Pressemitteilung

Überschwemmungen in Pakistan Welle des Todes nach der Flut verhindern

Köln

UNICEF bedankt sich bei den Spendern und erneuert Hilfsappell

Während die UN-Generalversammlung in New York fortgesetzt wird, erneuert UNICEF Deutschland seinen Spendenappell für die Not leidenden Kinder in Pakistan. 3,5 Millionen Kinder sind auf Hilfe zum Überleben angewiesen. Mehr als eine Million Mädchen und Jungen unter drei Jahren brauchen dringend Zusatznahrung. Hunderttausende Menschen leiden bereits an Krankheiten wie Durchfall, Atemwegsentzündungen und Hautausschlägen. Trotz extremer Bedingungen verstärkt UNICEF seine Nothilfe weiter und versorgt mittlerweile 1,5 Millionen Menschen mit sauberem Trinkwasser. UNICEF bringt Medikamente und große Mengen mit Vitaminen und Mineralstoffen angereicherte Erdnusspaste in das Notstandsgebiet, die an mangelernährte Kinder verteilt wird. Tausende Kinder in den Auffanglagern erhalten Impfschutz gegen gefährliche Infektionskrankheiten wie Masern.

„Diese Katastrophe hat viel größere Ausmaße als bislang befürchtet“, sagte der Vorsitzende von UNICEF Deutschland Jürgen Heraeus. „Millionen Kinder leiden, weil sie kein sauberes Wasser und nicht genug zu essen haben. Viele von ihnen sind in akuter Lebensgefahr. Wir müssen alles tun, um eine Welle des Todes nach der Flut zu verhindern.“

Heraeus dankte den Bundesbürgern für ihre große Hilfsbereitschaft. UNICEF Deutschland hat bereits mehr als 1,6 Millionen Euro private Spendengelder gesammelt, die sofort für die Nothilfe bereitstehen. Aufgrund der verheerenden Verwüstungen werden jedoch dringend weitere Spenden benötigt. Ein Fünftel des Landes steht derzeit unter Wasser und im Süden Pakistans steigen die Wasserpegel weiter. Durch zerstörte Straßen und Brücken sind auch im Nordwesten des Landes viele hilfsbedürftige Menschen nur per Hubschrauber zu erreichen. Mehr als 5.600 Schulen wurden zerstört oder schwer beschädigt, fast 5.000 weitere Schulgebäude dienen derzeit als Notaufnahmelager.

So hilft UNICEF

  • UNICEF richtet in den Auffanglagern einfache Kinderzentren ein und kümmert sich darum, dass Kinder ohne Begleitung wieder zu ihren Angehörigen gebracht werden.
  • Gemeinsam mit Partnern wie der Weltgesundheitsorganisation und dem Welternährungsprogramm verteilt UNICEF Zusatznahrung an Kinder und schwangere Frauen in den Regionen Nowsheera, Dir, Shangla und im Swat-Tal sowie in Jaffarabad. Insgesamt sollen im Notstandsgebiet so schnell wie möglich mehr als eine Million Kinder im Alter zwischen sechs und 35 Monaten angereicherte Erdnusspaste erhalten, weil sie durch Unterernährung gefährdet sind. 960.000 schwangere Frauen und stillende Mütter müssen mit proteinhaltigen Keksen als Zusatznahrung versorgt werden.
  • Immer mehr Menschen brauchen dringend sauberes Trinkwasser. UNICEF versorgt gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen allein in der Region Khyber Pakhtunkthwa im Nordwesten des Landes mehr als eine Million Menschen mit sauberem Wasser. 44 Tanklastwagen sind dafür im Einsatz. 133 Brunnen und Leitungen wurden bislang repariert.
  • Zur Behandlung von Durchfallerkrankungen, die für Kinder lebensgefährlich sind, hat UNICEF allein für die Region im südlichen Punjab um die Stadt Multan mehr als eine Million Päckchen Zucker-Salzmischungen gegen Durchfall sowie 200.000 Zinktabletten bereitgestellt.
  • In der Region Khyber Pakhtunkthwa und in Belutschistan setzt UNICEF in Zusammenarbeit mit der WHO die Impfkampagne gegen Masern und weitere Infektionskrankheiten wie Tetanus und Polio fort. Sie sind vor allem für die Kinder in den Auffanglagern eine große Gefahr

UNICEF arbeitet seit 1948 in Pakistan und ist derzeit mit rund 300 Mitarbeitern in allen Regionen des Landes präsent. UNICEF koordiniert federführend die Hilfe in den Bereichen Wasserversorgung, Ernährung und Kinderschutz.

Die von der internationalen Gemeinschaft bereitgestellten Mittel reichen für die großen Herausforderungen noch immer nicht aus. Zu Beginn der Flutkatastrophe hatte UNICEF die für die Soforthilfe benötigten Mittel auf 47,3 Millionen US-Dollar geschätzt. Diese Summe wird jedoch bei weitem nicht ausreichen. UNICEF geht jetzt davon aus, dass ein Vielfaches benötigt wird.

UNICEF ruft dringend zu Spenden für die Flutopfer auf:

Spendenkonto: 300.000
SozialBank Köln BLZ 370 205 00

Fotos und TV-Material aus dem Notstandsgebiet stellen wir gern zur Verfügung.
Kontakt: UNICEF-Pressestelle, Helga Kuhn.