News

Schulen offen halten und sicherer machen

UNICEF und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rufen dazu auf, Schulen in Europa und Zentralasien offen zu halten und sicherer zu machen

Kopenhagen/ Genf /Köln

Während Millionen von Schulkindern in der gesamten europäischen Region, in der die Delta-Variante des Coronavirus dominiert, zur Schule zurückkehren, rufen das WHO-Regionalbüro für Europa und das UNICEF-Regionalbüro für Europa und Zentralasien dazu auf, Schulen offen zu halten und entsprechende Schutzmaßnahmen zu treffen, um sie sicherer zu machen.

Serbien: Schülerin sitzt mit Mundschutz am Pult

UNICEF macht sich dafür stark, dass Schülerinnen und Schüler während der Pandemie weiterlernen können.

© UNICEF/UN0362379/Pancic

Zu den Maßnahmen gehören Impfangebote für Lehrkräfte und Angestellte an Schulen sowie für gefährdete Personengruppen. Auch Kinder über 12 Jahren mit Vorerkrankungen sollten geimpft werden. Weitere Maßnahmen umfassen eine gute Lüftung in den Unterrichtsräumen, möglichst kleine Klassen, Abstandsregeln und regelmäßiges Testen.

„Die Pandemie hat für die katastrophalste Unterbrechung der Bildung in der Geschichte gesorgt“, sagte WHO-Europa-Direktor Hans Kluge. “Es ist daher extrem wichtig, dass der Präsenzunterricht in der gesamten europäischen Region ohne Unterbrechung fortgesetzt wird. Dies ist von größter Bedeutung für die Bildung, die psychische Gesundheit und die sozialen Fähigkeiten der Kinder – Schulen tragen dazu bei, Kinder zu glücklichen und produktiven Mitgliedern der Gesellschaft zu machen.“

„Es wird noch einige Zeit dauern, bis wir die Pandemie hinter uns lassen können, deshalb muss es unser oberstes Ziel bleiben, dafür zu sorgen, dass sie in einer sicheren Schulumgebung lernen können und wir sie nicht der Chancen berauben, die sie so sehr verdienen. Wir ermutigen alle Länder, die Schulen offen zu halten, und fordern alle Schulen auf, Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko von Covid-19 und der Verbreitung seiner verschiedenen Varianten zu minimieren."

Mehr Impfungen zum Schutz vor der Delta-Variante

Die Ausbreitung der Delta-Variante hat den Schulbeginn in diesem Jahr komplizierter gemacht und erhöht das Infektionsrisiko in Schulen. Umso wichtiger ist es, alles dafür zu tun, um die Übertragung des Virus zu verringern.

"Impfungen sind der beste Schutz gegen das Virus. Um die Pandemie zu beenden und die am meisten gefährdeten Menschen zu schützen, müssen wir Impfungen in allen Ländern der Erde rasch und gerecht ausweiten. Dazu gehört es auch, die Impfproduktion zu beschleunigen und Impfdosen zu spenden. Zudem müssen wir weiterhin gesundheitspolitische und soziale Maßnahmen ergreifen, von denen wir wissen, dass sie funktionieren, einschließlich Tests, Sequenzierung, Rückverfolgung, Isolierung und Quarantäne", sagte Dr. Kluge.

Schulen sicherer zu machen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe

"Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Wir alle müssen dazu beitragen, dass die Schulen in der gesamten Region geöffnet bleiben. Wir können es nicht riskieren, dass Kinder und Jugendliche ein weiteres Jahr ohne Unterricht bleiben. Impfungen und Schutzmaßnahmen können dazu beitragen, eine Rückkehr zu den dunkelsten Tagen der Pandemie zu verhindern“, sagte Philippe Cori, Stellvertretender UNICEF-Regionalleiter in Europa und Zentralasien.

"Kinder sind die stillen Opfer der Pandemie – besonders vulnerable Kinder sind am stärksten betroffen. Viele von ihnen gingen bereits vor der Pandemie nicht zur Schule oder ihnen fehlten trotz Schulbesuch grundlegende Kenntnisse. Schulen sind nicht nur ein Ort des Lernens im Zentrum unserer Gemeinden, sondern auch Orte der Sicherheit und zum Spielen. Wenn sie geschlossen sind, verpassen Kinder Lernstoff, können sich nicht mit ihren Freunden austauschen oder sind möglicherweise häuslicher Gewalt ausgesetzt. Die Pandemie hat eine ohnehin schon inakzeptable Situation noch verschlimmert – deshalb müssen wir dafür sorgen, dass die Schulen wieder öffnen und unter sicheren Bedingungen geöffnet bleiben.“

Um Schulen zu öffnen und geöffnet zu halten, sollten

  • Schulen als letztes schließen und als erstes wieder öffnen;
  • Teststrategien eingeführt werden;
  • wirksame Maßnahmen zum Schutz vor Covid-19 umgesetzt werden;
  • das psychische und soziale Wohlbefinden der Kinder sichergestellt werden;
  • die am meisten gefährdeten und marginalisierten Kinder geschützt werden;
  • das schulische Umfeld verbessert werden;
  • Kinder und Jugendliche in Entscheidungen einbezogen werden;
  • Impfstrategien erarbeitet werden, um Kindern den Schulbesuch trotz der Pandemie zu ermöglichen.
Christine Kahmann

Christine KahmannSprecherin - Nothilfe

030-275807919presse@unicef.de