Warum arbeitet Ihr im Iran mit der Regierung zusammen?

UNICEF ist in fast jedem Land der Welt vor Ort und für Kinder und ihre Rechte im Einsatz, teils unter schwierigen und gefährlichen Bedingungen, beispielsweise in Kriegs- und Konfliktregionen. Unser Grundsatz und die Voraussetzung für diese Arbeit ist es, dass wir politisch neutral sind.

Auch im Iran ist UNICEF mit Hilfsprogrammen und Mitarbeitenden vor Ort, bereits seit vielen Jahrzehnten. Und auch hier muss UNICEF, wie in jedem Land, mit den Machthabenden arbeiten. Anders ist Hilfe für Kinder unter den herrschenden Bedingungen für unsere im Land befindlichen Mitarbeiter*innen nicht möglich.

In der aktuellen Lage im Iran versuchen wir, die Gesprächskanäle nach Möglichkeit weiterhin offen zu halten und die langfristigen Hilfsprogramme fortzusetzen. Wir können nachvollziehen, dass dies angesichts der Gewalt gegen Kinder und Jugendliche und deren Leid für viele schwer zu verstehen ist. Aber wir sind der Ansicht, dass es den Mädchen und Jungen nicht nützen würde, wenn wir diese Hilfe aussetzen – im Gegenteil.

Seit Beginn der Unruhen im Iran im September 2022 hat UNICEF zum Beispiel 600.000 Impfdosen zum Schutz vor Masern und Röteln sowie Ausstattung für 14 Kühlräume beschafft. 97.000 geflüchtete Kinder und Kinder mit Behinderungen haben an Gesundheitsuntersuchungen teilgenommen, damit sie eingeschult werden können. An fünf stark besuchten Schulen in den Provinzen Sistan-Balutschistan und Radhawi-Chorasan hat UNICEF geholfen, zehn zusätzliche Unterrichtsräume einzurichten. Darüber hinaus hat UNICEF beispielsweise Schulungen zu für Kinder wichtigen Themen unter anderem für Schulleitungen, Sozialarbeiter*innen, Psycholog*innen und Mitarbeitende der Justiz organisiert.

Im Rahmen der Hilfsprogramme hat UNICEF Iran seine Gesprächskanäle genutzt, um sich klar und nachdrücklich für die Sicherheit und den Schutz von Kindern und Jugendlichen in der aktuellen Krise einzusetzen, beispielsweise gegenüber dem Außen-, Bildungs-, Gesundheits- und Justizministerium.