ANNA BOYIAZIS, USA
SANSIBAR: VOM MÄDCHENRECHT, NICHT UNTERZUGEHEN
Sansibar, ein halbautonomer Teilstaat von Tansania, ist fast zu 100 Prozent muslimisch. Und weil das so ist, durften hier Frauen nach Ansicht der religiösen Autoritäten des Inselarchipels vor Ostafrika nicht schwimmen. Auf keinem Kontinent ertrinken zwar mehr Menschen als in Afrika, das patriarchale Geschlechterdogma am Strand aber war stärker. Bis mutige Frauen das Projekt „Panje“ starteten, übersetzt: großer Fisch. Seither gehören auch die Mädchen der Kijini-Grundschule auf der Hauptinsel Unguja zu den „großen Fischen“, nehmen sich das Recht, sich im „Burkini“ am Wasser zu freuen und nicht unterzugehen.

© Anna Boyiazis, USA (Freie Fotografin)
Die 1967 in Kalifornien geborene Fotografin Anna Boyiazis, Tochter griechischer Eltern aus der Ägäis und als Kind selber mit dem Spitznamen „Psaroukla“ (großer Fisch) gerufen, arbeitet als Fotojournalistin vor allem zu Frauenrechten; sie ist engagiert in der Kampagne #womenmatter (Frauen zählen), hat internationale Preise gewonnen, lehrt an Kunsthochschulen und veröffentlicht Bücher zu Design und Architektur.
Zur Schwimmbewegung der Mädchen und jungen Frauen auf Sansibar sagt sie: Noch sei die fragil, bekämpft vor allem von alten Männern. Aber Kazija und Chema, Mwanaidi und Siti schwämmen denen nun glücklicherweise einfach davon.
Biografie: Anna Boyiazis (Freie Fotografin)

© Anna Boyiazis