Sourav Das, Indien

Indien: Ein kleiner großer Sieg über die Pandemie

Die Klassenräume verschlossen, Online-Unterricht eine Illusion, weil Handys und Laptops vielfach zu teuer sind oder Lehrkräfte nicht vorbereitet waren: Für Millionen Mädchen und Jungen hat Corona bedeutet, dass sie oft über Monate hinweg keinerlei Schule mehr hatten. Und für ungezählte Kinder ist das noch immer oder wieder Realität.

Schon jetzt ist traurig klar: Corona hat einen weltweiten Bildungsnotstand geschaffen, der mehr ist als ein Verlust im Erlernen des kleinen Einmaleins: In vielen armen Ländern bedeutet das Schließen der Schulen auch, dass Kinder die einzige feste Mahlzeit am Tag nicht mehr haben. Dass Kinderarbeit und Frühehen wieder auf dem Vormarsch sind.

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Aber es gibt auch wunderbare Ausnahmen! Es gibt Initiativen wie jene des indischen Lehrers Deep Narayan Nayak, der die Schule in seinem Dorf kurzerhand ins Freie verlegt hat. Er hat die Wände der Häuser in Schultafeln verwandelt. Er hat die Vorsichtsmaßnahmen gegen eine Infektion auf die Wände gemalt, er lehrt die Kinder im Umgang mit Masken und lässt sie in Sicherheitsabständen Schule im Freien absolvieren, selbst das Fach Biologie inklusive eines Blickes durchs Mikroskop.

Der indische Fotograf Sourav Das hat Szenen aus dem Alltag dieser ungewöhnlich kreativen und liebenswerten Dorfschule eingefangen. Auf dem Höhepunkt der weltweiten Lockdowns konnten laut UNICEF 1,5 Milliarden Kinder keine Schule besuchen – jedes Dritte davon hatte keinen Zugang zu Fernunterricht.

Der Fotograf: Sourav Das, Indien

Portrait: Sourav Das
© privat

Sourav Das, geboren 1987, bezeichnet seine Kamera als ein Instrument des Lernens. Er beruft sich dabei auf den berühmten Henri Cartier-Bresson, wenn er sagt: Mit einem Auge schaust du auf die Welt, mit dem anderen in dich selbst hinein.

2011 hat Das einen Master of Arts gemacht, sich danach auf die Fotografie konzentriert. Er versteht sich als „street photographer“, will sozialen Wandel in seiner Gesellschaft dokumentieren. Der Fotografie traut er dabei zu, ähnlich aussagekräftig zu sein wie eine Novelle, ein Lied oder ein Gemälde.

UNICEF-Foto des Jahres 2021
1. Platz: Supratim Bhattacharjee
Vom Untergang einer Hoffnung. Ein schwerer Zyklon nimmt der elfjährigen Pallavi ihr Zuhause. Der indische Fotograf Supratim Bhattacharjee dokumentiert die heftigen Folgen des Klimawandels für Kinder in den indischen Sundarbans.
3. Platz: Younes Mohammad
Leben mit der Verletzung. Der irakische Fotograf Younes Mohammad hat Kinder kriegsversehrter Väter porträtiert. Die Bilder zeigen die große Kraft der Jungen und Mädchen, mit dem Schicksal ihrer Familien umzugehen und die Behinderung ihrer Väter anzunehmen.
Ehrenvolle Erwähnungen
Neben den ersten drei Plätzen zeichnete die unabhängige Expertenjury beim UNICEF-Foto des Jahres neun Fotografen mit Ehrenvollen Erwähnungen aus. Die Reportagen zeigen die Lebenssituation von Kindern aus unterschiedlichen Ländern weltweit.