RINA CASTELNUOVO, ISRAEL
ISRAEL / PALÄSTINA: MUHIS TAPFERER FRIEDEN IM KRIEG
Er heißt Mohammed, aber sie nennen ihn Muhi. Er ist 2009 im Gaza-Streifen geboren, sein Vater: ein Hamas-Aktivist. Eine seltene Autoimmunkrankheit Muhis, die in Gaza nicht zu behandeln gewesen wäre, brachte seine Mutter zu der Entscheidung, den Jungen im Alter von drei Monaten in die Obhut von Ärzten in Israel zu geben. Begleiten durfte ihn nur sein Großvater Abu Naim. Eine Infektion in Muhis Körper zwang die Ärzte zur Amputation seiner Unterarme und Unterschenkel. Ein tragisches Schicksal, das zugleich mit den großen Linien des Nahostkonflikts verwoben ist.

© Rina Castelnuovo, Israel (Freie Fotografin)
An Muhis Seite: der Großvater, der über die Grenze kommen durfte, während das für die Mutter nur alle paar Jahre möglich ist. Und Buma Inbar, ein friedensbewegter Israeli (auf dem Foto rechts neben Muhi), dessen Sohn als Soldat im Libanon starb. Im Gazastreifen zurückgeblieben: Muhis Geschwister und ein Vater, der will, dass sein Sohn aus dem „Feindesland“ zurückkehrt.
Die israelische Fotografin und Dokumentarfilmerin Rina Castelnuovo begleitet Muhis Leben seit 2013. Sie zeigt die erstaunlichen Steh-auf-Qualitäten dieses Jungen in einem Hospital bei Tel Aviv, seinen Humor, seine Lernbegierde, seinen gewinnenden Charme, seine Fähigkeit, Freundschaften zu schließen und sämtliche Grenzen der Erwachsenen zu überwinden. Als der Großvater Muhi einmal fragte, ob der Junge ihn liebhabe, antwortete Muhi: „Bis zum Himmel und zum Meer.“ Muhis Traum? Er will Fußballer werden....
Biografie: Rina Castelnuovo (Freie Fotografin)

© Rina Castelnuovo