KIRSTY MACKAY, GROSSBRITANNIEN
GROSSBRITANNIEN: IST ETWAS SCHLIMM AN ROSAROT?
„Meine Lieblingsfarbe war gelb“, überschreibt die in Glasgow geborene Fotografin Kirsty Mackay ihre Porträtreihe von Mädchen in Großbritannien – mit Verweis auf ihre eigene Biographie.
Die Farbe Rosa, die in den Bildern dominiert, ist in der Geschlechter-Debatte zu einem Symbol konsumgelenkter Manipulation von Mädchen geworden. So kritisiert etwa die Protestorganisation „Pink stinks“ die Verführung von Mädchen (und deren Eltern) durch Produkte, die überkommene Geschlechterrollen verfestige.

© Kirsty Mackay (Institute)
Mackay selbst verweist darauf, dass die Farbe Rosa nicht immer als ein Synonym für Weiblichkeit gegolten hat. Im 19. Jahrhundert wurde Weiß für alle Babies empfohlen. Oder aber Blau für Mädchen, Pink für Jungen. Erst seit Mitte der 1980er Jahre, so zitiert sie die US-amerikanische Professorin Jo B. Paoletti, sei Rosa zur „weiblichen“ Farbe erkoren worden - einer Art „moralischem Imperativ in der Altersgruppe drei bis sieben“.
Ist es aber wirklich ein Problem, wenn die kleine Flo im rosa Kleid, mit einem rosa Besen Hausputz vor ihrer rosafarbenen Hütte macht? Kirsty Mackay sieht es gelassener. Sie sagt, sie habe einfach stolze kleine Mädchen erlebt. Und die hätten das Recht, auch eine Rosa-Phase zu durchlaufen. Ohnehin ende diese bei den meisten von ihnen wie von selbst, wenn sie älter würden.
Biografie: Kirsty Mackay (Institute)

© Kirsty Mackay (Institute)