Nothilfe

Erdbeben in Marokko: Mindestens 100.000 Kinder betroffen

New York/Amman/Köln

+ + + + Update 12.09.2023, 13 Uhr: + + + +

Laut UNICEF sind mindestens 100.000 Kinder von dem verheerenden Erdbeben in Marokko betroffen. Es ist damit zu rechnen, dass Nachbeben in den kommenden Tagen und Wochen andauern und Kinder und Familien weiter gefährden werden.

Das Beben der Stärke 6,8 am späten Abend des 8. September hat viele Mädchen und Jungen im Schlaf überrascht. Laut den Vereinten Nationen sind mehr als 300.000 Menschen in Marrakesch und im Hohen Atlasgebirge betroffen.

Erdbeben Marokko: Ein Mann schaut auf die Überreste einer zerstörten Stadt

Ein Mann schaut auf die Überreste der Kleinstadt Moulay Brahim, die durch das Erdbeben zerstört wurde.

© UNICEF/UNI434157/Benkirane

Bislang melden die Behörden mehr als 2.800 Todesfälle, darunter viele Kinder. Tausende Menschen wurden verletzt. Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der Opfer weiter steigen wird. Es liegen noch keine Informationen zur genauen Zahl der getöteten und verletzten Kinder vor. Jedoch machen Kinder nach jüngsten Schätzungen rund ein Drittel der Bevölkerung des Landes aus. Das Beben war das schwerste seit 1960 in Marokko.

Zahlreiche Familien haben ihr Zuhause verloren und müssen im Freien ausharren – und dies in Regionen und zu einer Jahreszeit, in der die Temperaturen nachts stark absinken. Schulen, Krankenhäuser und andere medizinische und pädagogische Einrichtungen wurden durch das Beben beschädigt oder zerstört, mit zusätzlichen Auswirkungen für Kinder.

UNICEF setzt sich in Marokko seit 1957 für die Grundversorgung von Kindern ein. Seit 1978 ist UNICEF dort mit einem Länderbüro vertreten und leistet Hilfe für Kinder, insbesondere in den Bereichen Gesundheitsversorgung, Ernährung, Bildung sowie Kinderschutz. Diese Hilfe läuft auch jetzt weiter.

Gleichzeitig stehen Nothilfeteams des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen bereit, um die humanitären Hilfsmaßnahmen der marokkanischen Regierung in den Erdbebengebieten gemeinsam mit seinen Partnern und den jeweiligen Behörden und entsprechend den Bedarfen zu unterstützen. Dies hängt davon ab, welchen Bedarf die Regierung Marokkos sieht und ob sie weitere Hilfe anfordert.

+ + + + Update 10.09.2023, 17:35 Uhr: + + + +

Berichten zufolge leben 1,8 Millionen Menschen in den fünf betroffenen Provinzen, ein Drittel der marokkanischen Bevölkerung sind Kinder. Daher ist zu befürchten, dass unter den Opfern und Betroffenen auch sehr viele Kinder sind.

Familien campieren seit dem Erdbeben am späten Freitagabend unter freiem Himmel auf Straßen, Plätzen und Parks. Zahlreiche Häuser sind stark beschädigt. In der Region des Epizentrums sind ganze Dörfer zerstört.

+ + + + Situation nach dem Erdbeben, Stand Samstag 10.09.2023, 11:17 Uhr + + + +

Nach dem schweren Erdbeben im Westen Marokkos mit der Stärke 6,8 ist UNICEF zu Hilfsmaßnahmen bereit, sobald die marokkanische Regierung diese anfordert. Bislang melden die Behörden mehr als 2.000 Todesopfer und mehr als 2.000 Verletzte. Das gesamte Ausmaß der Katastrophe ist noch nicht zu überblicken – auch weil abgelegene Regionen betroffen sind, die nach dem Beben nicht oder nur langsam zu erreichen sind.

Marokko: Ein Mann trägt einen Jungen durch Trümmerberge.

Nach einem schweren Erdbeben der Stärke 6,8 melden die Behörden mehr als 2.000 Todesopfer und mehr als 2.000 Verletzte.

© FADEL SENNA/AFP via Getty Images

„Unsere Gedanken sind bei den betroffenen Kindern und ihren Familien“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF. „Obwohl die Lage weiterhin unübersichtlich ist, ist davon auszugehen, dass unter den Opfern auch viele Kinder sind. Das Erdbeben ereignete sich am späten Abend und hat viele Mädchen und Jungen im Schlaf überrascht.

Schwere Erdbeben sind eine traumatische Erfahrung für Kinder. Sie haben Angehörige verloren, sind verstört und aufgewühlt. Sie brauchen jetzt psychosoziale Hilfe.“

UNICEF setzt sich in Marokko seit vielen Jahren für die Grundversorgung von Kindern ein, insbesondere in den Bereichen Gesundheitsversorgung, Ernährung, Bildung sowie Kinderschutz.

Die von dem schweren Erdbeben betroffenen Kinder und Familien in Marokko benötigen in den kommenden Wochen und Monaten unsere Unterstützung. Für diese wichtigen Hilfs- und Aufbaumaßnahmen nach der Such- und Rettungsphase sind dringend finanzielle Mittel erforderlich, auch wenn die marokkanische Regierung derzeit noch kein offizielles Hilfeersuchen gestellt hat. UNICEF ist vor Ort und bereitet die Hilfe für Kinder und Familien vor. Sollten die Spenden letztlich nicht in Marokko eingesetzt werden können, wird UNICEF sie für vergleichbare Situationen verwenden, die das Leben von Kindern auf der ganzen Welt betreffen. Über die aktuellen Entwicklungen werden wir auf unserer Homepage informieren.

UNICEF
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Stichwort: Erdbeben Marokko

Vera Tellmann

Vera TellmannAbteilungsleiterin Presse / Sprecherin

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