Masha.
Dabei ist der Kater eine von Mashas Hauptfiguren. Seit vergangenem Winter zeichnet das Mädchen in seiner Freizeit: „Ich habe damit angefangen, bevor die Quarantäne im März begann – als ich einen der Comics von meiner Mutter sah. Ich wollte so etwas Ähnliches machen, aber anders.“ Denn auch ihre Mutter verarbeitet Lustiges aus dem Alltag in Cartoons.
Masha lebt mit ihr und dem siebenjährigen Bruder Mykyta in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine. Während der Corona-Pandemie waren auch dort die Schulen über Wochen geschlossen. Zeitweise durften Masha und Mykyta nicht einmal das Haus verlassen.
Also zeichnete Masha noch viel mehr – und fand dazu auf der Webseite von UNICEF jede Menge Ideen und Anregungen. Schließlich startete sie sogar einen eigenen Youtube-Kanal mit dem Namen „Paper Ninja“, in dem sie Papierfiguren bastelt. „Miron nimmt sehr viel Platz in meinem Leben ein. Wir sind Freunde“, erklärt sie.
In ihren Geschichten betrachtet die Zeichnerin die Welt darum auch oft mit seinen Augen. Ein Comic zeigt etwa die Tage von Montag bis Freitag als böse Gestalten – das sind die Zeiten, in denen normalerweise morgens alle das Haus verlassen und Miron allein bleibt. Auf einem anderen Bild erscheinen die zwei freundlichen Tage, Samstag und Sonntag – eben jene, an denen Miron ausgiebig gestreichelt wird.
UNICEF verbreitete Mashas Comics sogar auf Facebook, um zu zeigen, wie Mädchen und Jungen in der Ukraine die Zeit der Schulschließungen und der Quarantäne genutzt haben. Das hat Masha ziemlich stolz gemacht.