Halbzeitbilanz zur Umsetzung des Vorhabens „Kinderfreundliche Kommune“ in Stuttgart vorgestellt

Die Landeshauptstadt Stuttgart und der Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. haben heute eine positive Zwischenbilanz bei der Umsetzung des Vorhabens „Kinderfreundliche Kommune“ gezogen. Vertreter_innen der Landeshauptstadt und des Vereins kamen dazu heute zu einem Arbeitsgespräch zusammen, um sich über die bisherige Umsetzung des aktuellen 2. Aktionsplans für mehr Kinderfreundlichkeit auszutauschen. Bei der digitalen Veranstaltung wurde über die Highlights, Entwicklungen und Erfahrungen der bisherigen Aktionsplanumsetzung gesprochen, aber auch über besondere Herausforderungen und das weitere Vorgehen.
Um Stuttgart noch kindgerechter zu gestalten und die Wünsche und Bedarfe der Kinder weiter in den Vordergrund zu stellen, wurde im März 2018 die Vereinbarung zwischen der Landeshauptstadt Stuttgart und dem Verein „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“ unterzeichnet. Am 04. März 2020 erhielt Stuttgart dann das Siegel "Kinderfreundliche Kommune". Damit wurden die Selbstverpflichtung der Landeshauptstadt zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention und der damit einhergehende Aktionsplan für die nächsten drei Jahre für mehr Kinderfreundlichkeit gewürdigt. Das Siegel wurde am 26. April 2024 verlängert und somit der 2. Aktionsplan gewürdigt, der an den 1. Aktionsplan anknüpft, und die Selbstverpflichtung Stuttgarts erneuert. Der Verein Kinderfreundliche Kommunen wird von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragen und begleitet den gesamten Prozess.
Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper betont: „Wir freuen uns sehr, dass Kinder Stuttgart als sehr kinder- und jugendfreundliche Stadt wahrnehmen. Bei der Kinderbefragung im Sommer haben die befragten Kinder ihrer Wohnumgebung 4,5 von 5 Sternen gegeben. Dies zeigt, dass die allermeisten Kinder sehr gerne in Stuttgart leben und sich hier wohlfühlen.“
Dominik Bär, Geschäftsführer des Vereins Kinderfreundliche Kommunen e.V., sagte zu den umgesetzten und noch anstehenden Maßnahmen in der Kommune: „Stuttgart zeigt eindrucksvoll, wie Kinder- und Jugendrechte im Alltag gelebt werden können. Mit Projekten wie der ‚Nachtboje‘ werden sichere Rückzugsorte geschaffen, die jungen Menschen sorgenfreies Teilhaben am Nachtleben ermöglichen. Gleichzeitig werden die Kinderstadtpläne gemeinsam mit den Kindern weiterentwickelt, sodass ihre Perspektiven, Lieblingsorte und Bedürfnisse sichtbar werden und sie aktiv ihren Lebensraum mitgestalten können. So verbindet Stuttgart Sicherheit, Teilhabe und Kinderrechte auf vorbildliche Weise und setzt ein starkes Signal für eine kinderfreundliche Stadt. Wir freuen uns, die Stadt auf diesem Weg zu begleiten und ihre Fortschritte zu unterstützen.“
Die Sachverständigen Prof. Dr. Roland Roth, Nathalie Schulze-Oben und Prof.in Dr.in Daniela Steenkamp begleiten Stuttgart und zogen folgende Zwischenbilanz: „Kinder und Jugendliche brauchen städtische Freiräume, in denen sie sich gut orientieren können und die zu ihrem Wohlbefinden beitragen. Aus der Forschung wissen wir, dass die Stresswerte bei jungen Menschen in den letzten Jahren gestiegen sind – umso wichtiger ist es, ihnen Rückzugsorte und Spielräume zu eröffnen. Stuttgart geht hier mit gutem Beispiel voran: Mit inklusiven Spielflächen, Lernorten im Sozialraum und Projekten für Kinder in Gemeinschaftsunterkünften fördert die Stadt Teilhabe, Bildung und Chancengleichheit.“
Das Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ läuft vier Jahre und kann anschließend verlängert werden. Im ersten Jahr wird nach einer Bestandsaufnahme und durch Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen der Aktionsplan vorbereitet. Nach dem Beschluss des Aktionsplans durch den Gemeinderat der Kommune prüft der Verein Kinderfreundliche Kommunen den Aktionsplan und vergibt das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ für die folgenden drei Jahre. Mit dem Verlängerungsantrag wird das Siegel um dreieinhalb Jahre verlängert.
Seit über zehn Jahren begleitet der Verein Kinderfreundliche Kommunen Städte und Gemeinden und nun auch Landkreise bei der lokalen Umsetzung der Kinderrechte. Mehr als 60 Kommunen, die ihre Politik und Verwaltung auf Kinderfreundlichkeit ausrichten wollen, haben sich dem Vorhaben „Kinderfreundliche Kommunen“ angeschlossen – darunter Hanau, Köln, Papenburg, Potsdam, Regensburg und Wolfsburg. Das Vorhaben basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative von UNICEF und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Die digitale Pressemappe zur Halbzeitbilanz in Stuttgart finden Sie hier.
Ansprechpartner*innen:
Kinderfreundliche Kommunen e.V., Dominik Bär, Geschäftsführer, 01590 13 57 567, info@kinderfreundliche-kommunen.de
Landeshauptstadt Stuttgart, Maria Haller-Kindler, Kinderbeauftragte der Landeshauptstadt Stuttgart, 0711 216 60765, Maria.Haller-Kindler@stuttgart.de
UNICEF Deutschland, Simone Morawitz, Pressereferentin, 0221 93650 257, presse@unicef.de
Deutsches Kinderhilfswerk, Uwe Kamp, Pressesprecher, 030 308693 11, presse@dkhw.de