Überschwemmungen, Dürre und andere Wetterextreme
Der El Niño 2023/2024 bringt Millionen Kinder in Gefahr: Überschwemmungen und Sturzfluten im Osten Afrikas – Dürre und Hitzewellen in anderen Regionen der Welt. Die aktuelle El-Niño-Phase hält schon seit Mitte 2023 an und gilt als eine der stärksten seit Beginn der Wetteraufzeichnung.
El Niño: Ihre Spende hilft
UNICEF hilft Kindern mit Nahrung, sauberem Trinkwasser und Medikamenten.
Schwere Überflutungen im Osten Afrikas
Familien im Osten Afrikas erleben momentan schwere Überschwemmungen und Erdrutsche. Seit März kommt es in Ostafrika zu extremen Regenfällen. Häuser, Schulen, ganze Landstriche stehen unter Wasser. Ernten wurden von den Fluten zerstört. Allein in Kenia, Burundi, Somalia und Tansania sind eine Million Menschen von den Überschwemmungen betroffen. Hunderttausende von ihnen wurden vertrieben und suchen Schutz in Notunterkünften (Stand: Mai 2024).
Die Überschwemmungen haben außerdem zu einem Cholera-Ausbruch geführt. Vor allem für Kinder, die schon vorher krank oder mangelernährt waren, ist die Infektionskrankheit sehr gefährlich.
Dürre und Hitzewellen im Süden Afrikas
Auch in anderen Teilen der Welt zeigen sich die extremen Folgen des jetzigen El Niño. So herrschen im südlichen Afrika gerade Dürre und schwere Hitzewellen. In den Wintermonaten hat es in Ländern wie Malawi, Zimbabwe, Sambia und Madagaskar sehr wenig geregnet, was eine typische Auswirkung für El Niño in dieser Region ist.
Die Situation ist für Kinder sehr gefährlich. Sie leiden unter dem Wassermangel und den heißen Temperaturen und können leicht dehydrieren. Auch das Risiko für Mangelernährung und Krankheiten steigt für die Kinder.
Kinder, die von El Niño betroffen sind, brauchen unsere Unterstützung. UNICEF liefert Hilfsgüter und steht den Kindern zur Seite.
Hitze in Südasien, Überschwemmungen in Brasilien
Südasien ist ebenfalls vom derzeitigen El Niño betroffen. Temperaturen von weit über 40 Grad haben dazu geführt, dass in Bangladesch und auf den Philippinen Schulen schließen mussten. Die extreme Hitze ist auch hier eine Gefahr für die Gesundheit der Kinder.
In Teilen Brasiliens dagegen haben Rekordniederschläge zu beispiellosen Überschwemmungen geführt. Weitere Regenfälle und schwere Stürme können die Lage in Brasilien weiter verschärfen.
Die jetzige schwere El-Niño-Phase hatte bereits Mitte 2023 begonnen. Laut der Wetterbehörde NOAA ("National Oceanographic and Atmospheric Administration") waren seit Mai 2023 alle meteorologischen Kriterien für ein El-Niño-Jahr erfüllt. Im Juli 2023 wurde offiziell auch von der UN-Wetterorganisation bestätigt, dass El Niño erstmals seit mehreren Jahren wieder aufgetreten ist. Schon zu der Zeit hatten zahlreiche Klimaforscher*innen für 2024 eine hohe Wahrscheinlichkeit für schwere Überschwemmungen und Dürren prognostiziert, vor allem für das östliche und südliche Afrika.
Ein El Niño dauert normalerweise rund zwölf Monate an. Forscherinnen und Forscher vermuten, dass der aktuelle El Niño zu einem globalen Temperaturanstieg und neuen weltweiten Temperaturrekorden führen könnte. 2023 war das wärmste Jahr, das jemals gemessen wurde. Auch in den Ozeanen wurden Rekordtemperaturen gemessen.
Meteorolog*innen gehen davon aus, dass die aktuelle El-Niño-Phase im Laufe der nächsten Wochen abklingen wird (Stand: Mai 2024).
Helfen Sie von El Niño bedrohten Mädchen und Jungen
Das globale Klimaphänomen El Niño bringt Kinder in große Gefahr. Denn alle paar Jahre, wenn El Niño auftritt, kommt es in einigen Gegenden der Welt zu besonderen Wetterextremen: In manchen Regionen sind dies starke Regenfälle, Erdrutsche, Überschwemmungen und Wirbelstürme. In anderen Ländern und Regionen bringt El Niño langanhaltende und extreme Trockenheit und Dürren mit sich. Kinder verlieren durch El Niño ihr Zuhause, haben nicht mehr genug zu essen oder werden durch verschmutztes Wasser krank.
El Niño tritt unregelmäßig auf, durchschnittlich alle vier Jahre. Die letzte schwere El-Niño-Episode war 2015/2016. Die Auswirkungen damals trafen vor allem den afrikanischen Kontinent mit voller Wucht. Dramatische Ernteausfälle in Äthiopien, Somalia, Swasiland, Lesotho, Malawi, Simbabwe, Angola, Eritrea, Mosambik und Madagaskar waren die Folge. Nach UNICEF-Schätzungen waren eine Million Mädchen und Jungen durch den El Niño 2015/2016 lebensbedrohlich mangelernährt.
Folgen von El Niño: Wassermangel, Lebensmittelknappheit, Flucht
Durch Ernteausfälle und Wassermangel werden während einer El-Niño-Phase Lebensmittel noch knapper. In vielen Ländern verschärfen sich die Hungerkrisen, die teilweise bereits vor El Niño bestanden. Denn El Niño trifft ausgerechnet die Länder besonders, in denen ohnehin schon viele Menschen unter Nahrungsunsicherheit leiden.
Die ärmsten Familien sind oft am stärksten betroffen. Denn durch El Niño verlieren viele Menschen auch das Letzte, was sie noch besaßen: Ihr Vieh verdurstet, ihre Äcker verdorren. Sie verlassen ihre Heimat und sind als Flüchtlinge auf der Suche nach Essen, Wasser und einem sicheren Platz. In El-Niño-Jahren brauchen die Familien unsere besondere Hilfe. Wir müssen die Kinder in diesen Krisenzeiten verstärkt vor den schlimmen Folgen von Armut, Hunger und Mangelernährung schützen.
Babys leiden besonders unter El Niño
Babys und Kleinkinder leiden am stärksten unter den Folgen des Klimaphänomens El Niño. Es fehlt den Familien an Wasser und Nahrung. Vor allem Neugeborene und Kleinkinder verlieren sehr schnell an Gewicht, wenn sie nicht ausreichend zu essen bekommen. Sie sind dadurch besonders anfällig für tödliche Krankheiten wie Durchfall, Lungenentzündung, Masern und Malaria.
Manche mangelernährten Kinder können kaum noch alleine aufrecht sitzen, so geschwächt sind sie. Diejenigen, die über einen langen Zeitraum unzureichend ernährt werden, bleiben in ihrer geistigen und körperlichen Entwicklung insgesamt zurück. Es entstehen irreparable Schäden.
El Niño: UNICEF hilft den Kindern vor Ort
UNICEF versorgt die Kinder, die Opfer von El Niño geworden sind, mit Medikamenten und sauberem Wasser. Und auch mit therapeutischer Nahrung, damit sie wieder zu Kräften kommen. Durch Impfungen schützen wir sie vor Krankheiten wie Masern, Lungenentzündung, Durchfall und Polio.
El Niño ist ein natürliches globales Wetterphänomen, das das Leben und Überleben von Millionen von Menschen beeinflusst. Es handelt sich dabei um die Erwärmung der Oberfläche des Meerwassers im östlichen tropischen Pazifik. Expert*innen bezeichnen El Niño auch als eine Wärmeanomalie. In den letzten Jahrzehnten kam das Klimaphänomen El Niño alle zwei bis sieben Jahre vor. Es dauert gewöhnlich bis zu zwölf Monate an.
Die globalen Auswirkungen von El Niño sind dramatisch, denn El Niño führt zu Extremwetterlagen und Naturkatastrophen. El Niño betrifft vor allem die Kontinente Süd-Amerika, Afrika und Asien (vor allem Südostasien). So kommt es einerseits zu schweren Regenfällen, Überschwemmungen und Erdrutschen. In anderen Teilen der Welt dagegen (vor allem im östlichen und südlichen Afrika) bleiben die dringend benötigten Regenfälle in El-Niño-Jahren aus: Dort führt El Niño zu extremer Trockenheit und langanhaltender Dürre. Dadurch wiederum gehen ganze Ernten verloren, und den Menschen fehlt ihre Existenzgrundlage.
Der Wetterbehörde NOAA zufolge hatte El Niño 2015/2016 die verheerendsten Auswirkungen auf die Menschen seit dem Beginn der Aufzeichnungen 1950.
Das Gegenstück von El Niño ist übrigens La Niña. Während sich die Oberfläche des östlichen Pazifiks bei El Niño zu stark aufwärmt, bleibt die Oberflächentemperatur des Wassers bei La Niña unterdurchschnittlich kalt. La Niña ist also eine so genannte Kälteanomalie im Ostpazifik. Zwischen diesen beiden Wetterextremen gibt es auch neutrale Phasen des Meeres. Alle drei Phasen zusammen bezeichnet man als "Klimaschaukel El Niño – La Niña".
Helfen Sie gemeinsam mit UNICEF den Opfern von El Niño
UNICEF hilft Kindern mit Nahrung, sauberem Trinkwasser und Medikamenten. Unsere Mitarbeiter sind in allen betroffenen Ländern aktiv und helfen direkt vor Ort.