Kinder weltweit

Neujahrsgespräch: UNICEF-Schirmherrin ruft zum gemeinsamen Anpacken auf


von Kerstin Bücker

"Es heißt immer, Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft", sagte Hannah Dressler beim Neujahrsgespräch 2015. "Dabei sind wir doch irgendwie schon heute da!"

UNICEF-Neujahrsgespräch: Diskussion über neue Entwicklungsziele
© Bundesregierung/Breloer

Die 18-Jährige und ihre Mit-Aktivistin Sophie Trobitzsch, 16, forderten deshalb, dass die Erwachsenen Jugendliche bei Entscheidungen mehr mitreden lassen. In Schloss Bellevue ging es in diesem Jahr um die neuen, nachhaltigen Entwicklungsziele, die die Vereinten Nationen im September 2015 beschließen wollen. UNICEF forderte, dass die neue Welt-Agenda die Kinder in den Fokus stellen muss.

Bessser Lebensbedingungen für alle

„Die neuen Entwicklungsziele sind eine historische Chance, bessere Lebensbedingungen für alle zu schaffen“, sagte Christian Salazar, stellvertretender Programmdirektor von UNICEF in New York in seiner Rede „Eine Agenda für Kinder“. Die Millenniums-Entwicklungsziele von 2000 haben global zu konkreten Fortschritten geführt – zum Beispiel im Kampf gegen Kindersterblichkeit. Jetzt geht es darum, die bisherigen Lücken zu schließen und besonders die am stärksten benachteiligten Kinder zu erreichen.

Damit diese Chance gelingt, müssen viele an einem Strang ziehen: Politik, Wirtschaft, Kinderrechts- und Entwicklungsorganisationen – und jeder einzelne Bürger, der zum Beispiel nachhaltiger einkauft.

Podiumsdiskussion beim UNICEF-Neujahrsgespräch

Dr. Burkhard Gnärig vom International Civil Society Centre forderte auf dem Podium ein Umdenken der Unternehmen – und mehr Verantwortung der Konsumenten.

© Bundesregierung/Breloer

„Unternehmen tragen besondere Verantwortung und sollten mit gutem Vorbild vorangehen“, so Hannah und Sophie an die Adresse der Vertreter von IKEA Deutschland und der Deutschen Telekom auf dem Podium. Die beiden hatten beim Projekt WorldWeWant.de mit Jugendlichen aus Deutschland, Indien, Burundi oder Mexiko über die Welt, in der sie leben wollen, diskutiert und gemeinsam Aktionen entwickelt.

Abstrakte Forderungen mit Leben füllen

UNICEF-Schirmherrin Daniela Schadt zu den neuen Entwicklungszielen
© Bundesregierung/Breloer

Als Gastgeberin des traditionellen Neujahrsgespräches appellierte UNICEF-Schirmherrin Daniela Schadt an alle Teilnehmer, sich von den erreichten Fortschritten motivieren zu lassen und abstrakte Forderungen mit Leben zu füllen: „Wenn Du schnell gehen willst, geh allein. Wenn Du weit gehen willst, geh zusammen mit anderen – das sagt ein afrikanisches Sprichwort. Um die Welt mit neuen Nachhaltigkeitszielen zu verändern, müssen wir alle zusammen gehen – dann werden wir sehr weit kommen!“

Teilnehmer am UNICEF-Neujahrsgespräch 2015

Teilnehmer des Neujahrsgespräches: Vorn v.l.n.r.: Hannah Dressler; Sophie Trobitzsch, Dr. Jürgen Heraeus, Vorsitzender UNICEF Deutschland; Birgit Klesper und Martina Schwebe-Eckstein, beide Deutsche Telekom. Hinten v.l.nr. Peter Betzel, IKEA Deutschland; Kerstin Bücker, UNICEF Deutschland; Dr. Hanns Schumacher, ehemaliger Botschafter; Dr. Christian Salazar, UNICEF New York; Dr. Burkhard Gnärig, International Civil Society Centre

© Bundesregierung/Breloer

Was ist Ihnen als Entwicklungsziel bis 2030 besonders wichtig? Verraten Sie es uns in den Kommentaren!

Kerstin Bücker
Autor*in Kerstin Bücker

Kerstin Bücker leitet den Bereich Kommunikation und Kinderrechte bei UNICEF Deutschland.