Pressemitteilung

El Niño: Folgen für Kinder weiterhin dramatisch

Köln/Nairobi/New York

Im östlichen und südlichen Afrika benötigen 26,5 Millionen Kinder Hilfe.

Das Wetterphänomen El Niño ist beendet, doch die Kinder der ärmsten Familien leiden weiterhin unter den Folgen von Dürre sowie verheerenden Überschwemmungen und brauchen dringend Hilfe. Nach Schätzungen von UNICEF sind im östlichen und südlichen Afrika rund 26,5 Millionen Kinder von Hunger, Wassermangel und Krankheiten bedroht. Mehr als eine Million Kinder mit schwerer akuter Mangelernährung benötigen dringend therapeutische Hilfe. Darauf macht UNICEF in seinem heute veröffentlichten Bericht „It’s not over. El Niño’s impact on children“ aufmerksam.

Das stärkste El Niño-Phänomen seit Jahrzehnten hat in Afrika extreme Trockenheit verursacht, die – gepaart mit unregelmäßigen, starken Regenfällen – zu drastischen Ernteausfällen geführt hat. Besonders stark betroffen sind Äthiopien, Eritrea, Somalia, Malawi, Lesotho, Mosambik, Swasiland, Simbabwe, Angola und Madagaskar.

„Die Situation von Millionen Kindern in diesen Ländern ist weiterhin dramatisch“, sagt Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „In Malawi habe ich vor wenigen Tagen Familien getroffen, die seit Wochen keine Essensvorräte haben, ihre Ernte ist gleich null. Und sie haben auch keinen Besitz, den sie verkaufen könnten. El Niño ist für diese Familien noch lange nicht vorbei. Die Zahl der Familien und Kinder in Not wird noch steigen, sie können diese Krise ohne internationale Hilfe nicht überstehen.“

Eine Mutter mit Kind in Malawi - die Dürre hat die Ernte zerstört.

Malawi, im Juni 2016: Eine Mutter steht mit ihrer zweijährigen Tochter auf ihrem Feld - alles ist vertrocknet, die extreme Dürre hat die Ernte zerstört.

© UNICEF/UN024069/Rich

Mangelernährte Kinder sind besonders von Krankheiten wie Masern, Malaria oder Durchfallerkrankungen bedroht. Die Gesundheitssysteme der betroffenen Länder sind vielfach nicht in der Lage, größere Epidemien zu stoppen. Untersuchungen zeigen auch, dass Kinderarbeit in Folge der Dürre zunimmt.

Die Lage der Kinder in den betroffenen Gebieten könnte sich durch die Ankunft von La Niña weiter verschärfen. Das Klimaphänomen tritt meist im Anschluss an ein El-Niño-Ereignis auf und sorgt für entgegengesetzte Wetterlagen: Den Regionen, die unter extremer Trockenheit zu leiden hatten, drohen starke Regenfälle und Überflutungen.

UNICEF versorgt gemeinsam mit Partnern Kinder mit therapeutischer Spezialnahrung. Weiter stellt UNICEF Impfstoffe bereit und unterstützt die Versorgung mit Trinkwasser. Besonders arme Haushalte erhalten in so genannten Cash-Transfer-Programmen kleine Geldbeträge, damit Kinder weiter zur Schule gehen können und nicht arbeiten müssen.

Fotos, Videomaterial sowie den Report „It’s not over. El Niño’s impact on children“ finden Sie hier.