Natalya Saprunova, Frankreich
Mongolei: Wo sich der Himmel verdüstert
Der Binnenstaat Mongolei gehört zu den 20 größten Ländern der Welt. Und ist extrem dünn besiedelt. Zwei Menschen leben hier im Durchschnitt pro Quadratkilometer; etwa 240 sind es in Deutschland. Und doch hat die Mongolei, einst berühmt für ihren „heiligen blauen Himmel“, ein gravierendes Umweltproblem, und es betrifft vor allem die Bevölkerung von Ulaanbaatar, der Hauptstadt, in der fast 50 Prozent der etwa 3,5 Millionen Einwohner leben. Es ist die Kohle, die für etwa 70 Prozent der Energiegewinnung steht. Die vom Verbrennen der Kohle verursachte Feinstaubbelastung führt zu außergewöhnlichen Raten an Lungenentzündungen, Asthma, Bronchitis und Herzkrankheiten und wird für schätzungsweise zehn Prozent aller Todesfälle verantwortlich gemacht.
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Die in Russland geborene, inzwischen mit französischer Staatsangehörigkeit ausgestattete Fotografin Natalya Saprunova hat in ihren Bildern festgehalten, dass und wie die Luftverschmutzung auch Kinder trifft. Bereits in einem Kindergarten der Kapitale sind Luftfilter aufgestellt, um die Schadstoffkonzentration zu mildern. Vierjährige Mädchen werden mit Atemwegserkrankungen in Hospitäler eingewiesen, die Lungen von Kleinkindern werden geröntgt, jedes Jahr sterben Dutzende Menschen an Kohlenmonoxid-Vergiftungen, während aus hunderttausenden Schornsteinen braune Wolken in die im Winter bis zu minus 30 Grad kalte Luft aufsteigen.
Die Fotografin: Natalya Saprunova, Frankreich

Natalya Saprunova, geboren 1986, wuchs im russischen Murmansk auf und arbeitete zunächst als Französisch-Lehrerin, bevor sie sich der Fotografie zuwandte. 2008 zog sie nach Frankreich, wo sie einige Jahre in der Marketing-Branche arbeitete, 2016 aber vollständig auf die Fotografie umstieg. Sie erhielt die französische Staatsbürgerschaft, graduierte 2020 in Dokumentar-Fotografie an einer Hochschule in Paris.
Inzwischen lehrt Saprunova auch Fotografie; ausgezeichnet wurde sie für ihre Arbeiten, von denen viele in Sibirien entstanden, unter anderem mit dem Canon Female Photojournalist Grant. 2023 gewann sie den dritten Preis beim UNICEF Foto des Jahres mit einer Fotoreportage über das Leben der Evenken in Jakutien.
Credits Texte: Peter-Matthias Gaede, UNICEF.
- 1. Platz: Elise BlanchardDer tapfere Kampf, ein Mädchen zu sein Die französische Fotografin Elise Blanchard ist weite Wege gegangen, um die Lebenssituation von Mädchen in Afghanistan zu dokumentieren. Sie hat Mädchen wie die zehnjährige Hajira erlebt, die gerade noch auf eine Grundschule gehen darf und Lehrbücher fleißig zuhause studiert.
- 3. Platz: Sourav DasEine Kindheit zwischen Rauch und Feuer. Der indische Fotograf Sourav Das dokumentiert das harte Schicksal von Kindern in Jharia – bekannt und berüchtigt als „the burning city“ und seit rund hundert Jahren eines der größten Kohlefelder Indiens.
- Ehrenvolle ErwähnungenNeben den ersten drei Plätzen zeichnete die unabhängige Expertenjury beim UNICEF Foto des Jahres sieben Fotografen mit Ehrenvollen Erwähnungen aus. Die Reportagen zeigen die Lebenssituation von Kindern aus unterschiedlichen Ländern weltweit.