Impfkampagne in Somalia erfolgreich
In Somalia zu helfen, ist nicht leicht – doch in den letzten Wochen ist es UNICEF und der Weltgesundheitsorganisation WHO gelungen, über 600.000 Kinder gegen die gefährlichen Masern zu impfen. Die Zahl der Neuinfektionen geht bereits zurück.
Einsatz gegen lebensgefährliche Masern
Am Impftag sind alle auf den Beinen: Gesundheitshelfer schlängeln sich zwischen den provisorischen Hütten in einem Flüchtlingslager in der Hauptstadt Mogadischu durch und klopfen eilig an jede Behausung. „Heute ist Impftag!“, rufen sie. Einige unerschrockene Kinder stellen sich schon an und halten mutig ihren entblößten Arm hin für den kleinen Picks. Ich bin überrascht, dass die meisten beim Impfen genau hinschauen und nicht einmal mit der Wimper zucken. Im Film-Beitrag zur Impfkampagne können Sie sehen, was in den vergangenen Wochen an vielen Orten im Süden Somalias passierte. UNICEF und die WHO haben fast 627.000 Kinder im Alter von sechs Monaten bis 15 Jahren gegen Masern geimpft. Mehr als 273.000 Mädchen und Jungen unter fünf Jahren erhielten eine Polio-Impfung und über 210.000 Ein- bis Fünf-Jährige Entwurmungstabletten.
Aufwändige Vorbereitung der Impfkampagne
Schon lange bevor Kühlboxen, Nadeln und Impfstoffe ausgepackt wurden, hatten die Vorbereitungen zur Impfaktion begonnen. Fast 1.700 von UNICEF und der WHO geschulte Impfteams gingen wochenlang von Tür zu Tür und von Zelt zu Zelt. Sie registrierten alle nicht geimpften Kinder in 16 südsomalischen Distrikten und klärten hunderttausende Eltern über den wichtigen Schutz vor Masern auf. Denn in den überfüllten Lagern ist die Ansteckungsgefahr besonders groß; gerade mangelernährte oder kranke Kinder haben nicht genügend Abwehrkräfte gegen das Virus. UNICEF und WHO nutzten auch Radio und Fernsehen, um Eltern und Erzieher über die Impfaktion zu informieren.
Der Einsatz von UNICEF für Impfkampagnen zahlt sich aus: Wurden im September im Süden Somalias noch über 1.900 Masernerkrankungen gemeldet, fiel ihre Zahl im Oktober bereits auf 1.644. Auch in anderen Regionen des Katastrophengebiets sind die Neuinfektionen rückläufig. Diese Hilfe muss weitergehen – denn sie rettet Leben.