BRIAN SOKOL, USA
BANGLADESCH / MYANMAR: TRAUMATISCHE MUTTERSCHAFT
Im Alter von 14, 15, 16 Jahren sind sie von enthemmten Soldaten in Myanmar vergewaltigt worden. Blutend und nackt haben sie überlebt, sind aus ihren verbrannten Dörfern geflüchtet mit den Bildern ihrer hingemetzelten Verwandten im Kopf. Nun sind sie in Flüchtlingslagern in Bangladesch, während in ihrem Leib die von Mördern gezeugten Kinder wachsen.

© Brian Sokol, USA (für UNICEF)
Der US-amerikanische Fotograf Brian Sokol hat einige der werdenden Mütter fotografiert, hat ihren schrecklichen Geschichten zugehört. Sokols Porträts sind bewusst sehr vorsichtig; er nennt die wahren Namen der Mädchen nicht, und er symbolisiert mit den Schleiern die heikle Existenz der Opfer, ihr Trauma, ihre Scham und ihre Angst, ausgestoßen zu werden. Er widerspricht dabei aber Medienberichten, wonach die meisten Mädchen an Abtreibung dächten. Das Gegenteil sei der Fall. Für viele der Mädchen und jungen Frauen, die ihre gesamte Familie verloren hätten, sei das Baby in ihrem Bauch auch mit der Hoffnung verbunden, mit neuem Leben aus der Hölle hervorzugehen.
Biografie: Brian Sokol (für UNICEF)

© 2017 Tom Van Houtryve